Poster mit Titel und den drei Perojektbeteiligten Niklas Christensen, Tom Köhn und Carlos Viering© Privat

Projekt Island - Zwischen Atemberaubender Natur und den Schattenseiten des Tourismus

von viel.-Redaktion

Junge Filmproduzenten wollen mit Doku fürs Thema sensibilisieren

Island als Reiseziel erfreut sich wachsender Beliebtheit. Doch für die Einheimischen ist der  boomende Tourismus Fluch und Segen zugleich. Um auf die Auswirkungen der starken Nachfrage nach Island aufmerksam zu machen, haben Niklas Christensen (22), Fotograf aus Neumünster, und die beiden Multimedia Production-Studenten Tom Köhn (21) und Carlos Viering (25) das Projekt Island ins Leben gerufen. Im Sommer dieses Jahres wollen die jungen Filmproduzenten für drei Wochen die Hotspots Islands unter die Lupe nehmen, mit Einheimischen sprechen und die Natur des Landes bewundern.Verpackt in einer mitreißenden Dokumentation sowie einem Making-of sollen die Zuschauer zum Nachdenken bewegt und ein Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit generiert werden. Bei der Finanzierung setzt das Team auf Crowdfunding – und hier brauchen die drei noch tatkräftige Unterstützung. Im Interview mit Bente Wunder haben Tom Köhn und Carlos Viering ihr Projekt und ihre damit verbundenen Ziele vorgestellt.

Das Projekt Island

Der Hauptteil des Projekts besteht aus einem 45-minütigen Dokumentarfilm, der die Auswirkungen des Tourismus auf Natur und Umwelt sowie auf die Isländer thematisiert. Die Idee kam Carlos Viering während eines privaten Aufenthaltes auf der Insel. Er hat selbst die Erfahrung gemacht, dass bestimmte Standorte zu gewissen Tageszeiten stark überfüllt sind. „Das fand ich teilweise sehr erschreckend“, sagt der Student. 2,3 Millionen Besucher allein im Jahr 2017 bei nur 335.000 Einwohnern – solch hohe Besucherzahlen versprechen zwar ein lukratives Geschäft für die Einheimischen, doch bringen sie auch negative Folgen mit sich. Genau an diesem Punkt möchte das Team ansetzen: Wie gehen die Bewohnerinnen und Bewohner der Insel mit dem Touristenandrang um, welche Einstellungen vertreten sie, und welche Verbesserungen würden sie sich wünschen? All diese Fragen sollen in der Dokumentation beantwortet werden.

Einen weiteren Teil des Projektes bildet ein Making-of. Hier nehmen die Filmproduzenten die Zuschauerinnen und Zuschauer mit hinter die Kulissen und zeigen den gesamten Weg von der Produktion bis zur Fertigstellung.

Das Ziel des Projektes

„Erst einmal wollen wir die Leute zum Nachdenken bewegen“, erklärt Tom Köhn. „Wir wollen weder für etwas werben, noch irgendwie abschrecken, sondern eigentlich mehr das Thema in das Bewusstsein der Menschen bringen“, ergänzt Carlos Viering. Sie möchten erreichen, dass die Menschen darauf aufmerksam werden, dass der Tourismus nicht nur positive, sondern auch negative Auswirkungen auf die besuchten Regionen hat. Daher haben sie sich auf die Fahnen geschrieben, mit ihrem Projekt einen Teil dazu beizutragen, Island, seine Kultur und die Schönheit des Landes für zukünftige Generationen zu bewahren.

Warum jemand das Projekt unterstützen sollte

„Es ist ein einzigartiges Projekt“, betont Carlos Viering, „Es ist auf jeden Fall etwas Gutes, weil die Leute vielleicht dann das nächste Mal, wenn sie in den Urlaub fahren, ein bisschen anders handeln, anders entscheiden. Und es hat auch diesen nachhaltigen Aspekt, der in den Köpfen der Menschen weiter vordringt.“ Die Filmproduzenten betonen außerdem, dass Island kein Einzelfall sei, sondern dass die Situation auf viele Urlaubsregionen auf der Welt projiziert werden könnte. Nun sei es an der Zeit, über die Folgen – sowohl über die positiven als auch über die negativen – aufzuklären.

Bis zum 29. April 2018 ist noch Zeit – bis dahin muss das Crowdfunding-Ziel von 9.500 Euro erreicht sein. Das heißt für die drei Gruppenmitglieder: Noch 32 Tage  warten, ob sie dieses persönliche Anliegen verwirklichen können. Wenn sie den Betrag nicht erreichen, können sie das Projekt Island in diesem Jahr nicht realisieren. Dabei haben sie schon so knapp kalkuliert, dass die Summe lediglich die Produktions- und Reisekosten deckt. Ihnen liegt das Thema schlichtweg am Herzen, und sie möchten mithilfe des Projektes einer bisher unerzählten Geschichte Gehör verschaffen.

Wo es die Filme zu sehen gibt

Wenn jemand das Projekt Island unterstützen möchte, gibt es die Möglichkeit, für eine Spende von 22 Euro eine DVD mit den produzierten Filmen zu erhalten. Darüber hinaus ist geplant, die Filme zu verschiedenen Veranstaltungen in ausgewählten Kinos zu zeigen und auf Filmfestivals einzureichen.

Wie es nach dem Projekt Island weitergeht

Tom Köhn ist sich sicher, dass ihr Vorhaben sie zu einigen weiteren Projekten inspirieren wird, welche sie gemeinsam umsetzen möchten. „Ich denke, das wird nicht das letzte Projekt sein, das wir zusammen machen werden“, sagt Tom Köhn. Carlos Viering stimmt ihm zu: „Die Chemie stimmt auf jeden Fall.“   

Weitere Informationen zum Projekt Island gibt es hier.

 

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