Teamfähigkeit und Spaß an Technik – das vermittelte der internationale, naturwissenschaftliche Wettbewerb der FIRST® LEGO® League (FLL), der am Sonnabend, 1. Dezember 2018, an der FH Kiel ausgetragen wurde. Bei dem MINT-Wettbewerb bewiesen Schüler*innen von insgesamt zwölf schleswig-holsteinischen Schulen in verschiedenen Aufgaben ihr technologisches Können. Zum fünften Mal veranstaltete das RobertaRegioZentrum der FH Kiel den Regionalwettbewerb der FLL, der dieses Jahr ganz im Zeichen des Weltraums stand. In Senior- und Junior-Teams unterteilt, traten die Kinder in zwei Altersstufen gegeneinander an.
Die Senior-Teams, bestehend aus zehn- bis 16-Jährigen, hatten vorher zwölf Wochen Zeit, einen Roboter auf Basis des Systems LEGO® Mindstorms (RCX, NXT, EV3) zu entwerfen, zu bauen und zu programmieren. Dabei stand ihnen die ganze Zeit ein erwachsener Coach zur Seite. Lennart Monir unterstützte sein Senior-Team „We aRe oNe“ von der Grund- und Gemeinschaftsschule Schwarzenbek: „Die Arbeit mit den Kindern ist einfach das Beste. Ich sehe das Programmieren eher als Nebensache.“ Früher sei er selber Teilnehmer gewesen, und als berufstätiger Informatiker könne er jetzt den Kindern als Coach helfen, sagte Monir über sein Engagement. Senior-Teilnehmer Joshua Lorenz von „We aRe oNe“ ist schon das fünfte Jahr dabei – „weil es einfach so viel Spaß macht“, schwärmte er.
In vier Aufgaben, die jeweils zu 25 Prozent gewertet werden, mussten die Senior-Teams überzeugen. „Am beliebtesten ist bei den Teams immer der Roboter-Wettkampf“, weiß Prof. Dr. Gerhard Waller, Leiter des RobertaRegioZentrums. In dem Roboter-Wettkampf traten die Roboter von zwei Teams gegeneinander an. In zweieinhalb Minuten gab es zehn zu lösende Aufgaben. „Das schafft aus Erfahrung fast keiner“, bemerkte Waller. Als zweite Anforderung beurteilten die Juroren das Roboterdesign. In dem dritten Wettbewerb hielten die Senior-Teams eine Forschungspräsentation zu dem Thema „Leben und Fahren im Weltraum“ vor einer Jury, in der sie die Lösung einer selbstentwickelten Forschungsaufgabe darstellten. In dem vierten Wettkampf war guter Zusammenhalt gefragt. Die Jugendlichen mussten eine Aufgabe bewältigen, die sie vorher nicht kannten. „Dabei wird die Teamfähigkeit der Gruppe bewertet“, erläuterte Matthias Riedel, der lokale Koordinator.
In den fünf Junior-Teams präsentierten sechs- bis zehnjährige Grundschüler*innen anhand eines Plakats und einer selbstgebauten Lego-Welt ihre Ideen zu dem Thema „Mission Moon – auf zum Mond!“. Die Kinder machten sich Gedanken dazu, wie ein Leben auf dem Mond aussehen könnte. Momme Hofmann, Leon Jürgensen, Jakob Dircks und Oskar Kuhnert traten als die vier „Legonauten“ im Junior-Wettbewerb zusammen an. Die Vier stammen von der Iven-Agßen-Schule in Husum. „Wir haben uns oft getroffen für diesen Wettbewerb. Da steckt viel Arbeit drin“, verriet Momme Hofmann. „Mithilfe unserer Eltern haben wir sogar ein eigenes Abzeichen entwickelt.“ Das Abzeichen sei angelehnt an einen Legostein und auf jeder „Noppe“ stehe der Name eines der vier Teammitglieder, zeigte „Legonaut“ Leon Jürgensen stolz.
Wie auch schon im Vorjahr konnte das Team „We aRe oNe“ den Sieg in beiden Altersstufen erringen. Den ersten Platz belegte das Junior-Team „We aRe oNe Jr.“ unter der Leitung ihres ehemaligen Lehrers Reinald Weber. Damit qualifizierten sich die Schüler für das Semi-Final im Februar 2019 in Eberswalde. Sollten die Schwarzenbeker auch dort überzeugen, geht es für sie weiter zum Finale, das am 29. und 30. März 2019 in Bregenz ausgetragen wird. Die besten zentraleuropäischen Teams messen sich am Ende der Saison bei der Weltmeisterschaft mit Teilnehmer*innen aus aller Welt. Wir drücken „We aRe oNe“ auf jeden Fall ganz fest die Daumen für ihren nächsten Wettkampf.
Aenne Boye