Was für eine Saison: Nach einem Corona-bedingten Ausfall aller Rennevents im vergangenen Jahr startete das Team Raceyard am Hungaro-Ring und Hockenheimring wieder voll durch.
Nach dem Start am 5. August um 23 Uhr in Kiel kam der kleine Raceyard-Tross einen Tag später in Ungarn an. Nach einigem Wuling - auch für den Veranstalter schien es wieder von vorne los zu gehen - konnten Pit und Campsite bezogen werden, und alle warteten gespannt auf das „Go“ für die ersten Scrutineerings. Die Sonne brannte unbarmherzig auf den Circuit nieder. Außentemperatur: 35 Grad Celsius. Trotzdem wurden alle technischen Abnahmen bestanden, und die ersten Sticker zierten unseren schönen T-Kiel-A-CE. Kleine Erinnerung an unser Roll-Out: „CE“ steht für „Corona Edition“.
Somit war es geschafft. A-CE war „ready for Track“. Was für eine super Leistung. Es hieß, wir haben einen funktionsfähigen, sicheren und rennfähigen Boliden gebaut, trotz aller Corona-Hindernisse. Daher auch nochmal „Danke“ an alle Unterstützer und Sponsoren. Wir haben Wort gehalten und wollen ab jetzt zeigen, wie konkurrenzfähig wir sind. Erste Punkte brachte die Acceleration, bei der A-CE seine ersten gewerteten Zeiten in den Asphalt brannte (leider noch mit angezogener Handbremse, denn die Temperaturen machten den Systemen einen Strich durch die Rechnung). Auch die Endurance musste aus technischen Gründen leider abgebrochen werden. Dafür waren wir in den statischen Disziplinen erfolgreich. So konnten wir in der Business-Plan-Presentation den achten Platz „over all“ erringen. Eine tolle Leistung von Jonas Frenzel und Lars Heinemann, die uns die ersten Punkte bescherten. Endplatzierung war dann Platz 25 - nach einem Coronajahr ein solider Einstieg in den Renncircus.
„Nach dem Rennen ist vor dem Rennen“: Frisch zurück vom Hungaroring hatte unser Team nicht viel Zeit, auf Fehlersuche zu gehen und unseren Rennboliden zu testen. Bereits am Sonntag, 15. August, ging es weiter zum nächsten Event - dem legendären Circuit in Hockenheim, das Top-Event in Europa, der Formula Student Germany. Es war bereits eine super Leistung, sich dafür zu qualifizieren! Die Pit wurde schnell bezogen, und es ging in die ersten Scrutineerings. Leider wurden durch den Veranstalter nur acht Teammitglieder zugelassen, der Rest konnte nur per Livestream via FSG-Youtube-Chanel mitfiebern.
Am Donnerstag war es dann soweit: Wir fuhren zunächst die Acceleration, Top-Zeit 4,71 Sekunden und das mit gedrosselten Motoren (55kW und Begrenzung auf 11.000 U/min). Haben wir uns nicht getraut alle Leistung von A-CE freizuschalten? Nein, zunächst sollte man ins Rennen hineinwachsen, und das wurde bereits beim Autocross gezeigt. Mit 54,57 Sekunden eine super Zeit und vor Teams von z.B. der TU Berlin, TU Darmstadt oder Trondheim. Die größte Leistung wurde aber bei der Endurance vollbracht. T-Kiel-A-CE hat durchgehalten und die komplette Renndistanz von 22 Kilometern überwunden, trotz der wenigen Testkilometer! Dabei wurde Platz 17 erreicht und - und das freut uns am meisten - der hervorragende dritte Platz in der Efficiency erzielt. Knapp hinter der TU München und noch knapper hinter der TU Wien. Lediglich ein Punkt trennte unseren Rennwagen von der Silbermedaille. Besonders schade ist dabei, dass es seit diesem Jahr leider keinen Pokal für Zweit- oder Drittplatzierte mehr gab. Der hätte gut in unsere Vitrine im CIMTT gepasst.
„Forza Raceyard“, eine super Leistung, auf die wir wieder aufbauen können. Wir freuen uns jetzt schon auf die anstehenden anstrengenden Monate, bis wir 2022 mit einem neuen Renner wieder angreifen und uns mit anderen Hochschulen auf internationalen Rennstrecken messen können.