Unternehmen, die auf nachhaltige Produktion setzen, sollten dies auch nach außen kommunizieren. Handfeste ökonomische Vorteile, Imagegewinn, Profilierung gegenüber dem Wettbewerb und Pluspunkte bei der Mitarbeitergewinnung – die Vorteile liegen für Dr. Petra Dickel, Professorin für Unternehmenskommunikation am Fachbereich Medien, auf der Hand. Aber wie kommen die Informationen am besten beim Verbraucher an? Dieser Frage gingen 14 Studierende aus dem sechsten Semester Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation (ÖuU) für den Tiefkühlkosthersteller FRoSTA aus Hamburg nach.
Die Antworten sollten eigentlich im März in einem Workshop im Unternehmen in der Hansestadt erarbeitet werden. Doch auch hier machte Corona die Planungen zunichte. Kurzerhand wurde umdisponiert und nun virtuell konzipiert und diskutiert. Nach einer Einführung durch Mitarbeitende von FRoSTA ging es an die Ideenentwicklung. Zwei Stunden waren dafür angesetzt. „Hier standen wir unter Zeitdruck, was ich aber nicht als störend, sondern eher als Herausforderung empfand“, berichtet Studentin Leonie Meyer.
Ihre Gruppe stellte zwei Möglichkeiten vor, wie das Engagement des Konzerns für die Senkung von CO2-Emmissionen zielgruppenspezifisch kommuniziert werden könnte. Zum einen über Rätsel, die über die Social-Media-Kanäle des Unternehmens ausgespielt werden. Auf spielerische Art und Weise würden User so über die Nachhaltigkeitsunternehmungen von FRoSTA informiert, erklärt Leonie Meyer die Variante, die sich an Verbraucher*innen unter 40 Jahre richtet. Für die ältere Zielgruppe empfahl ihr Team einen Werbespot, der über die Schritte informiert, die unternommen wurden, um die Produkte nachhaltiger zu machen.
„Es ist schwierig, dieses sehr komplexe Thema so zu kommunizieren, dass es spannend ist, aber nicht an Tiefe verliert“, macht Petra Dickel deutlich. In der Kürze der Zeit sei eine Vielfalt an Ideen zusammengekommen, viele neue Impulse. „Wir hätten gut einen weiteren Tag dranhängen können“, so die Professorin.
„Es sind wirklich viele gute Ansätze präsentiert worden. Die Studierenden haben sich sehr gut vorbereitet und kreative Ideen entwickelt“, sagt Friederike Ahlers, Leiterin Public Relations bei FRoSTA. 17 Jahre schon befasst sich ihr Unternehmen intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit, stellte beispielsweise auf Produkte ohne Zusatzstoffe um, reduzierte den Materialverbrauch für die Folienverpackungen um 30 Prozent, veröffentlichte den CO2-Fußabdruck eines jeden Produkts und wurde 2012 und 2017 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. „Feedback von außen zu unseren Kanälen zu bekommen, ist immer hilfreich“, sagt Ahlers weiter, der der Input der FH-Studierenden sehr gut gefallen hat. „Wir werden auf jeden Fall einige Anregungen aufnehmen.“
Durch die Form der digitalen Konferenz ist für Leonie Meyer ein Teil der Interaktion verloren gegangen. „Aber dennoch empfand ich den Workshop als äußerst spannend und sehr gelungen“, sagt die Studentin. „Der Workshop hat mir insgesamt sehr gut gefallen“ fügt ihre Kommilitonin Marielle Flucke hinzu. „Durch die Online-Lehre habe ich meine Mitstudierenden die letzten Wochen über kaum gesehen oder gesprochen - insofern war es sehr schön, dass wir alle wieder mal beieinander waren und zusammen an Problemstellungen arbeiten konnten.“