Stück für Stück arbeitet das Team des Zentrums für Kultur und Weiterbildung (ZKW) der Hochschule daran, den Mediendom auf den Stand der Zeit zu bringen. Nachdem die Einrichtung sein Soundsystem zum Jahresbeginn 2022 auf eine maximale Gesamtleistung von 32.000 Watt aufgerüstet hatte, war im Sommer des Jahres der Fußboden ausgetauscht worden. In einem dritten Schritt hat das ZKW nun auch die Projektionstechnik zukunftsfit gemacht, wie Mediendom-Chef und ZKW-Leiter Markus Schack im Interview erzählt.
Herr Schack, der Mediendom hat im Januar eine neue Projektionstechnik erhalten. Warum dieser Schritt?
Zum einen waren die eingesetzten Computer, mittlerweile zehn Jahre alt, nicht mehr auf dem Stand der Zeit. Mit einem Update der Grafikkarten vor fünf Jahren konnten wir ein wenig aufschließen, aber die technische Entwicklung bleibt eben nicht stehen. Das neu angeschaffte Computerrack bringt uns nun auf den Stand der Zeit und bietet uns zudem die Möglichkeit, die neueste Version unserer Software, Digistar 7, einzusetzen.
Warum fiel die Entscheidung für dieses System?
Seit mehr als 20 Jahren arbeiten wir vertrauensvoll mit den Entwicklern der Firma Evans & Sutherland aus Salt Lake City in Utah, USA, zusammen. Wir sind 2003 mit dem System Digistar 3 gestartet und haben seither jede neue Version der Software auch in Kiel zum Einsatz gebracht. Weil wir gute Erfahrungen gemacht haben und weil uns eine Abwärtskompatibilität der bereits entwickelten Inhalte mit dem jeweils neuen Systemen sehr wichtig ist.
Hat der Einbau des neuen Systems reibungslos geklappt?
Nicht nur der Einbau, auch die Lieferung waren, gelinde gesagt, abenteuerlich. Zum einen war es nicht so einfach dem deutschen Zoll zu erklären, was genau es sich unter einem ‚Digistarrack‘ vorstellen sollte und dass es sich bei der riesigen und schweren Sendung aus den USA um wissenschaftliches Gerät für eine Hochschule handelt und entsprechend keine Einfuhr-Abgaben zu zahlen sind. Weil die Lieferung dann erst am 28. Dezember erfolgte, mussten wir unseren Weihnachtsurlaub unterbrechen, um das Rack in den Serverraum zu schieben. Der eigentliche Einbau startete am 15. Januar 2024. Aufgrund unserer Erfahrungen konnten wir das selbst erledigen, so dass kein Servicetechniker aus Salt Lake City anreisen musste. Währenddessen haben wir die sechs Projektoren des Mediendoms in die Wartung gegeben, damit sie nach etwa 30.000 Betriebsstunden neue Farbräder und Lüfter erhalten. Nachdem die wieder da waren, stellten wir noch ein Problem mit der Farbkalibrierung des neuen Computersystems fest, welches wir aber nach ein paar Tagen in den Griff bekommen haben.
Welche zusätzlichen Möglichkeiten bietet die neue Hardware im Zusammenspiel mit dem neuen System Digistar 7?
Das neue System stellt eine Kompatibilität zur ‚Unreal Engine‘ her. Diese Entwicklungsumgebung ist der Industriestandard für 3D-Umgebungen sowie für Augmented- und Virtual-Reality-Anwendungen. Entsprechend wird es für die Fachbereiche nun viel einfacher, ihre Projekte auch im Mediendom darzustellen oder mit aktuellen Software-Tools gezielt Anwendungen für Planetarien zu entwickeln und diese bei uns im Mediendom zu testen.
Welche Produktionen profitieren von der neuen Technik?
Ich freue mich sehr auf die Veranstaltung ‚Game of Domes‘. Dafür entwickeln unsere Studierenden interaktive Spiele, die im Mediendom vorgestellt werden.
Der Mediendom startet nach der Wartungspause Anfang Februar 2024 mit Digistar 7 und der neuen Hardware. Das Programm finden Interessierte auf der Internetseite www.mediendom.de/programm.