Um Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen, ist ein breites Netz an Frühförderungsmöglichkeiten unabdingbar. (Foto: Congerdesign/ pixabay.com)© Con­ger­de­sign
Um Kin­der in ihrer Ent­wick­lung zu un­ter­stüt­zen, ist ein brei­tes Netz an Früh­för­de­rungs­mög­lich­kei­ten un­ab­ding­bar.

Pro­jekt un­ter­sucht di­gi­ta­le An­ge­bo­te zur Früh­för­de­rung

von Ma­rie­sa Brahms

Früh­för­de­rung ist für die Ent­wick­lung be­trof­fe­ner Kin­der und als Stüt­ze für die El­tern­tei­le un­ab­ding­bar. Des­we­gen hat der Lock­down Früh­för­de­rungs­kräf­te und El­tern auch vor große Her­aus­for­de­run­gen ge­stellt: Wie kann ich auch ohne phy­si­sche An­we­sen­heit einer Fach­kraft mein Kind un­ter­stüt­zen? Wie kann ich mei­nem Kind in be­stimm­ten All­tags­si­tua­tio­nen rich­tig be­geg­nen? Und mache ich alles rich­tig? Wo pro­fes­sio­nel­le An­lei­tung fehlt, führt ein hoher Selbst­an­spruch schnell zu Ver­un­si­che­rung. Ver­ein­zelt gibt es er­gän­zen­de An­ge­bo­te, die feh­len­de Kon­takt­mög­lich­kei­ten über­brü­cken sol­len.

Weil die An­ge­bo­te aber oft­mals in­di­vi­du­ell von den je­wei­li­gen Früh­för­der­stel­len or­ga­ni­siert wer­den, gibt es bis dato kei­nen guten Über­blick über den heu­ti­gen Stand. Klar­heit über die tat­säch­li­che Or­ga­ni­sa­ti­on di­gi­ta­ler An­ge­bo­te möch­ten Prof. Dr. Irm­ler, Pro­fes­so­rin am Fach­be­reich So­zia­le Ar­beit, und Prof. Dr. Brit­ta Dawal von der Fach­hoch­schu­le Süd­west­fa­len  mit dem Pro­jekt „Di­gi­ta­li­sie­rung in der Früh­för­de­rung“ ge­win­nen und Licht ins Dun­kel brin­gen.

Irm­ler und Dawal kann­ten sich schon vor der Zu­sam­men­ar­beit für das Pro­jekt. Denn die heute 39-Jäh­ri­ge Irm­ler hat ihre Dok­tor­ar­beit in Be­treu­ung ihrer heu­ti­gen Kol­le­gin Dawal ge­schrie­ben. Das An­lie­gen Früh­för­de­rung hat sie be­reits wäh­rend ihres Stu­di­ums in Dort­mund be­schäf­tigt. Bevor die Pro­fes­so­rin an die Fach­hoch­schu­le kam, war sie unter an­de­rem auch 14 Jahre als Heil­päd­ago­gin tätig.

Aus ihrer Pra­xis-Er­fah­rung weiß sie des­halb ganz genau, wel­che Her­aus­for­de­run­gen die Di­gi­ta­li­sie­rung sol­cher An­ge­bo­te mit sich bringt. Neben dem eher all­ge­mei­nen Di­gi­ta­li­sie­rungs-Pro­blem der un­zu­rei­chen­den In­ter­net­an­bin­dung in länd­li­chen Ge­bie­ten ist ein wei­te­res Pro­blem auch die Un­per­sön­lich­keit von Vi­deo­schal­ten. „Ge­ra­de in der Früh­för­de­rung ist es wich­tig, eine gute Be­zie­hung zum Kind und zur Fa­mi­lie auf­zu­bau­en“, er­klärt Irm­ler. Und weil man über den di­gi­ta­len Weg die­sem An­spruch nicht ge­recht wer­den kann, ist Irm­ler der Mei­nung, dass diese An­ge­bo­te eben nur er­gän­zend funk­tio­nie­ren.

In der ers­ten Phase wird ein Fra­ge­bo­gen ver­öf­fent­licht, über den Prak­ti­ker*innen ihre Er­fah­rungs­wer­te tei­len und das Pro­jekt un­ter­stüt­zen kön­nen. Daran an­schlie­ßend sol­len Ge­sprä­che mit El­tern die Be­dürf­nis­se und An­for­de­rung an Früh­för­de­rungs­an­ge­bo­te klä­ren und schlie­ß­lich ihre Wirk­sam­keit be­trach­tet wer­den. Laut Irm­ler wird bis dahin noch etwas Zeit ver­ge­hen, schlie­ß­lich steckt die di­gi­ta­le Früh­för­de­rung noch in ihren Kin­der­schu­hen.

https://​ww2.​unipark.​de/​uc/​DigiFF_​Fragebogen_​Fru​ehfo​erde​rkra​efte/

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