v.l.n.r.: Die FH Professoren Marco Hardiman und Gordon Eckardt, Dr. Arne Beck und Clara Döge von NAH.SH, EKSH-Geschäftsführer Stefan Sievers und FH-Kiel-Präsident Prof. Dr. Björn Christensen am Anleger Dietrichsdorf.© A. Diekötter
Die Projektpartner von COMBINATION wollen gemeinsam die Verkehrswende beschleunigen. v.l.n.r.: Prof. Dr. Marco Hardiman und Prof. Dr. Gordon Eckardt (FH Kiel), NAH.SH-Geschäftsführer Dr. Arne Beck, Clara Döge (NAH.SH), EKSH-Geschäftsführer Stefan Sievers und FH-Kiel-Präsident Prof. Dr. Björn Christensen)

Raus aus dem Auto und rein in die Öffis

von Frauke Schäfer

Der Trend zum eigenen Auto ist ungebrochen, obwohl den meisten klar ist, dass dies Umwelt und Klima schadet. Warum fällt es vielen Menschen offenbar schwer, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen? Ist dies Ausdruck purer Bequemlichkeit oder machen die Verkehrsbetriebe etwas grundlegend falsch? Mit diesen Fragen befassen sich Prof. Dr. Marco Hardiman und Prof. Dr. Gordon Eckardt in ihrem Forschungsprojekt COMBINATION. Hierbei wählen die beiden FH-Kiel-Professoren einen anderen Ansatz erklärt Prof. Hardiman: „Sehr viele Untersuchungen fokussieren auf die Verbesserung von Anschlusszeiten, höhere Taktung und auch Preissenkungen. Wir möchten nun aus verhaltenswissenschaftlicher Sicht ergründen, warum Menschen nicht bereit sind, auf ihr Auto zu verzichten. Daraus können wir schließen, was gemacht werden muss, um Menschen vom motorisierten Individualverkehr weg zu bringen.“

Im Rahmen ihres auf zwei Jahre ausgelegten Forschungsprojekts können die Wissenschaftler der Fachhochschule Kiel auf Daten und das Fachwissen des Nahverkehrsverbunds NAH.SH zurückgreifen. Dies ist vor allem deswegen so wertvoll, weil „wir hier mit den Verkehrsexpert*innen der Region zusammenarbeiten. Der Zugang zu NAH.SH ermöglicht es uns, das regionsspezifische Verkehrs-Know how unmittelbar in erfolgversprechende neue Ansätze zu übertragen.“ sagt Prof. Eckardt.

Der Nahverkehrsverbund erhofft sich von der Zusammenarbeit mit der FH Kiel praxisnahe Konzepte, um die Verkehrswende in der Region Kiel und Schleswig-Holstein voranzutreiben, so NAH.SH-Geschäftsführer Dr. Arne Beck: „Wir freuen uns, dass die NAH.SH das Team der Fachhochschule bei diesem Projekt als Praxispartner begleiten kann. Dadurch werden schon im Forschungsprozess die Rahmenbedingungen des Nahverkehrs in Schleswig-Holstein berücksichtigt. Im Ergebnis stehen dann Mobilitätskonzepte, die wir in der Praxis gut umsetzen können, um Menschen zum Nahverkehr und damit zu einer klimafreundlichen Mobilität zu bringen.“

Die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein, EKSH, fördert das Mobilitätsprojekt COMBINATION mit rund 150.000 Euro. Für Geschäftsführer Stefan Sievers stellt der Verkehrssektor bei der Bewältigung der Klimakrise eine besondere Herausforderung dar, der erhebliche Anstrengungen erfordere. Schließlich steige hier der Energieverbrauch unverändert und ungebremst. Allein in Schleswig-Holstein, erklärt Sievers, betrug der Zuwachs in den vergangenen 15 Jahren 3,3 Prozent. „Die EKSH hat 2018 mit ihrer Delphistudie die Vielfalt und Bedeutung der zukünftigen Mobilitätspolitik für Schleswig-Holstein skizziert. Ein Aspekt ist die bessere Vernetzung bestehender Lösungen. Das neue HWT-Forschungsprojekt verspricht hier Erkenntnisgewinn, der für Politik, Unternehmen und Verbände wegweisend sein kann. Aus EKSH-Sicht muss es auch darum gehen, neue, akzeptierbare, digitale Lösungen zu entwickeln. Mit unserer Förderung wollen wir dazu beitragen, gute Ideen zur Gestaltung einer Verkehrs- und Mobilitätswende sinnvoll in die Praxis umzusetzen.“

 

Für die Studie werden noch Teilnehmer*innen gesucht, nähere Informationen hierzu unter: www.combination-sh.de.

 

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