Eine Frau© C. Bis­sin­ger

Scho­ko­pud­ding trifft Fet­tes Brot

von Chris­tin Beeck

Vier Dreh­bü­cher sind für den Dreh­buch­preis Schles­wig-Hol­stein no­mi­niert, der mor­gen im Stu­dio ver­ge­ben wird. Unter den No­mi­nier­ten ist auch FH-Stu­den­tin Chan­tel­le Bis­sin­ger. Was das für sie be­deu­tet, hat sie im In­ter­view mit Chris­tin Beeck aus der viel.-Re­dak­ti­on ver­ra­ten.

Wie fühlt sich das an – zu wis­sen, dass unter an­de­rem Björn Beton von „Fet­tes Brot“ Ihr Dreh­buch live vor­tra­gen wird?

Wer? Ach so, Fet­tes Brot… Ja, ist schon ziem­lich cool, mit so einem Star­auf­ge­bot hätte ich nie ge­rech­net!

Was ist die Story?

„Einer für zwei“ han­delt von dem in­tro­ver­tier­ten Buch­hal­ter Tho­mas, der jeden Tag eine strik­te Rou­ti­ne be­folgt und dazu ge­hört eben auch ein täg­li­ches High­light: sein 12:30 Uhr Scho­ko­pud­ding. Als der je­doch eines Tages von einem sei­ner Mit­ar­bei­ter heim­lich ge­stoh­len und weg­ge­ges­sen wird, bricht für un­se­ren Prot­ago­nis­ten seine Welt zu­sam­men, und er be­gibt sich auf Spu­ren­su­che in sei­nem Büro. Klingt erst­mal nicht allzu span­nend, ich weiß, aber die über­ra­schen­den Wen­dun­gen ma­chen das wett.

Warum haben Sie die­ses Thema ge­wählt, was hat sie in­spi­riert?

Mei­nen Freun­den und mir fiel es an­fangs sehr schwer, uns über­haupt eine Ge­schich­te für un­se­ren fünf­mi­nü­ti­gen Kurz­film für unser Modul „Audio- und Vi­deo­pro­duk­ti­on 2“ aus­zu­den­ken, da wir viel zu viele Ideen hat­ten, die sich alle schwer um­set­zen lie­ßen. Des­halb be­schlos­sen wir eines Tages im Ame­ri­can Diner, wo un­se­re ge­mein­sa­men Krea­tiv­pro­zes­se statt­fan­den, un­se­re bis­he­ri­gen Ideen um­zu­wer­fen und uns auf ein ganz simp­les Thema zu fo­kus­sie­ren und dar­aus eine Ge­schich­te zu bas­teln. „Es muss so was rich­tig Ein­fa­ches, Stu­pi­des sein, wie ein Sand­wich, das ge­klaut wird.“, warf meine Freun­din ein. Spon­tan er­setz­te ich das Sand­wich durch einen Pud­ding, und schon hat­ten wir un­se­re grobe Story, an der wir die fol­gen­den Wo­chen wei­ter­ar­bei­te­ten.

Wes­halb glau­ben Sie, dass die­ses Dreh­buch die Jury an­ge­spro­chen hat? (Ein biss­chen Ei­gen­wer­bung scha­det nie!)

Da fra­gen Sie bes­ser die Jury.

In wel­chem Se­mes­ter stu­die­ren Sie wel­chen Stu­di­en­gang an der FH Kiel?

Zur­zeit stu­die­re ich „Mul­ti­me­dia Pro­duc­tion“ im 3. Se­mes­ter.

Warum haben Sie die­sen Stu­di­en­gang ge­wählt?

Naja, ei­gent­lich woll­te ich Jour­na­lis­mus stu­die­ren und in Ham­burg, mei­ner Hei­mat­stadt, gab es das lei­der nicht an der staat­li­chen Uni­ver­si­tät. Da ich mich auch für den fil­mi­schen Be­reich in­ter­es­sier­te, ent­schied ich mich wohl oder übel für MMP an der FH, eine Ent­schei­dung, die ich im Nach­hin­ein nicht be­reue!

 

Wann haben Sie mit dem Dreh­buch­schrei­ben be­gon­nen?

Mein ers­tes Dreh­buch meine ich mit 14 ge­schrie­ben zu haben, aber das war dann doch eher ein Hob­by­film und  kein se­mi­pro­fes­sio­nel­les Pro­jekt wie die­ses hier.

Ist schon ein­mal ein Dreh­buch von Ihnen ver­filmt wor­den?

Ja, aber das waren, wie ge­sagt, Hob­by­fil­me und klei­ne, un­wich­ti­ge Schul­pro­jek­te

Wenn Sie einen Wunsch frei hät­ten: Wer wäre Ihre Ide­al­be­set­zung, wenn das Dreh­buch ver­filmt wer­den würde?

Dar­über haben weder ich, noch meine Grup­pe uns bis­her wirk­lich Ge­dan­ken ge­macht, um ehr­lich zu sein.

Ist Dreh­buch­au­to­rin auch Ihr Be­rufs­wunsch? Wenn ja, warum?

Nicht wirk­lich, zu­min­dest habe ich das noch nie wirk­lich in Er­wäh­nung ge­zo­gen.

Hilft Ihnen das Stu­di­um an der FH Kiel dabei?

Der Dreh­buch­kurs in den IDW hat mir auf jeden Fall ge­hol­fen! Und die Wo­chen­end-Se­mi­na­re mit Bar­tozs Wer­ner auch. Und jedes ein­zel­ne Feed­back von mei­nen Kom­mi­li­to­nen und Do­zen­ten.

Gibt es noch etwas, das Sie hin­zu­fü­gen möch­ten?

Ohne mein Film­team hätte ich es gar nicht ge­schafft, die Story zu ent­wi­ckeln und das Dreh­buch über­haupt zu schrei­ben. Also vie­len Dank an Frie­de­ri­ke Hayen, Esra Öz­demir, Ste­phan zu Müns­ter, Mi­chel Scharf und Maria Wein­gärt­ner. Die No­mi­nie­rung geht an uns alle und die Tat­sa­che, im Fi­na­le dabei zu sein, macht uns schon stolz.

Mehr zum Dreh­buch­preis Schles­wig-Hol­stein unter https://​dre​hbuc​hpre​is-​sh.​de/

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