Wie viel Energie braucht es eigentlich, um eine Glühbirne zum Leuchten zu bringen? Wie kann eigener Strom generiert werden? Und was sind überhaupt erneuerbare Energien? Das von einem Team des Fachbereichs Informatik und Elektrotechnik der Fachhochschule Kiel (FH Kiel) entwickelte Energiefahrrad liefert Antworten.
„Das Schleswig-Holstein Energieeffizienz-Zentrum aus Neumünster trat im vergangenen Jahr mit einer Bitte an die FH Kiel heran: Die Mitglieder wünschten sich für ihre Ausstellung ein Fahrrad, das Energie wandeln, speichern und an elektrische Verbraucher, wie zum Beispiel eine Lampe, weiterleiten kann“, erklärt Prof. Dr. Harald Jacobsen, der das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Ralf Patz und Dipl.-Ing. Matthias Teichmann betreute.
Mit einem Budget von rund 10.000 Euro starteten die Konzeptionierung sowie die Entwicklung des Fahrrads bereits zu Beginn des Sommersemesters 2015. Zunächst führten die Mechatronik-Studenten Henning Harenberg, Jan Lämmel und Sönke Nissen das Projekt durch. Ursprünglich sollte das Fahrrad bereits nach einem Semester Arbeitszeit an das Schleswig-Holstein Energieeffizienz-Zentrum (SHeff-Z) übergeben werden. „Teil des Fahrrads ist ein Generator, der die beim Treten der Pedale freigesetzte mechanische Energie in elektrische umwandelt. Leider haben wir uns zu Beginn unserer Arbeit für einen falschen entschieden, was uns erst in der Testphase zum Ende des Semesters aufgefallen ist“, verrät Prof. Dr. Jacobsen. Kurzerhand entschlossen sich die Verantwortlichen dazu, die Projektphase zu verlängern; Christian Hartwig, Felix Naumann und Jannes Postel, Masterstudenten der Elektrischen Technologien, nahmen sich der Aufgabe an und überdachten die elektrische Konzeptionierung.
Am vergangenen Dienstag, 8. März 2016, war es dann endlich soweit: Das SHeff-Z nahm das voll funktionstüchtige Energiefahrrad entgegen. Künftig soll es besonders Schulklassen den Begriff Energie transparent und erfahrbar machen. Über einen Monitor können Besucherinnen und Besucher der Einrichtung nun beobachten, wie viel Energie durch das Treten der Pedale bereits umgewandelt werden konnte und wie viel Aufwand noch nötig ist, um zum Beispiel einen Handy-Akku vollständig zu laden.
Die Projektmitarbeiter zeigten sich am Tag der Übergabe sehr zufrieden mit ihrer Leistung: „Wir haben toll zusammen gearbeitet, viele positive Erfahrungen gesammelt und hoffen, dass das Fahrrad im SHeff-Z rege genutzt wird.“
Text: Paula Loske-Burkhardt, Studentin