Der Screenshot zeigt Teilnehmende einer Videokonferenz.© Screen­shot FH Kiel

Nach­hal­tig­keit kom­mu­ni­zie­ren: FH-Stu­die­ren­de ent­wi­ckeln krea­ti­ve Ideen

von Su­san­ne Meise

Un­ter­neh­men, die auf nach­hal­ti­ge Pro­duk­ti­on set­zen, soll­ten dies auch nach außen kom­mu­ni­zie­ren. Hand­fes­te öko­no­mi­sche Vor­tei­le, Image­ge­winn, Pro­fi­lie­rung ge­gen­über dem Wett­be­werb und Plus­punk­te bei der Mit­ar­bei­ter­ge­win­nung – die Vor­tei­le lie­gen für Dr. Petra Di­ckel, Pro­fes­so­rin für Un­ter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on am Fach­be­reich Me­di­en, auf der Hand. Aber wie kom­men die In­for­ma­tio­nen am bes­ten beim Ver­brau­cher an? Die­ser Frage gin­gen 14 Stu­die­ren­de aus dem sechs­ten Se­mes­ter Öf­fent­lich­keits­ar­beit und Un­ter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on (ÖuU) für den Tief­kühl­kost­her­stel­ler FRoS­TA aus Ham­burg nach.

Die Ant­wor­ten soll­ten ei­gent­lich im März in einem Work­shop im Un­ter­neh­men in der Han­se­stadt er­ar­bei­tet wer­den. Doch auch hier mach­te Co­ro­na die Pla­nun­gen zu­nich­te. Kur­zer­hand wurde um­dis­po­niert und nun vir­tu­ell kon­zi­piert und dis­ku­tiert. Nach einer Ein­füh­rung durch Mit­ar­bei­ten­de von FRoS­TA ging es an die Ide­en­ent­wick­lung. Zwei Stun­den waren dafür an­ge­setzt. „Hier stan­den wir unter Zeit­druck, was ich aber nicht als stö­rend, son­dern eher als Her­aus­for­de­rung emp­fand“, be­rich­tet Stu­den­tin Leo­nie Meyer.

Ihre Grup­pe stell­te zwei Mög­lich­kei­ten vor, wie das En­ga­ge­ment des Kon­zerns für die Sen­kung von CO2-Em­mis­sio­nen ziel­grup­pen­spe­zi­fisch kom­mu­ni­ziert wer­den könn­te. Zum einen über Rät­sel, die über die So­ci­al-Media-Ka­nä­le des Un­ter­neh­mens aus­ge­spielt wer­den. Auf spie­le­ri­sche Art und Weise wür­den User so über die Nach­hal­tig­keits­un­ter­neh­mun­gen von FRoS­TA in­for­miert, er­klärt Leo­nie Meyer die Va­ri­an­te, die sich an Ver­brau­cher*innen unter 40 Jahre rich­tet. Für die äl­te­re Ziel­grup­pe emp­fahl ihr Team einen Wer­be­spot, der über die Schrit­te in­for­miert, die un­ter­nom­men wur­den, um die Pro­duk­te nach­hal­ti­ger zu ma­chen.

„Es ist schwie­rig, die­ses sehr kom­ple­xe Thema so zu kom­mu­ni­zie­ren, dass es span­nend ist, aber nicht an Tiefe ver­liert“, macht Petra Di­ckel deut­lich. In der Kürze der Zeit sei eine Viel­falt an Ideen zu­sam­men­ge­kom­men, viele neue Im­pul­se. „Wir hät­ten gut einen wei­te­ren Tag dran­hän­gen kön­nen“, so die Pro­fes­so­rin.

„Es sind wirk­lich viele gute An­sät­ze prä­sen­tiert wor­den. Die Stu­die­ren­den haben sich sehr gut vor­be­rei­tet und krea­ti­ve Ideen ent­wi­ckelt“, sagt Frie­de­ri­ke Ah­lers, Lei­te­rin Pu­blic Re­la­ti­ons bei FRoS­TA. 17 Jahre schon be­fasst sich ihr Un­ter­neh­men in­ten­siv mit dem Thema Nach­hal­tig­keit, stell­te bei­spiels­wei­se auf Pro­duk­te ohne Zu­satz­stof­fe um, re­du­zier­te den Ma­te­ri­al­ver­brauch für die Fo­li­en­ver­pa­ckun­gen um 30 Pro­zent, ver­öf­fent­lich­te den CO2-Fu­ß­ab­druck eines jeden Pro­dukts und wurde 2012 und 2017 mit dem Deut­schen Nach­hal­tig­keits­preis aus­ge­zeich­net. „Feed­back von außen zu un­se­ren Ka­nä­len zu be­kom­men, ist immer hilf­reich“, sagt Ah­lers wei­ter, der der Input der FH-Stu­die­ren­den sehr gut ge­fal­len hat. „Wir wer­den auf jeden Fall ei­ni­ge An­re­gun­gen auf­neh­men.“

Durch die Form der di­gi­ta­len Kon­fe­renz ist für Leo­nie Meyer ein Teil der In­ter­ak­ti­on ver­lo­ren ge­gan­gen. „Aber den­noch emp­fand ich den Work­shop als äu­ßerst span­nend und sehr ge­lun­gen“, sagt die Stu­den­tin. „Der Work­shop hat mir ins­ge­samt sehr gut ge­fal­len“ fügt ihre Kom­mi­li­to­nin Ma­ri­el­le Flucke hinzu. „Durch die On­line-Lehre habe ich meine Mit­stu­die­ren­den die letz­ten Wo­chen über kaum ge­se­hen oder ge­spro­chen - in­so­fern war es sehr schön, dass wir alle wie­der mal bei­ein­an­der waren und zu­sam­men an Pro­blem­stel­lun­gen ar­bei­ten konn­ten.“

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