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Beim Stadt­ra­deln ge­mein­sam in die Pe­da­le tre­ten

von Ma­rie­sa Char­lot­te Brahms

Un­se­re Lan­des­haupt­stadt hat vie­les zu bie­ten: Pro­me­na­den ent­lang der Förde, klei­ne ver­win­kel­te Gas­sen in der Alt­stadt und viel be­fah­re­ne, ge­schäf­ti­ge Stra­ßen in der In­nen­stadt. Viele Kie­ler*innen wis­sen um die schö­nen Ecken ihrer Stadt und dass man diese am bes­ten auf dem Fahr­rad er­lebt. Wenn das Wet­ter zu­neh­mend herbst­li­cher wird, da braucht der eine oder an­de­re mehr Mo­ti­va­ti­on, mal gegen die fri­sche See­luft zum Ziel zu ra­deln. Wer sich zu den­je­ni­gen zählt, darf sich auf die Ak­ti­on „Stadt­ra­deln“ freu­en, die bun­des­weit dazu an­re­gen will, ver­mehrt All­tags­stre­cken auf dem Fahr­rad zu be­wäl­ti­gen.

Der Wett­be­werb fängt in den Kom­mu­nen Kiel und Krons­ha­gen am 6. Sep­tem­ber an und dau­ert je­weils bis zum 26. des Mo­nats. In die­ser Zeit kann jeder und jede teil­neh­men, der sich vor­her auf der Web­site www.​stadtradeln.​de in sei­ner Kom­mu­ne re­gis­triert hat. Im Zwei­er-Teams, oder wahl­wei­se auch in einer grö­ße­ren Grup­pe, wird dann jeder ein­zel­ne Ki­lo­me­ter er­fasst; und zwar ent­we­der von der Stadt­ra­deln-App oder dem On­line-Ki­lo­me­ter-Buch. Wer über kei­nen In­ter­net­zu­gang ver­fügt, teilt seine ge­fah­re­nen Ki­lo­me­ter per Er­fas­sungs­bo­gen der Stadt­ra­deln-Ko­or­di­na­ti­on sei­ner Kom­mu­ne mit.

Hier­bei ist es egal, ob die Ki­lo­me­ter in­ner­halb der Kom­mu­ne oder an­ders­wo zu­rück­ge­legt wur­den. Haupt­sa­che, dass das Fahr­rad nach der Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung auch als sol­ches an­er­kannt ist – sta­tio­nä­re Fahr­rä­der sind nicht er­laubt. Die Kom­mu­ne, deren Teil­neh­mer*innen am Ende den höchs­ten Ki­lo­me­ter­stand vor­zu­wei­sen haben, ge­winnt Prä­mi­en. Das könn­ten zum Bei­spiel neue Fahr­rad­park­plät­ze sein oder aber Fahr­rad­ta­schen und E-Bikes. Teil­zu­neh­men lohnt sich also auch aus ma­te­ri­el­ler Sicht.

Aber zudem ver­folgt die Ak­ti­on einen tie­fe­ren Sinn, als nur Fahr­rad­ta­schen unter die Leute zu brin­gen: Das Fahr­rad soll lang­sam aber si­cher das Auto er­set­zen; zu­min­dest was klei­ne­re Weg­stre­cken an­geht; und somit den Schad­stoff­aus­stoß ver­rin­gern. Damit die Laune am Fahr­rad­fah­ren al­ler­dings au­ßer­halb des Wett­be­werbs be­stehen bleibt, braucht es eine gut aus­ge­bau­te In­fra­struk­tur. In vie­len Städ­ten Deutsch­lands wer­den Stra­ßen und Städ­te eher für Au­to­fah­rer*innen ge­baut und Fahr­rad­fah­rer*innen müs­sen sich mit schma­len oder gar kei­nen Fahr­rad­we­gen zu­frie­den­ge­ben.

Als Au­to­fah­rer*in ist man sich die­sen Un­be­quem­lich­kei­ten nicht in dem Maße be­wusst. Steigt man al­ler­dings selbst aufs Rad, kennt man nach kur­zer Zeit, spä­tes­tens aber nach be­sag­tem Wett­be­werb, jeg­li­che Schlag­lö­cher und Un­lieb­sam­kei­ten im Um­kreis. Diese wer­den dann an die Kom­mu­ne wei­ter­ge­ge­ben und so wird man im Null­kom­ma­nichts zur Be­ra­te­rin oder Be­ra­ter der Stadt. Mit etwas Glück ge­winnt man ein E-Bike und auf jeden Fall tut man sei­nen Bei­trag zum Er­halt un­se­rer fri­schen See­luft in Kiel.

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