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Spannende Technik für den Nachwuchs – Gründung eines Roberta-Regio-Zentrums an der FH Kiel

von Katja Jantz

Die Fachhochschule Kiel (FH Kiel) stellt die Technikförderung von Schülerinnen und Schülern künftig auf eine breitere Basis: Im landesweit ersten Roberta-Regio-Zentrum bietet die Hochschule künftig Kurse, Materialien und Ideen für den informationstechnischen und naturwissenschaftlichen Unterricht an Schulen.  

Derzeit betrage der Frauenanteil unter den Studierenden im Fachbereich Informatik und Elektrotechnik nur knapp 10 Prozent, erklärt Prof. Dr. Gerhard Waller, Leiter des Roberta-Regio-Zentrums. „Wir sehen in Roberta eine gute Möglichkeit, diesen Anteil langfristig zu steigern.“ Dies werde jedoch nur in enger Kooperation mit den Schulen gelingen.  

Roberta wurde 2002 als eine Initiative des Fraunhofer-Institutes für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS ins Leben gerufen. Ziel ist es, mithilfe von Roboterkursen insbesondere das Interesse von Mädchen, aber auch von Jungen für Informatik, Technik und Naturwissenschaften nachhaltig zu wecken. Das Roberta-Regio-Zentrum für Schleswig-Holstein an der FH Kiel entstand in Kooperation mit dem Fraunhofer IAIS, im Rahmen des „Bund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre“.  

Es richtet sich an alle Schulen des Landes, die Roboter-Kurse in ihre Ausbildung integrieren möchten. Das Angebot ist vielfältig: So können sich z. B. Lehrkräfte zum Roberta-Teacher ausbilden lassen. Oder geschulte Studentinnen führen als Roberta-Scouts in den Schulen Schnupperkurse durch und unterstützen die Lehrerinnen und Lehrer mit ihrem Know-how. Die Schulen haben die Möglichkeit, sich die Roboter-Bausätze auszuleihen. Roberta-Kurse eignen sich besonders für Projektwochen an Schulen. Auch innerhalb des Regio-Zentrums wird es Kurse geben, z. B. im Enrichment-Programm Schleswig-Holstein, einem Programm zur Förderung begabter Schülerinnen und Schüler.  

Von 2009 bis 2011 hatte die FH Kiel im Rahmen der LüttIng.-Initiative der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein (ISH) Roberta-Kurse an Schulen angeboten. Rund 120 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9 hatten diese besucht.  

Ein Partner des Programms ist das Gymnasium Wellingdorf in Kiel. „Es ist uns ein zentrales Anliegen, unseren Schülerinnen und Schülern eine sowohl anregende als auch herausfordernde Lernumgebung zu bieten“, betont Rektor Uwe Borstelmann. „Die Roberta-Kurse bieten unseren Schülerinnen und Schülern nicht nur einen spielerischen Zugang zur Technik, sondern ermöglichen es ihnen auch, mobile Roboter zu konstruieren, zu programmieren und zu testen.“  

Bereits zum zweiten Mal nahm die Lernwerft – Club of Rome Schule Kiel dieses Unterrichtsangebot wahr. „Die Schülerinnen und Schüler haben sich sehr intensiv mit Algorithmen beschäftigt und einen großen Teil ihrer Angst vor der Programmierung verloren“, so Physiklehrer Marco Dittrich. „Sie haben das Ausprobieren als eine sehr sinnvolle Forschungsmethode in einem wissenschaftlichen Umfeld erkannt.“ Die Schule sei mit den Ergebnissen des Projekts sehr zufrieden. Daher steht Roberta auch in diesem Jahr auf dem Stundenplan; außerdem wird eine kleine Gruppe von Schülerinnen und Schülern die Teilnahme an einem Roboterwettbewerb vorbereiten.  


Kontakt  

Prof. Dr. Gerhard Waller (FH Kiel)
Leiter des Roberta-Regio-Zentrums
Tel. 0431 210 – 41 52, E-Mail: gerhard.waller(at)fh-kiel.de   

Dipl.-Soz. Barbara Reschka (FH Kiel)
Koordinatorin
Tel. 0431 210 – 18 81, E-Mail: barbara.reschka(at)fh-kiel.de   


E-Mail: Roberta-Zentrum(at)fh-kiel.de   

Einen Kurzfilm von Studierenden zum Roberta-Projekt finden Sie hier.


veröffentlicht am 17.01.2012

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