Seit kurzem leuchtet es grellgrün in der Luisenstraße. Es gibt die Ladestation für Elektrofahrzeuge an der Fachhochschule (FH) Kiel zwar schon eine Weile, aber nun sind die beiden dazugehörigen Parkplätze auch farblich gekennzeichnet. Dafür nahm Prof. Ronald Eisele, der Mitbegründer des Kompetenzzentrums Elektromobilität Schleswig-Holstein (KESH), eigens die Sprühdose in die Hand.
Die Ladesäule für Elektrofahrzeuge ist auf Initiative der FH und der Kieler Stadtwerke entstanden. Mittlerweile stehen drei solcher Ladestationen in der Landeshauptstadt: eine bei den Stadtwerken, eine im CITTI-Park und eine eben an der FH Kiel. Strom tanken kann aber nur, wer die entsprechende Ausweiskarte besitzt. Die gibt es bei den drei genannten Institutionen. „Die Ausweiskarte ist notwendig, damit die Steckdose nicht für alle öffentlich zugänglich ist und somit auch keine Gefahr darstellt“, sagt Prof. Eisele. Zudem könne mit Hilfe der Karte das Ladeverhalten der Nutzerinnen und Nutzer überprüft und Ladevorgänge dokumentiert werden.
Über den Campus der FH kurven derzeit drei Elektrofahrzeuge: ein Roller, ein Peugeot ION und ein Renault Twizy. „Und ab und zu ein E-Quad, den die Studierenden des Fachbereichs Informatik und Elektrotechnik selbst umgerüstet haben“, ergänzt Prof. Eisele. Eine stolze Anzahl, wenn man bedenkt, dass Elektrofahrzeuge noch recht teuer sind – um gut die Hälfte teurer als ein vergleichbares Auto mit Verbrennungsmotor.
Derzeit ist der Strom an der Ladestation der FH Kiel noch kostenlos. Doch Prof. Eisele ist sich sicher, dass sich das schon bald ändern wird. „Wir verbrauchen immer schneller, immer mehr unserer fossilen Ressourcen. Und unsere Vorräte sind endlich.“ Energie aus Sonne und Wind hingegen steht unendlich zur Verfügung, liefert aber kein Benzin, sondern kann nur für die Produktion von Strom genutzt werden. „Da wir damit keinen Verbrennungsmotor betreiben können, bleibt uns gar keine andere Wahl, als auf E-Mobilität umzusatteln.“ Besonders im Stadtverkehr mache der Einsatz von Elektrofahrzeugen Sinn, sagt Prof. Eisele. „Sie haben je nach Fahrstil und Batterieleistung eine Reichweite von etwa 100 km. Weitere Strecken fährt man in der Stadt selten.“ Zudem produzierten die Fahrzeuge weder Lärm noch CO2 (zumindest bei Strom aus Sonne und Wind) und überall sei Strom aus der Steckdose verfügbar.
Und damit die künftigen Nutzerinnen und Nutzer von Elektrofahrzeugen diese Steckdose auch schnell finden, ist die Ladestation der FH Kiel jetzt signalgrün gekennzeichnet.
Text und Fotos: Jana Tresp