Eine Frau steht neben einem E-Auto, welches auf einem grünen Ladeparkplatz steht.© FH Kiel

Quietsch­grün und fort­schritt­lich – die E-Tank­stel­le an der FH Kiel

von Jana Tresp

Seit kur­zem leuch­tet es grell­grün in der Lui­sen­stra­ße. Es gibt die La­de­sta­ti­on für Elek­tro­fahr­zeu­ge an der Fach­hoch­schu­le (FH) Kiel zwar schon eine Weile, aber nun sind die bei­den da­zu­ge­hö­ri­gen Park­plät­ze auch farb­lich ge­kenn­zeich­net. Dafür nahm Prof. Ro­nald Ei­se­le, der Mit­be­grün­der des Kom­pe­tenz­zen­trums Elek­tro­mo­bi­li­tät Schles­wig-Hol­stein (KESH), ei­gens die Sprüh­do­se in die Hand.

Die La­de­säu­le für Elek­tro­fahr­zeu­ge ist auf In­itia­ti­ve der FH und der Kie­ler Stadt­wer­ke ent­stan­den. Mitt­ler­wei­le ste­hen drei sol­cher La­de­sta­tio­nen in der Lan­des­haupt­stadt: eine bei den Stadt­wer­ken, eine im CITTI-Park und eine eben an der FH Kiel. Strom tan­ken kann aber nur, wer die ent­spre­chen­de Aus­weis­kar­te be­sitzt. Die gibt es bei den drei ge­nann­ten In­sti­tu­tio­nen. „Die Aus­weis­kar­te ist not­wen­dig, damit die Steck­do­se nicht für alle öf­fent­lich zu­gäng­lich ist und somit auch keine Ge­fahr dar­stellt“, sagt Prof. Ei­se­le. Zudem könne mit Hilfe der Karte das La­de­ver­hal­ten der Nut­ze­rin­nen und Nut­zer über­prüft und La­de­vor­gän­ge do­ku­men­tiert wer­den.

Über den Cam­pus der FH kur­ven der­zeit drei Elek­tro­fahr­zeu­ge: ein Rol­ler, ein Peu­geot ION und ein Re­nault Twizy. „Und ab und zu ein E-Quad, den die Stu­die­ren­den des Fach­be­reichs In­for­ma­tik und Elek­tro­tech­nik selbst um­ge­rüs­tet haben“, er­gänzt Prof. Ei­se­le. Eine stol­ze An­zahl, wenn man be­denkt, dass Elek­tro­fahr­zeu­ge noch recht teuer sind – um gut die Hälf­te teu­rer als ein ver­gleich­ba­res Auto mit Ver­bren­nungs­mo­tor.

Der­zeit ist der Strom an der La­de­sta­ti­on der FH Kiel noch kos­ten­los. Doch Prof. Ei­se­le ist sich si­cher, dass sich das schon bald än­dern wird. „Wir ver­brau­chen immer schnel­ler, immer mehr un­se­rer fos­si­len Res­sour­cen. Und un­se­re Vor­rä­te sind end­lich.“ En­er­gie aus Sonne und Wind hin­ge­gen steht un­end­lich zur Ver­fü­gung, lie­fert aber kein Ben­zin, son­dern kann nur für die Pro­duk­ti­on von Strom ge­nutzt wer­den. „Da wir damit kei­nen Ver­bren­nungs­mo­tor be­trei­ben kön­nen, bleibt uns gar keine an­de­re Wahl, als auf E-Mo­bi­li­tät um­zu­sat­teln.“ Be­son­ders im Stadt­ver­kehr mache der Ein­satz von Elek­tro­fahr­zeu­gen Sinn, sagt Prof. Ei­se­le. „Sie haben je nach Fahr­stil und Bat­te­rie­leis­tung eine Reich­wei­te von etwa 100 km. Wei­te­re Stre­cken fährt man in der Stadt sel­ten.“ Zudem pro­du­zier­ten die Fahr­zeu­ge weder Lärm noch CO2 (zu­min­dest bei Strom aus Sonne und Wind) und über­all sei Strom aus der Steck­do­se ver­füg­bar.

Und damit die künf­ti­gen Nut­ze­rin­nen und Nut­zer von Elek­tro­fahr­zeu­gen diese Steck­do­se auch schnell fin­den, ist die La­de­sta­ti­on der FH Kiel jetzt si­gnal­grün ge­kenn­zeich­net.

Text und Fotos: Jana Tresp

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