Überfachliche Kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Resilienz werden zusammen auch Soft Skills genannt. Sie sind für die Bachelor-Studierenden des Fachbereiches Wirtschaft gleich zu Beginn in Form des Moduls ‚Soft Skills‘ ein wichtiger Bestandteil ihres Studiums. Welchen Stellenwert haben Soft Skills in der Arbeitswelt im Allgemeinen, und bei der Bundeswehr im Besonderen? Warum sind sie für die Ausübung von Führungsaufgaben so wichtig, und wie werden sie erlernt und entwickelt?
Diese und ähnliche Fragen diskutierte Miriam Zimmer, Dozentin im Modul ‚Soft Skills‘ am Fachbereich Wirtschaft, mit der Leitenden Regierungsdirektorin Martina Walz, mit dem Fakultätsleiter Oberst i.G. Reiner Just und mit Fregattenkapitän Boris Melching, selbst Absolvent der Führungsakademie. Die Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg ist für die Aus- und Weiterbildung berufserfahrener Offiziere zuständig. Sie bereitet die Absolvent*innen auf ihre anspruchsvollen Aufgaben vor und vermittelt wichtige Kompetenzen – auch im Bereich Soft Skills.
Doch warum sind solche Fähigkeiten bei der Bundeswehr wichtig, die auf viele Menschen einen eher hierarchischen Eindruck macht? „Ja, Befehl und Gehorsam sind wichtig, besonders im Gefecht“, sagt Reiner Just. Im Grundbetrieb komme es aber vor allem darauf an, dass die Beteiligten aller Führungsebenen aktiv miteinander kommunizieren, um zu einer Lösung zu kommen. Soft Skills seien hier unverzichtbar.
„Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolgt“, betont auch Boris Melching während der Veranstaltung. Es sei wichtig, mit seinen Kamerad*innen auf Augenhöhe zu kommunizieren, ihre Probleme und Bedürfnisse zu verstehen – kurz: emphatisch zu sein. Die Bundeswehr arbeitet mit Menschen, und diesen könne man mittels guter Kommunikation Prozesse und Entwicklungen verständlich erklären. Das schaffe auch Vertrauen in die Führungskraft.
Für die Erstsemester der Studiengänge BWL und Wirtschaftsinformatik waren das gleich zu Beginn interessante Einblicke in die Praxis und ein Vorgeschmack auf das, was sie gleichermaßen im Modul ‚Soft Skills‘, im Rahmen ihres Studiums, und nicht zuletzt in ihrem weiteren Berufsleben erwartet.
So sind den Studierenden dann auch viele Interview-Inhalte nachhaltig im Kopf geblieben: „Kommunikation bedeutet auch zuhören – das fand ich spannend“, sagt die BWL-Studentin Cecilia. Auch für Milan bot die Veranstaltung einen guten Start. Der BWL-Student fand es sehr interessant zu hören, wie die Referent*innen Probleme aus der Praxis angehen und diese lösen.
Zum Schluss hatte Martina Walz noch eine wichtige Botschaft an alle Studierenden: „Seien Sie authentisch!“ Auf der Führungsebene zu arbeiten bedeute nicht, sich zu verstellen, sondern auch klar die eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren.
Mit diesen interessanten Einblicken in das Thema Soft Skills starten die Studierenden in ihr Studium und erwarten mit Spannung, was vor ihnen liegt.