Rennwagen auf dem Hockenheim-Ring© G. Döhla

Raceyard mel­det sich zu­rück mit „super Leis­tung“

von Prof. Dr. Hen­ning Strauß | John­ny To

Was für eine Sai­son: Nach einem Co­ro­na-be­ding­ten Aus­fall aller Ren­ne­vents im ver­gan­ge­nen Jahr star­te­te das Team Raceyard am Hun­ga­ro-Ring und Ho­cken­heim­ring wie­der voll durch.

Nach dem Start am 5. Au­gust um 23 Uhr in Kiel kam der klei­ne Raceyard-Tross einen Tag spä­ter in Un­garn an. Nach ei­ni­gem Wu­ling - auch für den Ver­an­stal­ter schien es wie­der von vorne los zu gehen - konn­ten Pit und Camp­si­te be­zo­gen wer­den, und alle war­te­ten ge­spannt auf das „Go“ für die ers­ten Scru­ti­nee­rings. Die Sonne brann­te un­barm­her­zig auf den Cir­cuit nie­der. Au­ßen­tem­pe­ra­tur: 35 Grad Cel­si­us. Trotz­dem wur­den alle tech­ni­schen Ab­nah­men be­stan­den, und die ers­ten Sti­cker zier­ten un­se­ren schö­nen T-Kiel-A-CE. Klei­ne Er­in­ne­rung an unser Roll-Out: „CE“ steht für „Co­ro­na Edi­ti­on“.

Somit war es ge­schafft. A-CE war „ready for Track“. Was für eine super Leis­tung. Es hieß, wir haben einen funk­ti­ons­fä­hi­gen, si­che­ren und renn­fä­hi­gen Bo­li­den ge­baut, trotz aller Co­ro­na-Hin­der­nis­se. Daher auch noch­mal „Danke“ an alle Un­ter­stüt­zer und Spon­so­ren. Wir haben Wort ge­hal­ten und wol­len ab jetzt zei­gen, wie kon­kur­renz­fä­hig wir sind. Erste Punk­te brach­te die Ac­ce­le­ra­ti­on, bei der A-CE seine ers­ten ge­wer­te­ten Zei­ten in den Asphalt brann­te (lei­der noch mit an­ge­zo­ge­ner Hand­brem­se, denn die Tem­pe­ra­tu­ren mach­ten den Sys­te­men einen Strich durch die Rech­nung). Auch die En­du­ran­ce muss­te aus tech­ni­schen Grün­den lei­der ab­ge­bro­chen wer­den. Dafür waren wir in den sta­ti­schen Dis­zi­pli­nen er­folg­reich. So konn­ten wir in der Busi­ness-Plan-Pre­sen­ta­ti­on den ach­ten Platz „over all“ er­rin­gen. Eine tolle Leis­tung von Jonas Fren­zel und Lars Hei­nemann, die uns die ers­ten Punk­te be­scher­ten. End­plat­zie­rung war dann Platz 25 - nach einem Co­ro­na­jahr ein so­li­der Ein­stieg in den Renn­cir­cus.

„Nach dem Ren­nen ist vor dem Ren­nen“:  Frisch zu­rück vom Hun­ga­ro­ring hatte unser Team nicht viel Zeit, auf Feh­ler­su­che zu gehen und un­se­ren Renn­bo­li­den zu tes­ten. Be­reits am Sonn­tag, 15. Au­gust, ging es wei­ter zum nächs­ten Event - dem le­gen­dä­ren Cir­cuit in Ho­cken­heim, das Top-Event in Eu­ro­pa, der For­mu­la Stu­dent Ger­many. Es war be­reits eine super Leis­tung, sich dafür zu qua­li­fi­zie­ren! Die Pit wurde schnell be­zo­gen, und es ging in die ers­ten Scru­ti­nee­rings. Lei­der wur­den durch den Ver­an­stal­ter nur acht Team­mit­glie­der zu­ge­las­sen, der Rest konn­te nur per Live­stream via FSG-You­tube-Cha­nel mit­fie­bern.

Am Don­ners­tag war es dann so­weit: Wir fuh­ren zu­nächst die Ac­ce­le­ra­ti­on, Top-Zeit 4,71 Se­kun­den und das mit ge­dros­sel­ten Mo­to­ren (55kW und Be­gren­zung auf 11.000 U/min). Haben wir uns nicht ge­traut alle Leis­tung von A-CE frei­zu­schal­ten? Nein, zu­nächst soll­te man ins Ren­nen hin­ein­wach­sen, und das wurde be­reits beim Au­to­cross ge­zeigt. Mit 54,57 Se­kun­den eine super Zeit und vor Teams von z.B. der TU Ber­lin, TU Darm­stadt oder Trond­heim. Die grö­ß­te Leis­tung wurde aber bei der En­du­ran­ce voll­bracht. T-Kiel-A-CE hat durch­ge­hal­ten und die kom­plet­te Renn­di­stanz von 22 Ki­lo­me­tern über­wun­den, trotz der we­ni­gen Test­ki­lo­me­ter! Dabei wurde Platz 17 er­reicht und - und das freut uns am meis­ten - der her­vor­ra­gen­de drit­te Platz in der Ef­fici­en­cy er­zielt. Knapp hin­ter der TU Mün­chen und noch knap­per hin­ter der TU Wien. Le­dig­lich ein Punkt trenn­te un­se­ren Renn­wa­gen von der Sil­ber­me­dail­le. Be­son­ders scha­de ist dabei, dass es seit die­sem Jahr lei­der kei­nen Pokal für Zweit- oder Dritt­plat­zier­te mehr gab. Der hätte gut in un­se­re Vi­tri­ne im CIMTT ge­passt.

„Forza Raceyard“, eine super Leis­tung, auf die wir wie­der auf­bau­en kön­nen. Wir freu­en uns jetzt schon auf die an­ste­hen­den an­stren­gen­den Mo­na­te, bis wir 2022 mit einem neuen Ren­ner wie­der an­grei­fen und uns mit an­de­ren Hoch­schu­len auf in­ter­na­tio­na­len Renn­stre­cken mes­sen kön­nen.

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