Das Unternehmen CUSTOMCELLS entwickelt anwendungsspezifische Lithium-Ionen-Batteriezellen von Prototypen bis hin zu Klein- und Mittelserien. Bei seiner Bachelor-Arbeit und einem Industrieprojekt hat der Maschinenbau-Student Luca Krömer von Februar bis August 2020 am Standort in Itzehoe Batterietechnologie der Zukunft erforscht und dabei ein sehr gutes Ergebnis erzielt.
Herr Krömer, worum drehte es sich bei Ihrer Bachelor-Arbeit und dem Industrieprojekt?
Ziel meiner Arbeit war es, für ein patentiertes Batteriemodul-Kühlkonzept von CUSTOMCELLSs einen Satz an Systemparametern zu finden, der einen Vergleich mit den konventionellen Kühltechnologien zulässt. Hierzu habe ich analytische Berechnungsmethoden aus dem Bereich der Wärmetauscher-Berechnung in eine Matlab-Programmierung eingebunden, um die Temperaturunterschiede innerhalb des Batteriemoduls zu berechnen. Bei dem Vergleich mit den Ergebnissen eines exemplarischen Referenzmodells ist dann tatsächlich herausgekommen, dass die Ergebnisse des CaloEx-Systems sehr vielversprechend aussehen. Gerade in Hinblick auf die Entwicklung der Schnellladefähigkeit von batterieelektrischen Autos ist das thermische Batteriemanagement einer der ausschlaggebenden Punkte.
Gab es eine Betreuung durch Ihren Professor oder Mitarbeiter*innen bei CUSTOMCELLS? Wenn ja, wie sah die Betreuung aus?
Im Durchschnitt hatte ich alle zwei Wochen ein Meeting mit meinem betreuenden Professor, Prof. Dr.-Ing. Sven Olaf Neumann, bei dem ich den neusten Stand meiner Arbeit vorgestellt habe. Zudem habe ich bei Professor Neumann wöchentlich eine Vorlesung über die Berechnung von Wärmetauschern gehört, die sehr hilfreich in Hinblick auf meine fehlenden Vorkenntnisse auf diesem speziellen Fachgebiet war. Seitens der Firma Erbslöh Aluminium GmbH, die ebenfalls an der Finanzierung dieses Projekts beteiligt war und Kooperationspartner in Sachen Aluminiumprofile ist, stand ich während der gesamten Projektlaufzeit in regem Austausch mit Lothar Löchte, Head of Product Engineerin. Dort habe ich ebenfalls über den aktuellen Stand der Arbeit berichtet und Unterstützung bezüglich der Auswahl der Aluminiumprofile erhalten. Bei Customcells Itzehoe war mein Projektbetreuer der CEO Torge Thönnessen, der sich regelmäßig zu den Meetings mit Lothar Löchte dazuschaltete und mir bei spontanen Fragen zur Seite stand.
Konnten Sie während ihrer Arbeit und dem Projekt auch Einblicke in andere Bereiche des Unternehmens nehmen?
Im Vorfeld meiner Studienarbeit habe ich bei CUSTOMCELLS Itzehoe ein dreimonatiges Praktikum im Bereich Process-Engineering absolviert und dabei einen tollen Einblick in die Arbeitsabläufe sowie das Projektmanagement bei Customcells erhalten. Besonders gut hat mir dort vor allem ein Projekt gefallen, bei dem ich alle Projektphasen betreut habe. Dabei ging es konkret um die Integration eines speziellen Tintenstrahldruckers für die Beschriftung der Zellen in die Fertigungslinie.
Wie ist es zu der Arbeit und dem Industrieprojekt gekommen?
Auf dem Firmenkontakttag der FH Kiel bin ich zufällig ins Gespräch mit der Human-Resources-Abteilung von CUSTOMCELLS gekommen und habe mich anschließend schriftlich beworben. Während eines Bewerbungsgesprächs in Itzehoe habe ich dann mein Interesse an der Thematik des CaloEX-Systems bekundet und erhielt ein paar Wochen später die Zusage.
Was hat Ihnen an Ihrer Bachelor-Arbeit und dem Industrieprojekt besonders gefallen?
Die Relevanz in der aktuellen Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Elektromobilität hat mich in großem Maße für das Thema begeistert. Besonders spannend finde ich dabei, dass sich die Kühlproblematik nicht alleine auf die Automobilindustrie beschränkt, sondern in fast allen Einsatzbereichen von Lithium-Ionen-Akkus eine große Rolle spielt und dies auch in Zukunft tun wird.
Wer sich für das Thema Batterie-Technologie interessiert und praktische Einblicke nehmen möchte, kann sich wie Luca Krömer direkt mit CUSTOMCELLS in Verbindung setzen. Das Unternehmen sucht laufend interessierte Studierende für Studienarbeiten, Praktika oder Praxissemester.