Tanja Schweit­zer hat mit Kiel eine gute Par­tie ge­macht. Ur­sprüng­lich aus Ost­fries­land ist sie im Alter von drei­zehn Jah­ren samt Fa­mi­lie ins Nach­bar­bun­des­land Schles­wig-Hol­stein ge­zo­gen. Was ihr dort als ers­tes auf­fiel: die ber­gi­ge Land­schaft. „Dort, wo ich auf­ge­wach­sen bin, sah man Be­such schon zehn Ki­lo­me­ter von der Haus­tür ent­fernt“, sagt die heute 36-Jäh­ri­ge mit einem Schmun­zeln.

Nach dem Ab­itur in Rends­burg, ab­sol­vier­te sie zu­nächst ein Prak­ti­kum am städ­ti­schen Kran­ken­haus. Wäh­rend eines Prak­ti­kums wurde ihr al­ler­dings schnell klar, dass ein All­tag im Kran­ken­haus für sie keine Op­ti­on dar­stell­te: Tanja Schweit­zer kann näm­lich kein Blut sehen. Kurze Zeit spä­ter, im Jahr 2006, ent­schied sich Tanja Schweit­zer für ein Stu­di­um der Mul­ti­me­dia Pro­duc­tion an der Fach­hoch­schu­le Kiel.

Was ihr be­son­ders ge­fal­len hat wäh­rend ihrer Zeit auf dem Diet­richs­dor­fer Cam­pus ist zum einen die Viel­sei­tig­keit der un­ter­rich­te­ten In­hal­te. Gut er­in­nert sie sich noch an IT- Vor­le­sun­gen, die sie zu die­ser Zeit nicht un­be­dingt zu ihren Lieb­lin­gen zähl­te. Dass sie sich trotz­dem durch­ge­boxt hat, zahlt sich im Agen­tur-All­tag aus: „Wenn sich im Mee­ting dies­be­züg­lich ein Pro­blem auf­tut, fühlt es sich gut an, selbst eine Lö­sung an­bie­ten zu kön­nen.“

Zum an­de­ren waren ihre Kom­mi­li­ton*innen, die teil­wei­se erste Er­fah­run­gen in das Stu­di­um mit­ge­bracht haben, eine wich­ti­ge Stüt­ze für die da­mals erst 21-Jäh­ri­ge. In die­sem Um­feld ent­wi­ckel­te sie bald ein Selbst­ver­ständ­nis in der Um­set­zung von Mar­ke­ting­zie­len. Im zwei­ten Se­mes­ter zog sie so be­reits den ers­ten Auf­trag an Land. Nach der er­folg­rei­chen Um­set­zung folg­ten wei­te­re, und so schaff­te sie sich peux a peux den Weg in die Selbst­stän­dig­keit.

Heute ar­bei­tet sie in ihrer ei­ge­nen Agen­tur mit dem Namen schweit­zer media. Mit ihrem Team ar­bei­tet sie nun im ge­mein­sa­men Bü­ro­ge­bäu­de in Kiel-Mitte. Neben Auf­trä­gen für klas­si­sche Un­ter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on lie­gen ihr be­son­ders Um­welt­pro­jek­te und Kam­pa­gnen: Seit 2017 ist schweit­zer media an Bord der Kam­pa­gne #wir­fu­er­bio und setzt sich für we­ni­ger Plas­tik­müll in der Bio­ton­ne ein.

Das be­gann in Ham­burg, wo sich die Kie­le­rin mit einem Pitch gegen fünf kon­kur­rie­ren­de Un­ter­neh­men aus Kiel und der Han­se­stadt durch­setz­te und so den Zu­schlag er­hielt für die Be­treu­ung der Kam­pa­gne. Zu­sam­men mit dem Mu­si­ker Ro­bert Il­de­fon­so dreh­ten sie des­we­gen auch das Mu­sik­vi­deo zum da­zu­ge­hö­ri­gen Sound­track.

Das ist nun vier Jahre her. In­zwi­schen sind mehr als 70 Un­ter­neh­men deutsch­land­weit an #wir­fu­er­bio be­tei­ligt und die Ar­beit zahlt sich aus: „Erste Bio­ab­fall­ana­ly­sen zei­gen den Er­folg der Kam­pa­gne“, freut sich Tanja Schweit­zer.

Für die deutsch­land­wei­te Prä­ven­ti­ons­kam­pa­gne „Kein Täter wer­den“, die die Auf­merk­sam­keit für the­ra­peu­ti­sche An­ge­bo­te für Pä­do­phi­le er­re­gen will, über­nimmt ihre Agen­tur die Kam­pa­gne in Schles­wig-Hol­stein. Hier­für ent­warf sie mit ihren Kol­leg:innen das Kam­pa­gnen­mo­tiv und die dazu ge­hö­ri­ge Web­site. „Es ist her­aus­for­dern­der, ein The­ra­pie­an­ge­bot oder eine Bot­schaft wie „Kein Plas­tik in die Bio­ton­ne“ zu kom­mu­ni­zie­ren, als bei­spiels­wei­se einen Scho­ko­rie­gel zu be­wer­ben“, fin­det Tanja Schweit­zer.

Und weil sie und ihr Team Her­aus­for­de­run­gen mögen, be­treu­en sie die Kam­pa­gne „Kein Täter wer­den“ seit 2019 bis heute.

Es ist viel zu tun und des­halb freut sich schweit­zer media über Un­ter­stüt­zung, auch aus stu­den­ti­schen Rei­hen. Ak­tu­ell wer­den Werk­stu­den­ten im Be­reich On­line Mar­ke­ting und So­ci­al Media ge­sucht – und Stu­die­ren­de der Fach­hoch­schu­le Kiel sind ja bes­tens vor­be­rei­tet in die­sem Me­tier, weiß Tanja Schweit­zer.