Eine Frau und ein Mann stehen vor Plakaten und präsentieren diese© L. Gehde
Mi­ri­am Krau­se-Trau­des und Mar­cel Se­lin­ger wol­len die Auf­ent­halts­qua­li­tät am Al­fons-Jonas-Platz ver­bes­sern.

Pra­xis­pro­jekt Raum­pla­nung: Bau­in­ge­nieur­we­sen-Stu­die­ren­de ent­wi­ckeln Kon­zep­te für Gaar­den-Ost

von Leon Gehde

Ein Wahl­mo­dul am In­sti­tut für Bau­we­sen der FH Kiel wid­me­te sich einem kon­kre­ten Pro­blem aus der Pra­xis. Der Al­fons-Jonas-Platz im Stadt­teil Gaar­den-Ost ist auf­grund vie­ler um­lie­gen­der Ge­schäf­te ein be­lieb­tes Ein­kaufs­ziel. Dar­aus er­ge­ben sich chao­ti­sche Ver­kehrs­ver­hält­nis­se und ein hoher Park­druck. Die sechs am Wahl­mo­dul teil­neh­men­den Stu­die­ren­den ent­wi­ckel­ten Kon­zep­te zur Ver­bes­se­rung. Am Nach­mit­tag des 12. Juni 2023 stell­ten sie ihre Ideen Ver­tre­ter*innen der Stadt­pla­nung, des Tief­bau­amts, Gaar­de­ner Ge­wer­be- und Orts­ver­ei­nen und der Kie­ler Nach­rich­ten vor.

Eine Gruppe Menschen©L. Gehde
Im Wahl­mo­dul unter der Lei­tung von Prof. Dr. Bri­git­te Wotha (2.v.r.) ent­wi­ckel­ten die Stu­die­ren­den kon­kre­te Ideen für die Pra­xis.

Do­zen­tin Prof. Dr. Bri­git­te Wotha er­öff­ne­te die Ver­an­stal­tung und be­dank­te sich zu­nächst bei Wolf­gang Schulz von „Smart Gaar­den“, einer In­itia­ti­ve für einen le­ben­di­gen Stadt­teil, der das Pro­jekt er­mög­licht habe. An­schlie­ßend be­gan­nen die Stu­die­ren­den Mi­ri­am Krau­se-Trau­des und Mar­cel Se­lin­ger mit ihrer Prä­sen­ta­ti­on. „Wir haben uns zur Auf­ga­be ge­macht, die Auf­ent­halts­qua­li­tät auf dem Platz zu ver­bes­sern“, er­klärt Krau­se-Trau­des. Dazu möch­ten sie zwei grün über­dach­te Sitz­mög­lich­kei­ten in Park­platz­grö­ße und Hoch­bee­te zur Tren­nung der Ver­kehrs- und Fu­ß­gän­ger­flä­chen schaf­fen. Wie alle Wahl­mo­dul-Teil­neh­men­den hat­ten sie sich im Vor­feld vor Ort ein evi­denz­ba­sier­tes La­ge­bild ver­schafft.

Die zwei­te Grup­pe, be­stehend aus Chan­tal Abel und dem per Video zu­ge­schal­te­ten Timon Hinz, wid­me­te sich dem Ver­kehr. Ihnen fiel auf: An dem Ab­schnitt der Eli­sa­beth­stra­ße, an dem ein mitt­le­rer Park­strei­fen die bei­den Fahr­bah­nen teilt, herrscht Chaos. Autos mit aus­wär­ti­gen Kenn­zei­chen be­fah­ren beide Fahr­bah­nen in be­lie­bi­ge Rich­tun­gen, was nicht er­laubt ist. „Ent­spre­chen­de Ver­kehrs­schil­der sind nicht gut er­sicht­lich“, er­klärt Abel. Des­halb wol­len die Stu­die­ren­den vor allem klare Mar­kie­run­gen an­brin­gen, die klä­ren, wo in wel­che Rich­tung ge­fah­ren und wo ge­parkt wer­den kann.

Loui­sa Ger­tig und No­re­en Hamer über­leg­ten sich, wie man den all­ge­mei­nen Park­druck re­du­zie­ren könn­te. Sie spra­chen sich dafür aus, In­fo­ta­feln an­zu­brin­gen, die über die nächs­te Sta­ti­on der Sprot­ten­flot­te, Bus­ver­bin­dun­gen und ein etwa 500 Meter ent­fern­tes Park­haus auf­klä­ren sol­len. Die bis­her per Park­schei­be für zwei Stun­den nutz­ba­ren Park­plät­ze sol­len in zwei Zonen auf­ge­teilt wer­den: „In Zone 1, der Eli­sa­beth­stra­ße, soll kos­ten­pflich­tig für 1,50 Euro die Stun­de, in Zone 2, den an­lie­gen­den Stra­ßen, nur noch für eine Stun­de kos­ten­los ge­parkt wer­den kön­nen“, so Hamer. Au­ßer­dem soll in der Au­gus­ten­stra­ße eine feste An­lie­fer­zo­ne er­rich­tet wer­den.

Auf kri­ti­sche Nach­fra­gen des orts- und fach­kun­di­gen Pu­bli­kums, das im An­schluss lo­ben­de Worte fand, re­agier­ten die sechs Stu­die­ren­den be­mer­kens­wert ar­gu­men­ta­ti­ons­fest. Wolf­gang Schulz be­fand: „Ich würde gerne ei­ni­ge Ideen um­set­zen und nehme sie mit in den Orts­bei­rat.“ Auch Prof. Wotha war mehr als zu­frie­den. „Sie haben es toll ge­macht. Ich freue mich, wenn Stu­die­ren­de die Chan­ce haben, etwas Hand­fes­tes zu ent­wi­ckeln und mit der Pra­xis zu­sam­men­kom­men – fri­scher Input für die Pra­xis und wert­schät­zend für die Stu­die­ren­den“, so die Do­zen­tin.

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