Leiter und Technikbeauftragter des Mediendoms Schack und Herrmann© L. Gehde

Mediendom erhält Upgrade seiner Soundanlage

von Leon Gehde

Nach einem dreiviertel Jahr Planungszeit beschallt ein neues Soundsystem nach zweitägigem Einbau den Mediendom der FH Kiel nun mit stolzen 32.000 Watt maximaler Gesamtleistung – vorher waren es grade einmal 14.000 Watt. Erreicht wird das mit neuen Subwoofern mit jeweils eigenen Endstufen, die vor allem im niedrigen Frequenzbereich einen satten Klang abbilden können. „Die Anlage wird nicht lauter, sondern ‚bässer‘“, wie Marko Herrmann, zuständig für die Produktion und 3D-Audio im Mediendom bei der Vorstellung des neuen Systems selbstbewusst zusammenfasst. Die ‚alten‘ Mittel- und Hochtöner seien noch immer fantastisch und würden daher nicht ersetzt.

„Vorher hatten wir im unteren Frequenzbereich ein Defizit“, erklärt der Leiter des Mediendoms Markus Schack den Bedarf an einer neuen Anlage. Der Audiobeauftrage Herrmann ergänzt: „Unter 35 Hertz lieferten die alten Subwoofer nicht viel. Grade da finden jedoch die Effekte statt, die das Zwerchfell kitzeln und die Emotionen anregen.“ Eine Kostprobe davon, was die neuen Lautsprecher können, wird gleich mitgeliefert: In einem Audioausschnitt von ‚die drei ???‘ schieben die Protagonisten eine Steinplatte eines Inka-Grabes beiseite – das klingt beeindruckend, und das gewaltige Gewicht der Platte ist nicht nur deutlich hör-, sondern auch spürbar.

Die Kosten für die neue Anlage belaufen sich auf etwa 60.000 Euro, die der ‚Kieler Planetarium e.V.‘ über Fördermittel finanziert. Darin enthalten ist neben dem Subwoofer-Upgrade eine neue Funkmikrofonanlage und ein neuer 3D Audioprozessor, die jeweils von Herrmann noch selbst installiert und in Betrieb genommen werden müssen. Die Subwoofer wurden verbaut von der Firma Mechakustik.de GmbH aus der Nähe von Gettorf. „Die Subwoofer selbst kommen aus Italien, alles andere ist ‚Made in Schleswig-Holstein‘“, sagt Firmenchef Michael Hein. Der Einbau einer solchen Anlage ist komplex und beinhaltet viel mehr als das bloße Anschließen – von neuen Aussparungen für die Lautsprecher bis zur Installation und Abstimmung des technischen Drumherums.

Wer die neue Anlage erleben möchte, muss sich noch etwas gedulden, bis die pandemische Lage Veranstaltungen dieser Art im Mediendom wieder zulässt. Dann aber gibt es ein neues Programm, „das die Vorzüge des neuen Soundsystems für das Publikum hörbar macht“, sagt Leiter Schack mit Vorfreudige auf eine baldige Premiere. ‚Space Tour‘ heißt die neue Veranstaltung. Akustikgewaltige Popmusik verschiedener Künstler*innen wie Rihanna, Coldplay, Queen und Linkin Park begleitet spektakuläre Kamerafahrten durch das Weltall. Auch hier gibt es eine Kostprobe, und es wird bei dem Sound von Linkin Park's Neuinterpretation von Depeche Mode's ‚Enjoy the Silence‘ klar, warum die Bassgitarre, Bassgitarre genannt wird. Ursprünglich war die Premiere für den 2. Februar 2022 eingeplant – ein neuer Termin wird bekannt gegeben, sobald er feststeht.

Für Technikfreaks hier weitere Informationen zur Anlage:

7 Basslautsprecher – mit je 2 12“ Tieftönern

  • Insgesamt ca. 1m² Membranfläche
  • 20mm linearer Hub
  • Insgesamt ca. 140 Liter Verschiebevolumen

Bisherige Verstärkerleistung der alten Subwoofer

  • maximal ca. 3.000 Watt

Verstärkerleistung der neuen Subwoofer

  • maximal ca. 20.000 Watt

Frequenzwiedergabe

  • bisher stark abfallend unter 30-40Hz
  • Neu bis ca. 20Hz
  • Durch geschlossene Bauart sehr trockene, präzise Wiedergabe
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