Frau mit VR-Brille© Diekötter

RUNA startet mit Makeover neu durch

von Chantelle Bissinger

Fünf Studentinnen, drei Fachbereiche, ein Ziel – das ist RUNA. In dem 2016 gestarteten Projekt wird ein Fahrsimulator konstruieret, mit dem das Team in diesem Jahr richtig durchstarten will. Was der RUNA-Simulator anstrebt und worum es sich bei dem Vorhaben eigentlich handelt, haben uns die Mitglieder  verraten.

Was genau ist der RUNA-Simulator?

Der RUNA-Simulator wurde 2016 vom Gleichstellungsbüro an der FH Kiel und vom Fachbereich Maschinenwesen initiiert. Konzipiert war RUNA als interdisziplinäres Projekt, dass in erster Linie Studentinnen  aus den Fachbereichen Maschinenbau, Medien und Informatik und Elektrotechnik fördern sollte. Von Beginn an wurde uns die Verantwortung in die Hände gelegt. Einzig 8000 Euro Fördergeld und fachliche sowie pädagogische Unterstützung erhielten wir. Zusammen beschlossen wir damals, einen Fahrsimulator zu bauen. Den Anstoß hierzu gab Prof. Dr. Sönke Schmidt vom Fachbereich Maschinenwesen. Gemeinsam trafen wir damals die Entscheidung, den gewünschten Fahrsimulator mit Virtual Reality zu vereinen.

Seit nun knapp drei Jahren arbeiten wir komplett in Eigenregie an der Entwicklung dieses Fahrsimulators. Die Karosserie soll dieses Jahr in Auftrag gegeben werden, sodass Nutzer*innen sich in ein nahezu echtes Auto mitsamt Lenkrad und Pedalen setzen können. Später soll das Gestell hydraulisch bewegt werden, d.h. es werden die Kräfte simuliert, die man bei einer wirklichen Fahrt und in Kurven am eigenen Leibe erfahren würde. Eine VR-Brille lässt einen endgültig immersiv in die Simulation abtauchen. Auf ein schlussendliches Konzept einer virtuellen Realität konnten wir uns bisher noch nicht wirklich einigen. Kürzlich war aber ein geplanter Pizzadienst heiß im Rennen.

Was hat es mit dem Namen auf sich?

Den außergewöhnlichen Namen haben wir einem ehemaligen Mitglied aus dem Fachbereich Medien zu verdanken. Das englische Verb „run“ soll hierbei auf Bewegung hindeuten. Rennen, bewegen…fahren – Ganz klar, ein Fahrsimulator eben!

Wie auch im Lateinischen oder Spanischen soll das „A“ am Ende von „RUNA“ auf Weiblichkeit hindeuten. Ganz im Sinne der Gründermütter ist das auch der Grund, weshalb ausschließlich Studentinnen ins Team aufgenommen werden.

Warum ist Runa ein reines Studentinnen-Projekt?

Die Idee des RUNA-Simulator knüpft an ein älteres Projekt, dem „DrivIng Käfer“, an. 2009 restaurierten acht Studentinnen aus dem Fachbereich Maschinenwesen einen alten VW-Käfer und machten ihn wieder fahrtüchtig.

Daraufhin rief Prof Dr. Sönke Schmidt 2017 den RUNA-Simulator ins Leben. Technikbegeisterten Frauen sollte erneut eine Chance gegeben werden, sich in einer Männerdomäne zu beweisen.

2019 übernahm Mareike van Elsacker, Mitarbeiterin in der Gleichstellungsstelle, die Rolle der pädagogischen Leitung und steht uns seitdem als Ansprechpartnerin zur Seite.

Wie geht es weiter?

RUNA hat mit 10 Studentinnen angefangen, mittlerweile sind wir nur noch zu fünft. Leider haben wir in all den Jahren recht wenig Studentinnen begeistern können. Großteils melden sich eben doch männliche Kommilitonen.

Momentan sind wir dabei, viel Werbung zu machen, um neue Studentinnen zu rekrutieren. Unsere drei neuen Mitglieder aus dem Studiengang Multimedia Production haben diesbezüglich schon an einem neuen Konzept gearbeitet. Mithilfe von neu erstellten Postern und Flyern, einer eigenen Webseite und einem neuen, schicken Logo geben wir uns ein „Makeover“, das die eine oder andere überzeugen soll. Das zeigt auch schon die ersten Erfolge. Es macht Spaß, die erlernte Theorie in die Praxis umsetzen zu können.

Kann man den Fahrsimulator auch mal ausprobieren?

Ja, das kann man! Jedes Semester sind wir auf dem Markt der Möglichkeiten vertreten. Dort kann jeder – egal ob Mann oder Frau – auf unserer eigens erstellten Rennstrecke den Simulator schon mal Probe fahren. Im Sommersemeser 2020 fiel das leider ins Wasser, dafür sind wir aber nächstes Semester hoffentlich mit der nagelneuen Karosserie am Start!

 

Wer nun Lust und Interesse hat, an der Entwicklung des RUNA-Simulators mitzuwirken, schreibt eine Mail an runa.simulator(at)fh-kiel.de.

© Fachhochschule Kiel