Die Fachhochschule (FH) Kiel hat heute (28. November 2024) ein neues Lehrlabor eröffnet. Schüler*innen und Studierende können hier mit modernen Geräten wie 3D-Drucker oder Laser-Cutter und Programmen ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) kostenfrei erproben und Projekte von der Idee bis zum Prototypen umsetzen.
Bei der Eröffnung des MINT-Labors sagte Dr. Dorit Stenke, Staatssekretärin im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur: „Die Fachhochschule Kiel ist ein Ort, der in Schleswig-Holstein untrennbar und sichtbar mit exzellenter Bildung insbesondere in Technik und Informatik verbunden ist. Mit dem neuen MINT-Labor weitet die Hochschule ihr breites Angebot für Schulgruppen und Studierende aus. Deshalb wird das Land die curriculare Entwicklung von konkreten Unterrichtsmodulen und Formaten finanziell fördern. So können wir Talente gezielt unterstützen und das Interesse an MINT-Berufen wecken.“
Idee und Nutzungskonzept für diesen Spiel- und Experimentierraum stammen von Prof. Dr. Harald Jacobsen und Prof. Dr. Hanno Kallies vom Fachbereich Informatik und Elektrotechnik. In der Startphase setzen die Initiatoren und Sabrina Schönfeld, Programmleiterin des Jugendcampus der FH Kiel, drei programmatische Schwerpunkte: Zum einen durch ein umfangreiches interdisziplinäres Bildungsangebot für den 9. Jahrgang, das gemeinsam mit der Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule entwickelt und im „Grünen Klassenzimmer“ der Schule - dem Lernraum im Freien – umgesetzt wird. „Im Projekt geht es um die Analyse der Bodenqualität, indem Sensoren u. a. die Temperatur, CO2-, Wasser-, Nährstoff- und Phosphatgehalt erfassen. Es könnte Antworten liefern auf die elementare Frage, wie wir eine nachhaltige Landwirtschaft unterstützen und zur Ernährungssicherheit der Weltbevölkerung beitragen können“, berichtet Kallies.
Zum anderen kommen im MINT-Labor praxisorientierte Studienmodule – wie zum Beispiel Mechatronik-Projekte – zum Einsatz. Nicht zuletzt sollen Studierende das neue MINT-Labor nutzen, um naturwissenschaftliche Projekte auch außerhalb von Studienmodulen umsetzen zu können, zum Beispiel die Entwicklung und den Test von elektronischen Schaltungen oder das Fertigen von mechanischen Bauteilen wie Gehäusen. „Die Verbindung von theoretisch-konzeptioneller Arbeit im Team, dem Angebot von verschiedener Fertigungstechnik und einem umfangreich ausgestatteten Arbeitsraum mit vielen Messgeräten und Lötaustattung dürfte in Schleswig-Holstein bisher einmalig sein“, erklärt Kallies.
Das MINT-Labor ergänzt auch das Angebot des Jugendcampus der FH Kiel, in dem Jugendliche in Laboren, Fachräumen und Fachbereichen gemeinsam mit FH-Mitarbeitenden und Studierenden schulische und wissenschaftliche Themen für sich entdecken können. „Das MINT-Labor soll sich als Ort etablieren, an dem Jugendliche unter besten Voraussetzungen mit eigenen Projekten viele praktische Erfahrungen sammeln können und an dem sie mit Studierenden in Kontakt kommen, die gute Vorbilder sein können“, erklärt Sabrina Schönfeld, Programmleiterin des Jugendcampus.