Das Werk der BMW Group, der Flughafen und der DHL Hub – interessante Einblicke in die Welt der Wirtschaft und Industrie bot die Exkursion nach Leipzig, die Prof. Dr. Matthias Möbus vom Fachbereich Wirtschaft in den interdisziplinären Wochen angeboten hat. Auch die Geschichte und Kultur der Stadt waren ein Thema.
Leipzigs Stadtgeschichte hautnah erleben
Bereits die Anreise im ICE nutzte die Gruppe, um sich auf das Programm in der sächsischen Großstadt vorzubereiten: Die ersten studentischen Referate über die Geschichte, Gegenwart und Sehenswürdigkeiten fanden während der Zugfahrt statt und stießen auch auf großes Interesse der Mitreisenden. Am Nachmittag erreichte die Reisegruppe ihre zentral gelegene Unterkunft, die für die kommenden Tage Ausgangspunkt für das vielfältige Angebot sein sollte.
Am Ziel angekommen erhielten die Studierenden bei einem Rundgang durch das historische Zentrum nicht nur einen tieferen Einblick in die Architektur und Geschichte der Stadt, sondern auch in die kulturellen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Besonders beeindruckend war die Nikolaikirche als älteste und größte Stadtkirche Leipzigs und zentraler historischer Ausgangspunkt der friedlichen Revolution in der DDR mit dem anschließenden Mauerfall in Berlin und der Wiedervereinigung. Den Abend ließ die Gruppe bei einem Besuch in einem koreanischen Restaurant ausklingen. Als „Absacker“ wurden Vorträge über die Historie und Geschäftsfelder der BMW Group AG und die Geschichte und Gegenwart des BMW Werks Leipzig gehalten, zur Vorbereitung für die Unternehmensbesuche am folgenden Tag.
Besichtigung BMW Werk und Flughafen Leipzig/Halle
Der zweite Exkursionstag stand ganz im Zeichen von Wirtschaft und Industrie. Die Studierenden erhielten durch Mitarbeiterinnen aus dem HR-Bereich der BMW Group AG Einblicke in die Personalstrategien und zu Einstiegsmöglichkeiten bei diesem global agierenden Unternehmen. Im Anschluss folgte mit der Extended Tour eine beeindruckende Werksführung im BMW Werk Leipzig, einem der modernsten Automobilwerke weltweit. Die Studierenden konnten die Teilefertigung, Produktionsstraßen und Montageschritte hautnah erleben und dabei mehr über den Automatisierungsstand und die Techniken und Herausforderungen der Automobilfertigung erfahren.
Direkt vom BMW Werk ging es mit Bus und S-Bahn zum Flughafen Leipzig/Halle. Nach einem kurzen Snack erhielten die Studierenden in einer exklusiven zweistündigen Busführung einen Blick hinter die Kulissen der Passagierseite des drittgrößten Frachtflughafens Deutschlands. Dabei besuchten sie die Flughafenfeuerwehr, erlebten hautnah die Ankunftsabfertigung von Flugzeugen vom Rollfeld aus, fuhren auf der leuchtbefeuerten Start- und Landebahn. Während der Busführung wurde auch auf die logistischen Herausforderungen eingegangen, die vor allem mit dem nächtlichen internationalen Frachtverkehr von 66 bis 90 Starts und Landungen zusammenhängen.
Drei Referate zu aktuellen Herausforderungen für die BMW Group AG, zur Geschichte und Geschäftsfeldern der Deutsche Post AG und zur Historie und den Geschäftsfeldern der DHL Hub Leipzig GmbH noch im Terminal rundeten den Besuch ab. Der Abend stand den Studierenden zur freien Verfügung. Viele nutzten die Gelegenheit, Leipzigs vielfältige Gastroszene weiter zu erkunden oder die eindrucksvolle Atmosphäre der Stadt zu genießen.
Stadionbesichtigung und DHL Hub Leipzig
Der letzte volle Tag der Exkursion führte die Gruppe vormittags zu einer Stadionbesichtigung der Red Bull Arena von RB Leipzig. Der Führung durch das Fußballstadion folgte eine Diskussion über die Bedeutung von Fußballvereinen als kulturelle und wirtschaftliche Akteure, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung von RB Leipzig in den letzten Jahren.
Danach tauchte die Gruppe in die Welt traditioneller Braukunst ein und besuchte das renommierte Restaurant Gosebrauerei im Bayerischen Bahnhof. Diese historische Stätte, welche nicht nur als älteste Gose-Brauerei, sondern auch als ein kulinarisches Highlight Leipzigs gilt, bot den angehenden Akademikern einen Einblick in die spezielle Herstellung der Gose, einem leicht salzigen und sauren Bier, durch das Verkosten verschiedener Bierspezialitäten, und die regional typischen Gerichte ergaben neue Eindrücke und geschmackliche Entdeckungen. Die Student*innen, die aus verschiedenen Fachbereichen stammten, zeigten sich beeindruckt von der Verbindung aus Tradition und Moderne. Der Besuch bot weiteren Anlass für interdisziplinären Austausch unter den Studierenden. Die Diskussionen drehten sich um Leipzig, das besuchte BMW Werk und das Stadion, die Bedeutung der Erhaltung kultureller Traditionen in der modernen Gastronomie und den bevorstehenden nächtlichen Besuch beim DHL Hub Leipzig.
Logistische Präzision und Effizienz durften die Studierenden dann ab 22 Uhr in dem DHL Hub Leipzig erleben. Bereits beim Betreten des gigantischen Geländes wurde die Gruppe mit der schieren Größe und dem Umfang des DHL Hubs konfrontiert. Als eines der größten Drehkreuze für Luftfracht in Europa verarbeitet der Hub täglich hunderttausende Express-Sendungen. Für diese Nacht wurden 408.415 Sendungen erwartet, die hier aus aller Welt ankommen, sortiert und in alle Welt verschickt werden sollten. Die Führung durch die Anlage gab den Student*innen einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Schritte des Logistikprozesses – von der Ankunft der Frachtflugzeuge über die Entladung und Sortierung bis hin zum Weitertransport via Flugzeug. Besonders beeindruckend war das Erleben des automatisierten Sortiersystems, das mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit und Genauigkeit arbeitet.
Nach Abschluss der Führung ging es zu früher Stunde zurück nach Leipzig, um sich von den Eindrücken des Tages zu erholen – oder sicher teilweise auch in das pulsierende studentische Nachtleben von Leipzig abzutauchen, bevor es dann am späteren Vormittag mit vielen Eindrücken im Gepäck zurück in die Heimat ging.