Medizinische Implantate oder Stents können in Zukunft für noch mehr Lebensqualität von Patienten sorgen: Im neu eingerichteten Kompetenzzentrum „Funktionale Oberflächen" an der Fachhochschule Kiel werden künftig neuartige Beschichtungen entwickelt, die nicht allein die Medizin voranbringen. Auch superharte Werkzeuge, Antihaftbeschichtungen, antibakterielle und so genannte superhydrophile Oberflächen werden im Rahmen des insgesamt 2,9 Millionen Euro teuren Projekts entwickelt. Schleswig-Holsteins Wissenschafts- und Wirtschaftsminister Dr. Jörn Biel übergab heute (27. April) an Professor Mohammed Es-Souni, geschäftsführender Direktor des Instituts für Werkstoff- und Oberflächentechnologie, einen Förderbescheid in Höhe von 2,2 Millionen Euro und setzte damit den Startschuss für das Zentrum.
„Eine solche Spitzentechnologie ist nicht nur ein Musterbeispiel für gelungenen Technologie-Transfer, sondern verbessert auch maßgeblich die Wettbewerbsposition aller Industriezweige in Schleswig-Holstein", sagte Biel. Er hoffe, dass sich das 25 Mitarbeiter starke Zentrum schnell als Ansprechpartner für Unternehmen aus ganz Schleswig-Holstein etabliere und damit helfe, Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Biel zeigte sich nach dem Besuch des Labors beeindruckt von der Leistungsfähigkeit auf den Gebieten der Oberflächentechnologie, der Werkstoffkunde und Verfahrenstechnik.
Im Kompetenzzentrum kooperieren zurzeit das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (Sektion für Neuroradiologie und Klinik für Kieferorthopädie) und die Fachhochschule Kiel sowie fünf in Schleswig-Holstein ansässige Unternehmen (Diamond Tools Präzisionswerkzeuge KLEINER, Walterwerk Kiel GmbH & Co. KG, Nanoproofed GbR, Johnson & Johnson MEDICAL GmbH, ESKA Implants GmbH & Co.). Professor Es-Souni, der das Projekt in den nächsten drei Jahren wissenschaftlich leiten wird, kündigte weitere Kooperationen mit der schleswig-holsteinischen Wirtschaft an.
Das Institut für Werkstoff- und Oberflächentechnologie der Fachhochschule Kiel (IMST) hat sich in den letzten Jahren auf dem Gebiet funktionaler Beschichtungen und Komposite spezialisiert und wendet dabei Verfahren an, die der Nanotechnologie zugerechnet werden. Projektträger des Zentrums ist die Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH.
Die Fördermittel werden vom Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein bereitgestellt, damit ein Netzwerk aus Industrie und Forschung entsteht. Das Kompetenzzentrum wird aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft (2007-2013) mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Landesmitteln gefördert.
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