Wenn heute Abend die Olympischen Spiele Paris 2024 eröffnet werden, dann ist unter den 471 Athlet*innen, die der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nominiert hat, Maschinenbau-Student Andreas Spranger. Zusammen mit seinem langjährigen Teampartner Jakob Meggendorfer will der 27-Jährige in der Bootsklasse 49er für Skiff-Höhepunkte sorgen, kündigt das German Sailing Team auf seiner Website an.
„Ein Mensch ohne Träume ist wie ein Boot ohne Segel.“ Das ist das Motto von Master-Student Andreas Spranger, der seine Leidenschaft zum Segeln mit sieben Jahren bei einem Opti-Schnuppertraining auf dem Chiemsee entdeckte. Damals zufällig im selben Kursus: Jakob Meggendorfer, mit dem er seit 2010 in einem Boot sitzt und für sportliche Erfolge trainiert. Für beide geht mit dem Start bei den Olympischen Spielen ein Jugendtraum in Erfüllung.
Dem Bayrischen Yachtclub gehört Spranger bis heute an, zog jedoch mit dem Wechsel an den Olympiastützpunkt (OSP) Kiel an die Förde, wo er 2016 sein Maschinenbaustudium an der FH Kiel begann. „Das Studium mit dem Leistungssport zu kombinieren, war nicht immer einfach“, sagt Spranger. Vor allem zu Anfang habe es recht viele Präsenz-Veranstaltungen und Labore gegeben, was aufgrund der vielen Trainingslager und Wettkämpfe extrem schwierig zu koordinieren gewesen sei. „Nichtsdestotrotz habe ich es geschafft, mein Bachelorstudium dual neben meiner Spitzensportkarriere zu absolvieren“, so Spranger weiter. „Ohne die Unterstützung des OSP und der Fachhochschule wäre das Ganze aber nicht denkbar gewesen“, betont der Vorschoter. Er sei wirklich positiv überrascht, wie sportbegeistert und hilfsbereit alle Mitarbeiter*innen der Fachhochschule sind: Mithilfe von extra Laboren und Übungen am Nachmittag, mündlichen oder schriftlichen Ersatzklausuren und sogar Zoom-Meetings mit Einzelstunden, habe es kein Problem gegeben, was nicht zu lösen war. Spranger: „Ich danke allen Beteiligten herzlichst für ihr Engagement! Ohne ihre Hilfe wäre mein Studienabschluss parallel zum Spitzensport nicht möglich gewesen!“
Nun heißt es: Daumen drücken. Denn für das Duo Spranger/Meggerdorfer wird es ab Sonntag ernst – dann beginnen die olympischen Segelwettbewerbe im 774 Kilometer von Paris entfernten Marseille. Das Revier im Mittelmeer ist spannend: Wind vom starken Mistral bis zum böigen und drehenden Südostwind, aber keine Strömungen oder Gezeiten. Die Roucas-Blanc Marina bietet Platz für 14.000 segelbegeisterte Zuschauer*innen.
Ob es den beiden gelingt, an ihren Erfolg bei der Last Chance Regatta Hyères im Frühjahr dieses Jahres anzuknüpfen, können Interessierte unter anderem auf dem Instagramprofil von Andreas Spranger verfolgen. Das Medaillenrennen steht für die beiden am 1. August an.