Das Semester beginnt, der Frühling kommt. Wer neu an der FH Kiel studiert, der fragt sich vielleicht, was in der Stadt so geht: Am Falkensteiner Strand baden, an der Kiellinie spazieren, in der Holtenauer Straße bummeln und der Bergstraße feiern – die üblichen Spots in Kiel lernt man schnell kennen. Daneben gibt es in Kiel und Umgebung aber Ecken und Angebote, die viel zu selten beachtet werden – gerade bei schönem Wetter. Eine Auswahl.
1. Alter Botanischer Garten: Märchenwelt am Wasser
Wer die Kiellinie entlanggeht und am Aquarium des GEOMAR vorbeikommt, sollte die nächstmögliche Abzweigung nehmen, hoch auf den Düsternbrooker Weg. Direkt an der Straße von einem Metallzaun umschlossen liegt Kiels versteckte Märchenwelt: der Alte Botanische Garten. Auf einer Fläche, so groß wie etwa 3,5 Fußballfelder, erstreckt sich der 1884 eröffnete Garten. Teiche und Biotope, Wiesen und Beete, Skulpturen und Fachwerkhäuser – zwischendurch ein Küsten- und ein Urweltmammutbaum. Der Alte Botanische Garten ist verwunschen und wunderschön. Das Highlight liegt auf einem Hügel: Ein backsteinerner Pavillon mit Aussichtsplattform – von hier oben kann man über den gesamten Garten und die Kieler Förde gucken. Der Alte Botanische Garten hat ganzjährig geöffnet.
2. Kiel Baltic Hurricanes: Football an der Förde
Kiel ist Sportstadt. Der THW Kiel ist die erfolgreichste Handballmannschaft Deutschlands, die Kieler Woche das größte Segelsportereignis der Welt und spätestens seit der letzten Saison sollte jedem klar sein, dass Kiel auch Fußball kann. Neben den üblichen Verdächtigen kommt ein Verein leider immer etwas zu kurz: die Kiel Baltic Hurricanes. Das Footballteam aus Kiel wurde 2010 das erste Mal deutscher Meister und schafft es fast regelmäßig in die Endrunden. Neben dem dynamischen Spiel sind es vor allem die Fans, die das Erlebnis besonders machen: laut und begeisternd – wer die Footballregeln nicht versteht, der kann also trotzdem mitmachen. Ein Besuch auf dem Kilia-Platz macht natürlich noch mehr Spaß bei gutem Wetter: Da passt es doch, dass die neue Saison Anfang Mai wieder losgeht.
3. Sandhafen: Karibik in Kiel
Zugegeben kein wirklicher Geheimtipp – aber neu und vielleicht noch nicht allen bekannt: Der Sandhafen an der Kieler Förde. Die einzig komplett schwimmenden Strandbar Deutschlands wurde 2018 eröffnet und ist die erste Kieler Strandbar überhaupt. Hier gibt es selbstgemachte Limonade, Gin mit frisch gepflückten Kräutern oder hausgemachte Hafenbrote. Das Ambiente besteht aus Liegestühlen und Sitzpaletten, Holzkisten und Metalltonnen – einfach und absolut perfekt. Das Besondere ist aber das Flair am Sandhafen: Wenn hinter der Holzbar Cocktails geschüttelt werden, der warme Sand unter den Füßen kitzelt und die Sonne ins Gesicht scheint – dazu der fantastische Blick auf die Förde: Karibikgefühle in Kiel.
4. Das Kieler Umland: Wasserstraßen, Flüsse, Seen
Wer mal aus Kiel raus will, der sollte das Fahrrad nehmen. Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ist eine wunderbare Strecke für eine Fahrradtour bei gutem Wetter. Starten solltet ihr Am Kanal in Kiel-Suchsdorf. Von hier aus ist es jedem selbst überlassen, wie weit er fahren möchte – es empfiehlt sich, die Strecke des Kanals bis zur Fähre Landwehr durchzufahren. Der NOK ist die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt – auf dem Weg seht ihr also viele Schiffe; aber auch Bäume, Wiesen und Felder. Für die Hochmotivierten gibt ab der Fähre Landwehr mehrere Optionen. So könnt ihr den NOK weiterfahren bis zum Flemhuder See, wo der Weg vorerst endet. Schöner ist jedoch ein Abstecher nach Achterwehr: Im Naturschutzgebiet Ahrensee und nordöstlichen Westensee fliegen Seeadler und Eisvögel, es gibt Fische und Wälder – selbstverständlich könnt ihr hier auch baden (aber darauf aufpassen, dass es erlaubt ist!). Wer Lust auf paddeln hat, der kann sich in Achterwehr Kanu, Kajak oder Floß leihen und sich auf der Eider treiben lassen. Bei gutem Wetter ist eine Tour ins Umland Pflicht.
5. Und welcher Strand?
FH-Strand, Stein, Schilksee, Falkenstein? Alles schöne Strände, alle mal besuchen. Der schönste Strand Kiels liegt aber – nicht in Kiel, sondern in Kalifornien. Wie bitte? Kalifornien ist ein Strandabschnitt im Ort Schönberg. Mit dem Bus (200/201) fahrt ihr vom Kieler Hauptbahnhof knapp eine Stunde nach Schönberg, mit dem Auto geht es schneller. Die verlängerte Anreise lohnt sich aber: Der weiße Sand, das klare Wasser, der angenehme Wellengang – Kalifornien wird dem Namen gerecht und ist ein Paradies, dass sich nochmal deutlich von den anderen Stränden Kiels und der Umgebung abhebt. Die anderen beiden Strandabschnitte in Schönberg heißen übrigens Schönberger-Strand und Brasilien und sind ebenfalls wunderschön. Wenn das Wetter mitspielt, nach Kalifornien fahren und vor allem eines tun: Die Seele baumeln lassen und genießen.