Für Ashley Shepherd war es keine große Umstellung von Nowra, einer Stadt an der Südküste Australiens, nach Kiel zu ziehen. Sie kommt vom Meer, und hat sich deshalb in Kiel gleich wohlgefühlt. Da in Australien gerade Hochsommer ist, musste sich die Studentin der Sozialen Arbeit erst einmal auf das kalte Wetter in Norddeutschland einstellen. Dieses Jahr genießt sie die Winterzeit hier – warum und wie sie Weihnachten normalerweise feiert, das erzählt sie Aenne Boye aus der viel.-Redaktion.
In den ersten Wochen in Deutschland musste sich Ashley erst einmal mit warmer Kleidung eindecken. „Ich hatte keine Jacken, Pullover, Stiefel oder warme Socken. Generell habe ich den Sinn von langen Socken nicht verstanden. Mittlerweile habe ich meine Meinung aber geändert“, berichtet Ashley lachend. Seit September hatte sie viel Zeit, neue, warme Sachen einzukaufen. Inzwischen besitzt sie einige kuschelige Pullis und weiß gar nicht, wann sie die alle tragen soll.
Die Vorweihnachtszeit in Deutschland nimmt Ashley wie in den klassischen Weihnachtsfilmen wahr. Obwohl kein Schnee liegt, ist es draußen kalt, drinnen gemütlich und die Weihnachtsmärkte tun ihr Übriges. „Auch zu Hause in Australien fühlt es sich wie Weihnachten an – ich kannte es ja nie anders“, sagt Ashley, „wir stellen sogar einen Weihnachtsbaum auf. Der sieht aber anders aus als die deutschen Bäume, irgendwie buschiger.“ Je näher Weihnachten in Australien rückt, desto heißer wird es dort. Am 24. Dezember, „Christmas Eve“ feiert die 22-Jährige normalerweise mit ihrer ganzen Familie. Gemeinsam essen sie Shrimps, Fisch, Schinken und Truthahn. Dazu gibt es kalte Salate. Als Nachtisch wird Pavlova serviert, eine mit Sahne und Früchten gefüllte australische Torte.
Am 25. Dezember, „Christmas Day“, öffnen Ashley und ihre Familie die Geschenke. „Die restliche Zeit des Tages verbringen wir im Pool oder gehen an den Strand“, erklärt sie. Ashley ist gespannt auf das deutsche Weihnachten, das sie dieses Jahr bei einer Freundin hier verbringen wird, die sie über das Buddy-Programm an der FH kennengelernt hat. „Noch finde ich es komisch, am 24. Dezember die Geschenke zu öffnen, bin aber sehr gespannt auf das deutsche Weihnachten“, meint Ashley. Für sie gibt es dieses Jahr Raclette statt Barbecue und mit Glück sogar etwas Schnee.