Ein Mann© H. Horst

Mit einem Fulbright-Stipendium den Horizont erweitern

von Joachim Kläschen

Maschinenbaustudent Jan Horst nimmt am virtuellen Summer Institute der Virginia Tech teil.

Herr Horst, seit wann studieren Sie an der FH Kiel und in welchem Studiengang?

Ich studiere seit dem Wintersemester 2018/19 an der FH Kiel Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Entwicklung und Konstruktion. Aktuell bin ich im 6. Semester und schreibe derzeit meine Bachelor-Thesis.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich für ein Fulbright-Stipendium zu bewerben?

Zum ersten Mal bin ich auf die Stipendien-Programme der Fulbright-Organisation durch einen Vortrag während der Interdisziplinären Wochen an der FH Kiel aufmerksam geworden. Im Anschluss daran habe ich mich auf der Fulbright-Website noch einmal genauer über die angebotenen Programme informiert. Ich war überrascht, wie viele unterschiedliche Stipendien angeboten werden und was den Teilnehmerinnen und Teilnehmern alles für Möglichkeiten eröffnet werden. Da in dem Vortag explizit darauf hingewiesen wurde, dass gerade auch Studierende von Fachhochschulen gute Chancen haben, ein Stipendium zu erhalten, habe ich mir gedacht, ich versuche es einfach mal – und es hat dann tatsächlich geklappt!

Wann begann der Bewerbungsprozess für das Stipendium, und wie lief er ab?

Eigentlich wollte ich mich bereits in meinem dritten Fachsemester auf das Stipendium bewerben. Ich hatte die entsprechenden Unterlagen schon im Groben ausgefüllt und Texte vorformuliert, sodass ich sie dann bei Beginn der Bewerbungsphase relativ schnell einreichen konnte. Dann kam aber die Corona-Pandemie, und alle Fulbright-Stipendien wurden für ein Jahr ausgesetzt. Als dann im Winter 2020/21 der Lockdown und die Kontaktbeschränkungen inklusive der Möglichkeit zu verreisen immer weiter eingeschränkt wurden, hatte ich schon damit gerechnet, dass auch für das Jahr 2021 keine Fulbright-Programme angeboten werden. Ab und an habe ich immer nochmal auf der Website nachgesehen, ob es Neuigkeiten diesbezüglich gibt, aber das war nicht der Fall. Bis im Januar 2021 dann tatsächlich das Bewerbungsportal für die Short-Programms freigeschaltet war. Es wurde allerdings auch direkt darauf hingewiesen, dass die Programme möglicherweise auch digital stattfänden und nicht wie sonst vor Ort in den USA. Da ich im Wesentlichen meine Bewerbungsunterlagen schon beisammen hatte, habe ich die nur noch einmal überarbeitet und im Bewerbungsportal hochgeladen.

Es waren ein persönliches Statement, ein Essay über den Familienhintergrund und ein Schreiben über das eigene Beitragen für die Verbesserung der transatlantischen Beziehungen gefordert, alle ungefähr eine DIN-A4-Seite lang und auf Englisch. Zusätzlich musste noch ein Online-Formular mit den persönlichen Daten ausgefüllt werden. Insgesamt hatte man etwa zwei Monate Zeit, die Unterlagen einzureichen. Im Anschluss an meine Bewerbung habe ich ziemlich lange nichts mehr gehört, bis Ende Mai 2021 dann die E-Mail kam, dass ich einen Platz beim Fulbright-Summer-Institute für Fachhochschulstudierende an der Virginia Tech bekommen habe – da habe ich mich sehr drüber gefreut.

Was beinhaltet die Förderung durch das Fullbright-Stipendium?

Normalerweise beinhaltet die Förderung die Übernahme der Kosten für den Flug, Unterkunft und Verpflegung auf dem Campus, eine Auslandskrankenversicherung und die Teilnahme an verschiedenstes Aktivitäten und Exkursionen vor Ort in Amerika. Da dieses Jahr allerdings das Programm virtuell stattfindet, ist die Förderung etwas umgestellt worden und beinhaltet jetzt den Zugang zu sämtlichen Online-Ressourcen der Virginia Tech und anderen Institutionen wie beispielsweise der NASA oder dem US-Kapitol, wo wir virtuell an einer Führung und an einer Senatssitzung teilnehmen können. Zudem bekommen alle Teilnehmer*innen einen Zugang zum Fulbright-Alumni-Netzwerk und möglicherweise besteht auch noch die Gelegenheit, nach dem Programm doch noch einmal in die USA zu fliegen, um den Virginia-Tech-Campus nicht nur virtuell zu erleben. Aber das hängt von der Entwicklung der Pandemie ab.

Sie werden am Summer Institute für Fachhochschul-Studierende teilnehmen. Auf welche Aspekte freuen sie sich besonders?

Auf jeden Fall auf die verschiedenen Kursangebote und Projekte, die von der Virginia Tech, aber auch von Startups und größeren Institutionen wie der NASA angeboten werden. Zwar steht der Programmplan noch nicht ganz fest, aber was wir bereits an Informationen dazu bekommen haben, klingt wirklich sehr spannend.

Dann freue ich mich aber natürlich auch auf die verschiedenen anderen Programmteilnehmer*innen aus Deutschland und den USA. Ich denke, wenn man über einen Zeitraum von vier Wochen wirklich intensiv zusammenarbeitet und sich jeden Tag sieht, lernt man sich ziemlich gut kennen, auch wenn man sich nur virtuell gesehen hat. Da neben dem Akademischen auch das Soziale im Programmplan eine wesentliche Rolle spielen soll, bin ich schon sehr darauf gespannt, alle Teilnehmer*innen und Programmleiter*innen kennenzulernen.

 


 

Interesse?

Bis zum 16. August 2021 können sich Master-Studierende und Bachelor-Absolvent*innen von Fachhochschulen, die im Studienjahr 2022-23 für ein bis zwei Semester als graduate student an einer US-Hochschule studieren möchten, für ein Fulbright-Studienstipendium bewerben. Am 30. Juni 2021 um 17 Uhr bietet Fulbright Germany eine virtuelle Infosession an, in der Fragen zum Studienstipendium beantwortet werden und die Veranstalter praktische Tipps zur Bewerbung geben. Für die Teilnahme ist eine vorherige Registrierung nötig. 

Darüber hinaus stehen bei Fragen zur Bewerbung um ein Fullbright-Stipendium Christine Boudin und das Team des International Office zur Verfügung.

 

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