Um die Zufriedenheit von Patientinnen und Patienten zu steigern, erarbeiteten Multimedia-Production-Studierende der Fachhochschule (FH) Kiel in den vergangenen Monaten verschiedene Konzepte. Die Ergebnisse präsentieren sie am kommenden Montag, 11. Juni 2012, um 19 Uhr in der Kunsthalle zu Kiel. Arbeitsgrundlage der zukünftigen Master of Arts waren Recherchen auf dem Gelände des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) und ein Besuch der urologischen Klinik. Die Arbeiten entstanden im Rahmen des Studienmoduls Instruktionsdesign und mit Unterstützung des INTERREG-Projekts Health Games.
Sehr großen Wert legten die Studierenden auf die Entwicklung eines ganzheitlichen Leit- und Orientierungssystems für das Klinikgelände des UKSH. Außerdem erstellten sie Vorschläge zur Visualisierung medizinischer Behandlungsmethoden und entwickelten ein Konzept einer Schulungssoftware für patientenorientierte Kommunikation, um die Beratungskompetenz von Ärztinnen und Ärzten zu steigern. Ein Team überarbeitete eine bewährte Übungssoftware zur Beckenbodenkräftigung für die jungen Patientinnen und Patienten der Kinderurologie.
Andere Gruppen konzipierten eine App bzw. Infografiken, die Eltern und Kindern das Krankheitsbild und die Therapieschritte bei Harninkontinenz leicht verständlich vermitteln, um den Behandlungserfolg zu steigern. Darüber hinaus entwickelten sie eine sogenannte Patientenakten-App. Sie modernisiert die Verwaltung von Daten, so dass mehr Zeit für die Beschäftigung mit den Patientinnen und Patienten selbst bleibt. Im Anschluss an die Präsentation können Gäste die Entwürfe mit den Studierenden und ihren Professorinnen Dr. Franziska Uhing und Dr. Heidi Kjär diskutieren.
Hintergründe zum Projekt „Health Games“
Computerspiele können nicht nur der Unterhaltung dienen, sondern auch in vielen medizinischen Bereichen sinnvoll eingesetzt werden. Um solche sogenannte Health Games zu entwickeln, haben sich in der deutsch-dänischen Grenzregion Fachleute aus dem Gesundheitswesen und der IT-Branche im INTERREG-Projekt „Health Games“ zusammengefunden. Gefördert mit rund 720.000 Euro sollen sie in dem zweijährigen Projekt seriöse Spiele entwickeln, bei denen z. B. die Online-Kommunikation mit Patientinnen und Patienten verbessert, die Rehabilitation nach Krankheit oder Unfall gefördert oder Situationen und Körperfunktionen simuliert werden.
Beteiligt sind u.a. das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), die Fachhochschule (FH) Kiel und das Universitätshospital Odense/Svendborg. Auf deutscher Seite entwickeln der Fachbereich Medien der FH Kiel und das UKSH Anwendungen für Computer, Smartphones und Spielekonsolen. FH-Studierende präsentieren ihre Prototypen im Klinikbereich und entwickeln diese im Idealfall zu realen Tools.
veröffentlicht am 07.06.2012
© Fachhochschule Kiel