Mit dem Preis ehrt der DAAD die akademischen Leistungen und die Vorbildfunktion von Damilare Osunleke. Prof. Dr. Tobias Hochscherf, Vize-Präsident der FH Kiel, überreichte die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung heute (19. Dezember 2024) im Rahmen der Zeugnisübergabe des Studienkollegs.
Drei Jahre und fünf Tage liegen zwischen der Ankunft Osunlekes in Deutschland und seiner heutigen Auszeichnung. Drei Jahre, die dem 32-Jährigen eine Menge abverlangt, aber auch viel gegeben haben. „Aus Nigeria nach Deutschland zu kommen, um einen Masterabschluss zu machen, eine akademische Ausbildung zu durchlaufen und zugleich eine neue Sprache zu lernen, eine akademische Exzellenz anzustreben und sich daneben in einer neuen Gesellschaft zurechtzufinden und etwas zu bewegen – das war eine herausfordernde, aber sehr lohnende Reise“, resümiert Osunleke. „Die Anerkennung durch den DAAD ist eine große Ermutigung, noch mehr zu tun und mein Bestes zu geben, um mich selbst zu verbessern und der Gesellschaft zu nützen.“
Osunleke ist in Lagos geboren und aufgewachsen. An der Ladoke Akintola University of Technology (LAUTECH) in Ogbomoso studierte er Informatik. Anschließend arbeitete er rund vier Jahre als Datenanalyst. Ein Master-Studium in Datenwissenschaften im Ausland erschien ihm als logischer nächster Karriereschritt und perfekte Chance, mehr von der Welt zu sehen. Der Start in Deutschland verlief zunächst holprig. Osunleke hatte sich an der Universität Trier für das Masterstudium Data Science eingeschrieben. Schnell stellte sich heraus, dass dieses überhaupt nicht seinen Interessen entsprach und obendrein sehr theoretisch war. Ein Freund empfahl ihm den Wechsel an die FH Kiel und der stellte sich als goldrichtig heraus.
Hier studiert er zielstrebig und engagiert sich darüber hinaus im Vorstand der Studentenvereinigung Nigerian Scholars in Kiel (NSK). Die NSK unterstützt afrikanische Studierende bei alltäglichen Problemen, von der Unterbringung über die Einschreibung bis hin zur Suche nach Studentenjobs. Außerdem arbeitet er als studentische Hilfskraft am Kiel Institut für Weltwirtschaft im Rahmen eines Projekts, das maschinelles Lernen zur Vorhersage von Handelsströmen einsetzt. Das Thema ist Gegenstand seiner Masterarbeit „Vorhersage von Zielhäfen für Containerschiffe“.
Nach seinem Abschluss möchte Osunleke zumindest eine kurze Zeit in Deutschland bleiben, um weitere Berufserfahrung in der Industrie als Data Scientist und Datenanalyst zu sammeln. „Ich mag Deutschland, obwohl ich mich erst an das Wetter gewöhnen musste. Ich bin sehr beeindruckt von dem hohen Stellenwert, der der Menschenwürde beigemessen wird: Das Ausmaß, in dem die Gesellschaft Menschen, die normalerweise am Rande der Gesellschaft leben würden, die Möglichkeit bietet, ein würdiges Leben zu führen. Das finde ich sehr inspirierend.“