Projektschau Game Design© Kuhn

Modul Ga­me­de­sign: „Ganz schön chal­len­ging!“

von Lena Kuhn

Bei der Ab­schluss­prä­sen­ta­ti­on des Mo­du­les Game De­sign, das Stu­die­ren­de im fünf­ten Se­mes­ter MMP be­le­gen kön­nen, bleibt kein Gamer-Wunsch un­er­füllt: Von Au­to­renn-Si­mu­la­tio­nen mit einem ge­wis­sen Twist bis hin zum Fan­ta­sy-Spiel für Ama­zon Alexa war alles dabei.

Zur Prä­sen­ta­ti­on der Er­geb­nis­se des Mo­duls Game De­sign muss­ten alle Ent­wick­ler ihre ei­ge­nen Con­trol­ler mit­brin­gen. „Den hat ein ech­ter Gamer eh immer dabei“, scherzt Gus­tav Stech­mann, der das Modul lei­tet. Lap­tops wer­den an den Bea­mer an­ge­schlos­sen, Con­trol­ler wer­den in Lap­tops ein­ge­stöp­selt. Dann geht es los.

Jeder Ent­wick­ler prä­sen­tiert zu­nächst, wie das Spiel ent­stan­den ist. Ziel­grup­pen, Genre und die Ent­wick­lungs­soft­ware wer­den er­klärt. Auch an der Ga­ming-Com­mu­ni­ty geht die Um­welt­de­bat­te nicht spur­los vor­bei. Und so wird das Spiel „Build That City“ von Ent­wick­ler Sven Krum­beck vor­ge­stellt. In der Städ­te­bau-Si­mu­la­ti­on mit einem Schwer­punkt auf Um­welt­as­pek­ten ist das Ziel, 50 Per­so­nen an­zu­sie­deln und zu ver­sor­gen. Spie­len­de haben dafür Far­men, Wohn­häu­ser, Fa­bri­ken und Parks zur Ver­fü­gung. Be­las­ten sie durch das Bauen von zu vie­len Fa­bri­ken die Um­welt, müs­sen sie mit Parks einen Aus­gleich schaf­fen. Ge­schieht das nicht, wird die Stadt bei zu gro­ßer Um­welt­be­las­tung von einem Tor­na­do heim­ge­sucht, der die Stadt zer­stört und das Spiel be­en­det.

Ein Ra­cing-Game darf na­tür­lich nicht feh­len. „Racer Brea­ker“ von Leo­nard Kuhl­mann for­dert seine zwei Spie­len­den dop­pelt her­aus. So müs­sen sie nicht nur ge­gen­ein­an­der ein Ren­nen in drei Run­den fah­ren.  Viel­mehr sind ihre Autos mit Ra­ke­ten­wer­fern aus­ge­stat­tet, die drin­gend ge­braucht wer­den. Die Renn­stre­cke steht vol­ler Hin­der­nis­se, die aus dem Weg ge­sprengt wer­den: Stra­te­gisch müs­sen Spie­len­de sich also ent­schei­den, ob sie schnell fah­ren und damit viel spren­gen müs­sen, oder ob sie den Wind­schat­ten des ers­ten so lange aus­nut­zen, bis der Weg frei zum Über­ho­len ist. Die Ra­ke­ten­wer­fer legen auch das Genre des Spie­les fest: Com­bat Car Ra­cing.

Das Spiel „Ninja Lai­den“ ist laut Ent­wick­ler Ni­klas Lam­beck ein so ge­nann­ter Top Down Ar­ca­de Ninja Shoo­ter. Nin­jas wer­fen ein­an­der mit Wurf­s­ter­nen ab und be­kom­men je nach Tref­fer­quo­te mehr oder we­ni­ger Punk­te. Cle­ver: Wer auf Ex­tra­le­ben ver­zich­tet, be­kommt pro Tref­fer mehr Punk­te. Das Spiel im tren­di­gen Pi­xel­look er­scheint  mög­li­cher­wei­se leicht, aber sogar der Ent­wick­ler lei­tet die Pro­dukt­de­mo mit dem Satz „Jetzt hof­fen wir mal, dass ich mich nicht in mei­nem ei­ge­nen Spiel bla­mie­re!“ ein.

Der Exot des Abends ist das Spiel „Tra­vel Mer­chant“ von Jo­han­nes Göttsch. Das Spiel ist ent­wi­ckelt, um auf Ama­zon Alexa ge­spielt wer­den. Es fehlt also die vi­su­el­le Kom­po­nen­te, der Bea­mer wird aus­ge­schal­tet. Dafür plat­ziert der Ent­wick­ler sei­nen Alexa-Laut­spre­cher pro­mi­nent auf dem Tisch. „Alexa, star­te ‚Tra­vel Mer­chant‘.“ In dem Ad­ven­ture-Game sind Spie­ler*innen ein fah­ren­der Händ­ler, der mit­hil­fe eines Zau­ber­hu­tes Ver­kaufs­gü­ter her­stellt. Diese ver­kauft er auf sei­nem Weg in die Haupt­stadt des Lan­des, wo seine Toch­ter bald hei­ra­tet. Alexa liest die krea­ti­ve und von vie­len Be­geg­nun­gen am We­ges­rand ge­präg­te Ge­schich­te vor, und immer wie­der müs­sen sich Spie­len­de ent­schei­den, wel­chen Weg sie gehen. Das Spiel er­in­nert die ganze Grup­pe an die Bü­cher­se­rie „Choo­se Your Own Ad­ven­ture“.

Die Ent­wick­ler spie­len ihre Spie­le im Laufe des Abends un­ter­ein­an­der durch. Es gibt kon­struk­ti­ves Feed­back in­ner­halb der Grup­pe und freund­schaft­li­che Wett­kämp­fe. Am Ende haben sie alle in­ner­halb eines Se­mes­ters Spie­le ent­wi­ckelt, mit denen einem lus­ti­gen Ga­ming-Abend nichts im Wege steht, auch nicht, wenn er an der Hoch­schu­le statt­fin­det. Das grö­ß­te Kom­pli­ment un­ter­ein­an­der: „Ganz schön chal­len­ging!“

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