Fachhochschule Kiel News Standardbild© H. Börm

Rie­si­ger Ramm­bär im Ein­satz vor Sylt - For­schungs­platt­form FINO3 wird er­rich­tet

von Frau­ke Schä­fer

Mit der In­stal­lie­rung des Grün­dungs­pfahls der For­schungs­platt­form FINO3 am Diens­tag, 29. Juli, 80 Ki­lo­me­ter vor Sylt wird ein wich­ti­ger Mei­len­stein im Pro­jekt er­reicht. Das 315 Ton­nen schwe­re und 55 Meter lange Gro­ß­rohr wurde am ver­gan­ge­nen Sams­tag vom Werk in Ros­tock nach Cux­ha­ven trans­por­tiert. Dort wer­den der­zeit letz­te Vor­be­rei­tun­gen ge­trof­fen, um den Pfahl 30 Meter tief in den Mee­res­bo­den ram­men zu kön­nen, so­fern das Wet­ter die See­mon­ta­ge zu­lässt.

Das Set­zen des Fun­da­men­tes ist mit er­heb­li­chem Auf­wand ver­bun­den, zum Ein­satz kom­men dabei u. a. meh­re­re Schif­fe, Schlep­per, Pon­tons, ein Schwimm­kran sowie einer der welt­grö­ß­ten Ramm­bä­ren. Sechs Stun­den wird die Rammung dau­ern, um die auf­tre­ten­den Schal­l­emis­sio­nen zu min­dern, in­iti­ier­te die Bau­her­rin, die For­schungs- und Ent­wick­lungs­zen­trum Fach­hoch­schu­le Kiel GmbH, ge­mein­sam mit der Uni­ver­si­tät Han­no­ver ein For­schungs­pro­jekt beim Bun­des­um­welt­mi­nis­te­ri­um.

Be­reits jetzt trifft die Firma Hyd­ro­tech­nik Lü­beck GmbH am vor­ge­se­he­nen Stand­ort der Platt­form ent­spre­chen­de Vor­keh­run­gen. Tau­cher legen in einem Ra­di­us von 70 Me­tern um die Grün­dungs­po­si­ti­on zwei Rohre, aus denen spä­ter wäh­rend des Ramm­vor­gangs durch un­zäh­li­ge klei­ne Lö­cher Luft­bla­sen ent­wei­chen. Die­ser dop­pel­te Luft­bla­sen­schlei­er wird die Schal­l­emis­sio­nen der Rammung deut­lich dämp­fen und so hel­fen, ne­ga­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Mee­re­sum­welt zu ver­mei­den. Gleich­zei­tig wird das Ver­hal­ten der Schweins­wa­le durch um­fang­rei­che Mo­ni­to­ring­maß­nah­men be­ob­ach­tet, be­tei­ligt daran sind Schif­fe, Flug­zeu­ge sowie so­ge­nann­ten Klick­de­tek­to­ren.  

Die Er­rich­tung der For­schungs­platt­form FINO3 er­mög­licht nicht nur eine ge­naue­re Ab­schät­zung der öko­lo­gi­schen Aus­wir­kun­gen von Off­shore-Bau­maß­nah­men, son­dern auch die Mi­ni­mie­rung tech­ni­scher Ri­si­ken beim Bau und Be­trieb kom­mer­zi­el­ler Off­shore-Parks, mit deren Bau ab 2010 zu rech­nen ist.  

Ins­ge­samt wer­den der Bau der Platt­form sowie die sich an­schlie­ßen­den For­schungs­pro­jek­te wert­vol­le Er­kennt­nis­se für die Ge­neh­mi­gung, Rea­li­sie­rung und den Be­trieb der in die­sem Ge­biet ge­plan­ten Off­shore-Wind­parks lie­fern. Er­ho­ben wer­den u. a. Daten zu Wind­ge­schwin­dig­kei­ten und Wel­len­be­las­tun­gen, zum Vo­gel­zug, den Aus­wir­kun­gen auf die di­rek­te Um­welt und auf Schweins­wa­le.  

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zum Pro­jekt unter: www.​fino3.​de, eine Gra­fik der Platt­form kön­nen Sie hier down­loa­den. Bitte geben Sie als Quel­le die FuE-Zen­trum Fh Kiel GmbH an.  

Kon­takt:
FuE-Zen­trum FH Kiel GmbH
FINO3-Pro­jekt­lei­ter Jan Bach­mann
Schwen­tin­estr.24
24149 Kiel
Tel.: +49 431 218 – 4450
E-Mail jan.​bachmann(at)fh-kiel-gmbh.de

 

© Fach­hoch­schu­le Kiel