Vier Menschen im Anzug© Staats­kanz­lei

Start­schuss für neues Netz­werk „KI-Trans­fer-Hub Schles­wig-Hol­stein“

von Ute Lei­nin­gen | WTSH

Künst­li­che In­tel­li­genz (KI) ist aus un­se­rem All­tag schon lange nicht mehr weg­zu­den­ken. In Form von Sprach­as­sis­ten­ten, Smart Homes und ma­schi­nen­ge­stütz­ten Pro­zes­sen ge­winnt KI in so gut wie allen ge­sell­schaft­li­chen und wirt­schaft­li­chen Be­rei­chen an Be­deu­tung: von Me­di­zin über Ver­kehr bis zur in­dus­tri­el­len Pro­duk­ti­on. KI wird auch für die In­no­va­ti­ons­ge­ne­rie­rung im schles­wig-hol­stei­ni­schen Mit­tel­stand immer wich­ti­ger. Schles­wig-Hol­stein hat die Po­ten­zia­le Künst­li­cher In­tel­li­genz er­kannt und will damit bun­des­weit eine füh­ren­de Rolle über­neh­men. Darum eta­blie­ren Land, Wirt­schafts­för­de­run­gund Hoch­schu­len – ver­tre­ten durch das Mit­tel­stand 4.0-Kom­pe­tenz­zen­trum Kiel und dieU­ni­Trans­fer­kli­nik Lü­beck – jetzt ein ge­mein­sa­mes Netz­werk, den so ge­nann­ten„KI-Trans­fer-Hub Schles­wig-Hol­stein“. Ziel ist es, Un­ter­neh­men die Nut­zung von KI-Tech­no­lo­gi­en zu er­mög­li­chen­so­wie das KI-Know-how aus der ak­tu­el­len For­schung ins­be­son­de­re klei­nen und mitt­le­ren Un­ter­neh­men bes­ser zu­gäng­lich und wirt­schaft­lich nutz­bar zu ma­chen. Heute über­gab Staats­se­kre­tär Dirk Schröd­ter, Chef der Staats­kanz­lei,drei Zu­wen­dungs­be­schei­de an WTSH-Ge­schäfts­füh­rer Dr. Bernd Bö­sche, Prof Dr. Jür­gen Mal­lon, Spre­cher des Mit­tel­stand 4.0-Kom­pe­tenz­zen­trum Kiel (M4KK) und Prof. Dr. rer. nat. Mar­tin Leu­cker, Lei­ter der UniTrans­fer­Kli­nik Lü­beck (UTK) in einer Ge­samt­hö­he von knapp 3 Mil­lio­nen Euro.

KI zielt dar­auf ab, mensch­li­che Wahr­neh­mung und mensch­li­ches Han­deln durch tech­ni­sche Sys­te­me nach­zu­bil­den, um kom­ple­xe Auf­ga­ben au­to­ma­ti­siert zu be­wäl­ti­gen. Der glo­ba­le Markt für KI-ba­sier­te Soft­ware, Hard­ware und Dienst­leis­tun­gen wächst laut einer Mc Kin­sey Stu­die jähr­lich um 25 Pro­zent. KI fin­det zu­neh­mend Ein­zug in Un­ter­neh­men und Ver­wal­tung und bie­tet sehr in­di­vi­du­el­le Mög­lich­kei­ten, Pro­zes­se zu op­ti­mie­ren.

„Die Hürde, Ex­per­ti­se auf dem Ge­biet der KI auf­zu­bau­en ist ver­gleichs­wei­se hoch. Genau diese Hürde soll ab­ge­baut und Ak­teu­re im ech­ten Nor­den mit­ein­an­der ver­netzt wer­den“, sagte Staats­se­kre­tär Dirk Schröd­ter. „Künst­li­che In­tel­li­genz ist eine der wich­tigs­ten Zu­kunfts­tech­no­lo­gi­en und nimmt im Di­gi­ta­li­sie­rungs­pro­gramm Schles­wig-Hol­stein der Lan­des­re­gie­rung einen zen­tra­len Platz ein. Wir wol­len ins­be­son­de­re un­se­re klei­nen und mitt­le­ren Un­ter­neh­men den Zu­gang zu die­ser Zu­kunfts­tech­no­lo­gie er­leich­tern“, sag­te­Schröd­ter. „Als Quer­schnitts­the­ma mit hoher Prio­ri­tät bie­tet KI viel­ver­spre­chen­de ge­sell­schaft­li­che und wirt­schaft­li­che Per­spek­ti­ven. Der KI-Trans­fer-Hub Schles­wig-Hol­stein wird ent­schei­dend dazu bei­tra­gen, die KI-Kom­pe­ten­zen im Land schnell und nach­hal­tig in un­ter­schied­li­chen Be­rei­chen und Bran­chen im ech­ten Nor­den zu ver­an­kern. Wir freu­en uns, mit der WTSH, dem Mit­tel­stand 4.0-Kom­pe­tenz­zen­trum Kie­lund der UniTrans­fer­Kli­nik ver­läss­li­che Part­ner zu haben, die den KI-Trans­fer-Hub auf­bau­en und im Land eta­blie­ren.“

In Schles­wig-Hol­stein wird be­reits an vie­len Orten KI ent­wi­ckelt­und nutz­bar ge­macht:von au­to­ma­ti­sier­ten Pro­zes­sen in öf­fent­li­chen Ver­wal­tun­gen über selbst­ler­nen­de Ab­füll­an­la­gen von Le­bens­mit­teln bis hin zu KI für Sprach­as­sis­ten­ten oder zur Ana­ly­se von Wis­sens­da­ten­ban­ken. Doch es soll mehr KI im ech­ten Nor­den geben. Dazu ist es er­for­der­lich, dass ak­tu­el­le wis­sen­schaft­li­che For­schungs­er­geb­nis­se aus dem Be­reich der KI dort­hin ge­lan­gen, wo spä­ter dann Lö­sun­gen, Pro­duk­te und An­wen­dun­gen ent­ste­hen: in die mit­tel­stän­di­schen Un­ter­neh­men.

„Ziel des KI-Hubs ist, wirt­schaft­li­che Po­ten­zia­le und Chan­cen der KI sicht­bar zu ma­chen, Un­ter­neh­men un­ter­ein­an­der sowie mit An­bie­tern von KI-Know-how zu ver­net­zen und der re­gio­na­len Wirt­schaft KI-Tech­no­lo­gi­en nä­her­zu­brin­gen, um die In­no­va­tions- und Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu stei­gern und Ar­beits­plät­ze zu schaf­fen“, be­ton­te WTSH-Ge­schäfts­füh­rer Dr. Bernd Bö­sche. „Wir freu­en uns dar­über, einen ak­ti­ven Part dabei ein­zu­neh­men, KI als Chan­ce in den schles­wig-hol­stei­ni­schen Un­ter­neh­men zu­im­ple­men­tie­ren“, so Bö­sche wei­ter. Ge­mein­sam mit den schles­wig-hol­stei­ni­schen Clus­ter­ma­nage­ments (Di­gi­ta­le Wirt­schaft Schles­wig-Hol­stein Di­WiSH, Ma­ri­ti­me Wirt­schaft Schles­wig-Hol­stein, Tou­ris­mus Clus­ter Schles­wig-Hol­stein) ver­netzt, or­ga­ni­siert und ko­or­di­niert die WTSH im neuen KI-Trans­fer-Hub die wis­sen­schaft­li­chen und wirt­schaft­li­chen Ak­teu­re im Land.

Wis­sen­schaft­li­che Pro­jekt­trä­ger sind das Mit­tel­stand 4.0-Kom­pe­tenz­zen­trum Kiel (M4KK), ver­tre­ten­durch das For­schungs- und Ent­wick­lungs­zen­trum Fach­hoch­schu­le Kiel GmbH sowie die UniTrans­fer­Kli­nik Lü­beck GmbH(UTK). Das M4KK und die UTK brin­gen die KI-Kom­pe­ten­zen der Hoch­schul­stand­or­te Kiel und Lü­beck als Part­ner in den KI-Trans­fer-Hub ein. Diese Part­ner stel­len schles­wig-hol­stei­ni­schen Un­ter­neh­men ihr KI-Know-how und ak­tu­el­le wis­sen­schaft­li­che Er­kennt­nis­se pra­xis­nah zur Ver­fü­gung: zum einen durch Know-how-Trans­fer in Form von Wei­ter­bil­dun­gen, zum an­de­ren durch die in­di­vi­du­el­le Zu­sam­men­ar­beit mit Un­ter­neh­men. Die Mög­lich­kei­ten für Un­ter­neh­men rei­chen hier von Mach­bar­keits­ana­ly­sen, der Ent­wick­lung von kon­kre­ten An­wen­dungs­sze­na­ri­en, der Nut­zung der In­fra­struk­tur der KI-Labs­bis hin zur Be­trach­tung tech­ni­scher Schutz­me­cha­nis­men für KI-An­wen­dun­gen.

Künst­li­che In­tel­li­genz ist ein Me­ga­the­ma der kom­men­den Jahre und Jahr­zehn­te in allen Bran­chen“, sagte WTSH-Ge­schäfts­füh­rer Dr. Bernd Bö­sche. „Als dis­rup­ti­ve Schlüs­sel­tech­no­lo­gie wird KI ganze Wirt­schafts­bran­chen nach­hal­tig be­ein­flus­sen und ver­än­dern.“ Dabei er­öff­ne KI ge­ra­de auch klei­nen und mitt­le­ren Un­ter­neh­men oder Start­Ups völ­lig neue Mög­lich­kei­ten in Bezug auf tech­ni­sche und be­trieb­li­che Pro­zes­se, Wert­schöp­fungs­ket­ten und in­no­va­ti­ve Ge­schäfts­mo­del­le, so Bö­sche.

„Es gibt kaum ein Feld der Di­gi­ta­li­sie­rung, das solch hohe Wachs­tums­ra­ten er­war­ten lässt, wie die Künst­li­che In­tel­li­genz. Sie ist eine Schlüs­sel­tech­no­lo­gie für die Wert­schöp­fung und die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Un­ter­neh­men in Schles­wig-Hol­stein“, be­stä­tig­te Prof. Mal­lon, Spre­cher des M4KK. „Umso wich­ti­ge­rist es, dafür zu­sor­gen, dass KI bei den mit­tel­stän­di­schen Un­ter­neh­men aus den un­ter­schied­lichs­ten Bran­chen auch wirk­lich an­kommt. Mit un­se­ren Kon­sor­ti­al­part­nern des M4KK bil­den wir den Fa­cet­ten­reich­tum der Künst­li­chen In­tel­li­genz ab und ge­währ­leis­ten den Trans­fer von Wis­sen aus der For­schung in die un­ter­neh­me­ri­sche Pra­xis. Unser Ziel ist es, neben dem Nut­zen auch das Ver­trau­en in KI zu stär­ken.“

„Mit dem KI-Trans­fer-Hub bauen wir auf be­reits vom M4KK er­brach­te Er­fol­ge auf“, er­gänz­te Prof. Leu­cker, der im M4KK das Thema KI ver­ant­wor­tet. „Un­se­re Er­fah­run­gen in KI-Pro­jek­ten mit Un­ter­neh­men zei­gen, dass vie­len noch nicht be­wusst ist, wie sie KI in ihr Ge­schäfts­mo­dell in­te­grie­ren oder wie sie Pro­zes­se mit­tels KI op­ti­mie­ren kön­nen. Wir un­ter­stüt­zen Un­ter­neh­men, Sze­na­ri­en zu ent­wi­ckeln, die die Grund­la­ge für ver­trau­ens­wür­di­ge Sys­te­me und Pro­duk­te ,made in Schles­wig-Hol­stein' sind.“

Das Pro­jekt ist zu­nächst für drei Jahre bis zum 30.06.2023 ge­plant.

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