Am 26. Februar 2021 beendeten 48 Absolvent*innen erfolgreich ihr Studium am Fachbereich Agrarwirtschaft mit dem Bachelor- oder Masterabschluss. Im ungewöhnlichen Rahmen als reine Online-Veranstaltung erhielten 41 Bachelor und 7 Master ihre Zeugnisse und Urkunden. Mit viel Technik in der Aula wurde die Veranstaltung vorbereitet und alle Absolventinnen und Absolventen, Familienangehörige, Freund*innen sowie alle Kolleg*innen und Gäste konnten über eine Online-Schaltung live die Feierlichkeiten begleiten.
„Ich hätte mir meine 29. Verabschiedungsfeier am Fachbereich ganz anders vorgestellt“, begann Dekan Prof. Dr. Martin Braatz seine Begrüßungsrede, aber besondere Situationen erforderten besondere Maßnahmen. „An diesem Sonnentag sind wir besonders stolz auf Ihre Leistung“, bescheinigte er den Absolvent*innen den erfolgreichen Kompetenzerwerb im Rahmen des Studiums am Fachbereich Agrarwirtschaft. „Ab heute sind Sie auf dem Arbeitsmarkt und in der Landwirtschaft die hervorragende Visitenkarte des Fachbereichs. Angesichts der wieder einmal guten Durchschnittsnote und kurzen Verweildauer am Fachbereich haben wir ein gutes Gefühl dabei.“ Die Verbundenheit mit dem Fachbereich zeige sich auch darin, dass einige Absolvent*innen weiter als Master-Studierende eingeschrieben bleiben. Angesichts der besonderen Coronasituation galt ein ganz besonderer Dank allen Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen des Fachbereichs, vor allem in der Verwaltung, für das außergewöhnliche Engagement im zurückliegenden Jahr.
Der Präsident der Fachhochschule Kiel, Prof. Dr. Björn Christensen, gratulierte den Absolvent*innen in seinem Grußwort zu deren ganz besonderen Leistungen im zurückliegenden Studium und besonders in den letzten beiden Semestern im rein digitalen Format. „Sie haben etwas ganz Besonderes geleistet“, attestierte er den Absolvent*innen. „Mit Stolz entlassen wir Sie aus dem Hochschulbetrieb. Sie sind der erste Jahrgang, der durch Corona geprägt ist. Sie zeigen uns, dass ein erfolgreicher Kompetenzerwerb auch ganz hervorragend ohne Präsenz funktionieren kann. In Ihrem Studium muss Vieles ziemlich gut gelaufen sein, da mir als Präsident nicht eine einzige Beschwerde aus dem Fachbereich Agrarwirtschaft zu Ohren gekommen ist.“ Dieses Lob untermauerte er mit dem Hinweis auf das kürzlich erreichte gute Ergebnis beim Hochschulranking der Fachzeitschrift top agrar, bei dem der Fachbereich zum wiederholten Mal viele gute Platzierungen erreicht hat. In dem Zusammenhang hob er besonders den ersten Platz der besten Fachschaft aller deutschsprachigen Agrarhochschulen hervor. „… das zeugt von einem sehr guten Miteinander zwischen Studierenden und Kollegium. Wir können Sie mit gutem Gewissen ins Arbeitsleben entlassen“, schloss er sein Grußwort.
Der Generalsekretär des Bauernverbandes Schleswig-Holstein Stephan Gersteuer, selbst seit vielen Jahren Lehrbeauftragter am Fachbereich, leitete seine Glückwünsche an die Absolvent*innen vom Lateinischen „absolvere“ (beenden, befreien, erlösen) ab. „An diesem Tag fällt eine besondere Last von Ihnen ab. Im Leben haben Sie bisher viele Prüfungen überstanden, die immer mehr oder weniger belastend sind. Am heutigen Tag stehen Sie an einem Wendepunkt, da Prüfungen zunächst erstmal vorbei sind. Ab jetzt stehen Sie im Arbeitsleben auf der anderen Seite und müssen evtl. Prüfungen abnehmen. Sie werden sehen, dass das nicht einfacher ist.“ Mit Blick auf die aktuell eher negative Stimmung in der Landwirtschaft ermunterte er die Absolvent*innen, in ihrem zukünftigen Arbeitsleben die Chance zu nutzen, die Zukunft der Landwirtschaft trotzdem positiv zu sehen und zu beeinflussen. „Landwirtschaft und Ernährung werden immer gebraucht, besonders die Gunststandorte in Schleswig-Holstein, aber auch neue Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit, Biodiversität und Gewässerschutz fordern tatkräftige und gut ausgebildete Personen. Hier sehen Sie bitte auch Ihre Chance, diesen Bereich zu fördern und voranzubringen. Die Türen der Perspektiven stehen Ihnen weit offen.“
Die folgende digitale Übergabe der Zeugnisse und Urkunden übernahmen der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Prof. Dr. Albrecht Mährlein und die Prodekanin Prof’in Dr. Katrin Mahlkow-Nerge. Zunächst würdigte Prof. Dr. Albrecht Mährlein die Disziplin der Absolvent*innen während ihres Studiums. „Vieles hat sich geändert im Laufe der Jahre, eines aber nicht: Ihre Disziplin während des Studiums, besonders im letzten Jahr. Sie haben die besonderen Herausforderungen angenommen, dafür meinen Respekt an Sie.“ Dabei sei natürlich auch die besondere Bedeutung der Eltern hervorzuheben, die im Rahmen der Erziehung offensichtlich auch vieles richtig gemacht hätten. Dass das Studium den Absolvent*innen viel abverlangt habe, besonders in den Seminaren, in denen es doch häufig aus Sicht der Studierenden um formale „Kleinigkeiten“ gehe, versucht Prof. Mährlein durch einige humorvolle Beispiele aus dem Bereich der Kommasetzung und Groß- oder Kleinschreibung von Begriffen zu verdeutlichen. Eine unkorrekte Schreibweise könne dabei durchaus entscheidend für die Hofnachfolge oder auch Ausgangspunkt für Beziehungskrisen sein. Sein Fazit: Korrekte Sprache kann Krisen verhindern! Wichtige Empfehlungen für die Zukunft der Absolvent*innen seien besonders das „nach vorne schauen“ und das „positive Denken“. „Zurückschauen und lamentieren löst keine Probleme. Packen Sie’s an!“.
Anschließend übergaben Prof’in Dr. Katrin Mahlkow-Nerge und Prof. Dr. Albrecht Mährlein „online“ die Abschlusszeugnisse und Urkunden. Prof’in Mahlkow-Nerge hatte dafür in akribischer Vorarbeit von jeder Absolventin und jedem Absolventen Besonderheiten aus dem Studium recherchiert und zum Besten gegeben. Viele Episoden führten dabei zum Schmunzeln der Zuhörer.
Für die Absolvent*innen fassten Felix Korupp für die Bachelor und Jan Hinrich Besenthal für die Master ihre Eindrücke aus dem Studium zusammen. Von den vielen Ereignissen während des Studium hob Herr Korupp beispielhaft nur den ersten Vorlesungstag im 1. Semester hervor. Bei der Vorstellung des Fachbereichs war allerdings den meisten Studierenden die Aula schon von früheren Agrarfeten bekannt. Dass sich dieser Raum jetzt als Ort für das Schreiben aller Klausuren und damit als Schlüsselraum für den erfolgreichen Abschluss des ganzen Studiums herausstellte, war eine ganz neue Erfahrung. Um 14:00 Uhr war dann auch schon Feierabend, danach war der Tag aber noch nicht zu Ende. Abends musste der hochkomplexe Stundenplan bis zum anderen Morgen noch „besprochen“ werden. Damit war der zweite Tag auch schon gelaufen. Herr Korupp resümierte, dass jeder Moment am Fachbereich erlebenswert war und alle geschlossenen Kontakte mit den Dozent*innen und Kommiliton*innen wertvoll und wichtig für ein erfolgreiches Studium sowie das zukünftige Arbeitsleben waren. „Ich bin stolz darauf, ein Absolvent der FH Kiel und des Fachbereichs Agrarwirtschaft zu sein“, schloss er seinen Beitrag.
Jan Hinrich Besenthal ergänzte für die Master. Seine Aufmerksamkeit für den Fachbereich erlangte er auf Agritechnica in Hannover. Dort beeindruckte ihn besonders der Kontakt zu den damaligen Studierenden auf dem Stand der Fachhochschulen. Diese schwärmten von dem familiären Klima am Fachbereich und der großartigen, individuellen Betreuung dort. Letztlich gab das den Ausschlag für das Studium in Osterrönfeld. „Was bleibt ist das riesige Netzwerk aus dem Studium, das es in Zukunft zu pflegen gilt. Sein Dank ging an alle Dozent*innen und Mitarbeiter*innen. „Es war eine großartige Zeit am Fachbereich!“
Aileen Ulrich dankte noch einmal allen Dozent*innen, Mitarbeiter*innen und dem Ehepaar Höppner für die ständige engagierte Betreuung und verwies auf die Präsentkörbe, die im Vorfeld schon den Mitarbeiter*innen aus der Verwaltung überreicht wurden. Stellvertretend bedankte sich Birgit Albrodt aus dem Prüfungsamt für die überreichten Geschenke. „Die von den Absolvent*innen überreichte Gehwegplatte wird demnächst auf dem Vorplatz verlegt“ versicherte Frank Höppner.
Abschließende überbrachte Dipl.-Ing. (FH) Stefan Heins, Vorsitzender der Vereinigung der Agraringenieure, die Glückwünsche der Vereinigung an die Absolvent*innen. „Sie werden hervorragende Botschafter des Fachbereichs sein“, war er sich sicher. Er warb für die Mitgliedschaft in der Vereinigung um weiterhin den Kontakt zum Fachbereich zu halten und das erworbene Netzwerk zu pflegen. „Genießen Sie den Glücksmoment, den Sie im Moment über Ihren Erfolg empfinden, und bewahren Sie sich möglichst lange dieses Gefühl, im Beruf und auch im privaten Leben. Denken Sie aber daran, dass es auch Arbeit kostet, dieses Gefühl zu konservieren“. Damit lud er die Festgesellschaft zu Sekt, Saft und Selters ein, in diesem Fall zuhause vor dem Bildschirm.
Wir gratulieren allen Absolvent*innen ganz herzlich und wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft.