Ein Mann© Boye

Stockings und ve­ga­ner Trut­hahn – Weih­nach­ten in Eng­land

von Aenne Boye

Luke Davis stu­diert In­for­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie und fliegt am 21. De­zem­ber für ein paar Tage in seine Hei­mat Eng­land, um dort Zeit mit sei­ner Fa­mi­lie und sei­nen Freun­den zu ver­brin­gen. Da­nach star­tet er bis Juli sein zwei­tes Aus­lands­se­mes­ter an der FH Kiel. Er stammt aus der Stadt Guild­ford, die im Süd­wes­ten Eng­lands eine Stun­de süd­lich von Lon­don liegt. Mit Aenne Boye sprach er über seine hei­mi­schen Weih­nachts­tra­di­tio­nen.

Vor den Weih­nachts­fei­er­ta­gen trifft Luke sich mit sei­nen Freun­den aus der Schul­zeit, die er immer zu die­ser Zeit wie­der­sieht. Dar­auf freut er sich be­son­ders. Meis­tens gehen sie in einen Pub oder ein Re­stau­rant. „Ich ver­mis­se kaum etwas aus Großbri­tan­ni­en – Fa­mi­lie und Freun­de aus­ge­nom­men – aber die Pub­kul­tur fehlt mir schon“, be­rich­tet der 24-Jäh­ri­ge. Am Vor­weih­nachts­abend, „Christ­mas Eve“, kommt es häu­fig vor, dass Luke und seine Fa­mi­lie noch in den Pub im Ort gehen und zu­sam­men einen net­ten Abend ver­brin­gen.

Als Luke klein war, hat er abends große So­cken, „Stockings“, vorm Schla­fen­ge­hen ans Bett ge­hängt. Über Nacht füll­te Santa Claus, der eng­li­sche Weih­nachts­mann, die So­cken, und er und seine zwei Brü­der guck­ten mor­gens auf­ge­regt, was er da­ge­las­sen hatte. Auf die gro­ßen Ge­schen­ke muss­ten sie al­ler­dings noch ein biss­chen war­ten, weil ihre El­tern die frei­en Tage nutz­ten, um aus­zu­schla­fen.

Am 25. De­zem­ber, „Christ­mas Day“, trifft sich Lukes Fa­mi­lie müt­ter­li­cher­seits zum Fest­essen. „Da sich viele aus der Fa­mi­lie mei­ner Mut­ter – mich ein­ge­schlos­sen – vegan er­näh­ren, gibt es einen nor­ma­len und einen ve­ga­nen Trut­hahn aus Tofu. Der schmeckt tat­säch­lich“, sagt Luke. Dazu gibt es „Roast Po­ta­toes“ und Ro­sen­kohl. Als Nach­tisch ser­viert Lukes Mut­ter Christ­mas Pud­ding, ein tra­di­tio­nel­les, eng­li­sches Weih­nachts­ge­richt aus vie­len Tro­cken­früch­ten. An­schlie­ßend spie­len die Er­wach­se­nen Ge­sell­schafts­spie­le wie Scha­ra­de, bei denen es heiß her­geht. „Das endet häu­fig in einem Wett­kampf mit viel Ehr­geiz“, er­klärt Luke schmun­zelnd.

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