zwei Männer an einem Solarmodul© K. Schmidt-Reth­mei­er

Mit So­lar­strom in die Selbst­stän­dig­keit

von Prof. Dr. Kay Reth­mei­er

Es ist An­fang Au­gust. Die Sonne scheint. An einem guten Tag scheint sie in Ham­burg jetzt un­ge­fähr 16 Stun­den lang. Fragt man Lucca Schwi­tal­la, ehe­ma­li­gen FH-Stu­dent und jetzt Ge­schäfts­füh­rer sei­nes selbst­ge­grün­de­ten Un­ter­neh­mens PV En­er­gy So­lu­ti­ons, dann scheint die Sonne nicht, nein, sie lacht. Und La­chen ist be­kannt­lich an­ste­ckend. Jeder ein­zel­ne Son­nen­strahl zau­bert dem stu­dier­ten Mas­ter der Elek­tro­tech­nik, der vor dem Schreib­tisch am weit ge­öff­ne­ten Fens­ter sei­ner neuen Ge­schäfts­räu­me in der Ham­bur­ger Meis­ter­mei­le sitzt, eben­falls ein Lä­cheln ins Ge­sicht.

Na­tür­lich ist es im höchs­ten Maße eh­ren­voll, mit einer Pro­jek­tie­rungs- und Mon­ta­ge-GmbH die En­er­gie­wen­de in Deutsch­land vor­an­zu­trei­ben, den Men­schen So­lar­mo­du­le auf die Dä­cher zu set­zen. Aber der pfif­fi­ge Jung­un­ter­neh­mer hatte an der Fach­hoch­schu­le Kiel vor sei­nem Mas­ter­ab­schluss auch ein Ba­che­lor­stu­di­um im Be­reich Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sen er­folg­reich ab­sol­viert und wuss­te daher, dass sich sowas auch fi­nan­zi­ell lohnt. Zu­sam­men mit Freun­den grün­de­te er im Mai das erste Un­ter­neh­men zur Pro­jek­tie­rung von So­lar­an­la­gen. Mitt­ler­wei­le be­steht die Fir­men­grup­pe aus meh­re­ren GmbHs und Pro­jekt­ge­sell­schaf­ten, die sich neben den klas­si­schen In­stal­la­tio­nen von PV-Mo­du­len, Bat­te­rie­spei­chern und Wall­bo­xes in Ei­gen­hei­men zum Bei­spiel spe­zia­li­siert auch um In­dus­trie­kun­den, Mie­ter­strom oder um die War­tung und Pfle­ge von äl­te­ren Be­stands­an­la­gen küm­mern.

„Ob mir der Schritt in die Selbst­stän­dig­keit schwer­ge­fal­len ist?“. Mit die­ser Frage kon­fron­tiert er­zählt Schwi­tal­la von sei­nem Aus­lands­se­mes­ter in Süd­afri­ka. „Ich hab immer schon gerne Neues aus­pro­biert, Dinge, die auf den ers­ten Blick nicht ein­fach schei­nen, aber die einen auf lange Sicht wei­ter brin­gen“. Da habe ihn die FH sehr un­ter­stützt, be­reits bei der Aus­wahl ge­eig­ne­ter Kurse an der Uni­ver­si­tät Stel­len­bosch, und vor allem spä­ter dann auch bei der An­rech­nung der im Nicht-EU-Aus­land er­brach­ten Stu­di­en­leis­tun­gen. „So ein Aus­lands­se­mes­ter kann ich allen Stu­die­ren­den echt ans Herz legen“, meint Schwi­tal­la, der üb­ri­gens sehr daran in­ter­es­siert, den Kon­takt zu „sei­ner“ FH Kiel nicht ab­bre­chen zu las­sen. So such­te der Elek­tro­in­ge­nieur für seine Fir­men­grup­pe immer wie­der Prak­ti­kant*innen und Werks­stu­dent*innen, die ihn bei der Pro­jek­tie­rung von So­lar­an­la­gen un­ter­stüt­zen und die so zur Vor­be­rei­tung auf den ers­ten ei­ge­nen Job wert­vol­le Pra­xis­luft schnup­pern kön­nen.

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