Knapp vier Jahre nach dem Start des Projektes „Studienchancen für Flüchtlinge an Hochschulen in Schleswig-Holstein“ haben die beteiligten Hochschulen und das Wissenschaftsministerium eine erste Bilanz gezogen. „Migration bleibt eine fortlaufende Herausforderung für unsere Gesellschaft und das Projekt ist eine Antwort auf diese Herausforderung. Jeder Flüchtling, der inzwischen an unseren Hochschulen studiert, ist ein gutes Argument für eine Fortführung des Projektes“, sagte Wissenschaftsministerin Karin Prien heute (15. Oktober) in Kiel. Das Projekt soll Bildungschancen für Flüchtlinge im akademischen Bereich verbessern und die Integration an den Hochschulen fördern. Es war zunächst für die Jahre 2015 bis 2019 konzipiert und solle, so Ministerin Prien, auch in den kommenden drei Jahren mit bis zu 2,5 Millionen Euro gefördert werden. „Wir haben eine win-win-Situation für alle Beteiligten: Viele Geflüchtete verfügen über gute Bildungsqualifikationen und –potenziale und können hier ein Studium fortsetzen oder es beginnen. Diese Fachkräfte werden in Schleswig-Holstein gebraucht.“
An dem Projekt beteiligen sich die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, die Universität Lübeck, die Europa-Universität Flensburg, die Fachhochschule Westküste, die Technische Hochschule Lübeck, die Hochschule Flensburg und die Fachhochschule Kiel. Sie bieten den jungen Menschen, die geflüchtet sind, unter anderem Beratungsangebote, studienspezifische Sprachangebote und studienspezifische Vorbereitungsangebote. Diese werden stark nachgefragt:
• Beratungsangebote: Von 1.939 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 2016 auf 4.400 in 2018 • Sprachangebote: Von 351 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 2016 auf 719 in 2018.
• Vorbereitungsangebote: Von 126 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 2016 auf 336 in 2018.
In 2016 waren es 32 Frauen und Männer, die ihr Studium an einer schleswig-holsteinischen Hochschule begonnen beziehungsweise an studienvorbereitenden Angeboten der Hochschulen teilgenommen haben. 2018 ist diese Zahl auf insgesamt 260 Studierende gestiegen. Wissenschaftsministerin Karin Prien dankte den schleswig-holsteinischen Hochschule für ihr herausragendes Engagement und betonte zugleich, was die Hochschulen aus diesem Projekt mitnehmen können. „Es sind Netzwerke vieler Akteure aufgebaut worden, die nachhaltig wirken werden. Sie wirken für Geflüchtete, aber auch für Menschen mit Migrationshintergrund und andere international Studierende.“