Heute Morgen (4. November 2019) fiel an der FH Kiel zum 13. Mal der Startschuss für das Erstsemesterprojekt startIng! und erstmals für das Schüler*innen-Projekt interestIng!. In einer einwöchigen Berufssimulation bearbeiten Studienanfänger*innen und Schüler*innen der Oberstufe parallel eine Aufgabenstellung aus der schleswig-holsteinischen Wirtschaft.
Die über 250 Studienanfänger*innen der Fachbereiche Maschinenwesen und Informatik und Elektrotechnik sind in 24 interdisziplinäre Teams eingeteilt; die 28 Schüler*innen in drei Teams. Studierende höherer Semester beraten bei fachlichen Fragen; Team-Coaches aus dem Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit unterstützen beim Teambuilding. Prof. Dr.-Ing. Harald Jacobsen, vom Fachbereich Informatik und Elektrotechnik, verantwortet das Gesamtprojekt und ist sehr gespannt, ob sich das neue Format bewährt. „Diese Berufsorientierung schon vor der Wahl des Studiengangs ist in meinen Augen sinnvoll. Daher lassen wir in diesem Jahr den Testballon steigen. Wenn am Ende nicht nur die Schülerinnen und Schüler und wir vom Ergebnis überzeugt sind, sondern auch die anderen Beteiligten, also Lehrkräfte, Bildungsministerium und Bundesagentur für Arbeit, sind wir auch gerne bereit, dieses Angebot zu verstetigen und auszubauen.“
Projektpatin in diesem Jahr: die Drägerwerk AG & Co. KGaA aus Lübeck. Dr. Henning Ritter, der Leiter Elektronikentwicklung für Medizintechnik, hat die Teilnehmer*innen vor eine interessante Herausforderung gestellt: Die Konstruktion eines minimalistischen Notfallbeatmungsgeräts. „Wir freuen uns auf eine kreative Woche. Die praxisnahe Aufgabe ist Technik für das Leben. Dafür lohnt es sich zu arbeiten und damit wollen wir alle Beteiligten begeistern. Eine Portion Zusatzmotivation und neue Ideen, das ist, was wir alle daraus mitnehmen können.“
Im Team „Mary Anderson“ diskutieren zehn Schüler*innen sehr angeregt, wie das mobile Notfallbeatmungsgerät aussehen könnte: Soll das Gerät in einem festen Koffer verankert sein oder in Folie verpackt? Muss ein EKG integriert werden und wenn ja, wie soll das möglich sein bei einem Kostenrahmen von 100 Euro? Felix Wehkamp von der Ricarda-Huch-Schule spricht die Aufgabe aus familiären Gründen an: „Meine Eltern sind beide Ärzte“. Miriam Ziemann (Kieler Gelehrtenschule) gibt zu, sich in medizinischen Fragen nicht besonders gut auszukennen: „Es macht Spaß, wird anspruchsvoll, aber das kriegen wir bestimmt hin.“
Der Arbeitgeberverband Nordmetall, der startIng! seit 2009 fördert, unterstützt das neue Format durch eine Anschubfinanzierung. Viele Schülerinnen und Schüler hätten großes Interesse an technischen Themen, wüssten aber nicht, wie sie das am besten in einem Studium verwirklichen können, erklärt Peter Golinski, Geschäftsführer für Bildung und Arbeitsmarkt bei Nordmetall. „Mit interestIng! können sie nun bereits vor der Studienwahl ganz konkrete praktische Erfahrungen an der Hochschule sammeln und sich dadurch besser orientieren. Diese sinnvolle Erweiterung von startIng! unterstützen wir gerne.“