Ein Kerzenhalte und ein Totenschädel auf einem Tisch© S. Pe­ter­sen

Live und in schwarz-weiß

von Stel­la Pe­ter­sen

Ein Tisch wird ge­rückt, die Ka­me­ra neu aus­ge­rich­tet, die Mo­dera­ti­ons­kar­ten sor­tiert. „In drei Mi­nu­ten geht’s los“, hallt es durch den Raum. Jede*r weiß, was zu tun ist, schlie­ß­lich be­fin­den sich die Vor­be­rei­tun­gen für die Live-Sen­dung „Kino-Kom­pass“ in den letz­ten Zügen - im Fern­seh­stu­dio des Of­fe­nen Ka­nals (OK) Kiel ist viel los.

Der „Kino-Kom­pass“ ist ein Pro­jekt von 14 Stu­die­ren­den des Ba­che­lor­stu­di­en­gangs Mul­ti­me­dia Pro­duc­tion der Fach­hoch­schu­le Kiel. Im Modul „Pro­duk­ti­on Live TV + Stream“ bei Chris­ti­an Mer­tens, Lehr­kraft für be­son­de­re Auf­ga­ben für AV-Pro­duk­ti­on, be­steht die Auf­ga­be darin, eine Live-Sen­dung im OK Kiel zu pla­nen und um­zu­set­zen.

Studierende stehen in einem AV-Studio©S. Pe­ter­sen
Nach der Pro­be­auf­nah­me sieht sich das Team das Ma­te­ri­al ge­mein­sam an und be­spricht, wo noch Ver­bes­se­rungs­po­ten­ti­al be­steht.

„In Form einer film­his­to­ri­schen Wis­sen­sen­dung, dreht sich un­se­re Sen­dung um Maya Deren, eine Fil­me­ma­che­rin der 1940er und 1950er Jahre“, er­klärt Armin Mo­fateh, der für das Pro­jekt hin­ter der Ka­me­ra steht. Ziel der Grup­pe ist es, Frau­en aus der Film­bran­che, die bis­her zu wenig An­er­ken­nung für ihre Ar­beit er­hal­ten haben, vor­zu­stel­len und ihr Werk zu prä­sen­tie­ren. „Maya Deren war eine sehr ex­pe­ri­men­tel­le Fil­me­ma­che­rin“, führt Mo­fateh fort. So zeich­nen sich ihre Filme zum Bei­spiel durch ihr un­ty­pi­sche Film­struk­tur aus.

Blick in das AV-Studio des OK Kiel©S. Pe­ter­sen
Wäh­rend der Auf­nah­me ist höchs­te Kon­zen­tra­ti­on an­ge­sagt.

Die Vor­be­rei­tung einer sol­chen Live-Sen­dung ist mit gro­ßem Auf­wand ver­bun­den: Seit Be­ginn des Se­mes­ters tref­fen sich die Stu­die­ren­den mehr­mals wö­chent­lich. Bei einer Grup­pe die­ser Größe ist Kom­mu­ni­ka­ti­on das A und O weiß An­ni­ka Eh­lers, die zu­sam­men mit Mat­thies Iwer­sen den „Kino Kom­pass“ mo­de­riert. „Lang­sam steigt die Auf­re­gung, aber ich freue mich schon sehr auf die Sen­dung“, sagt die Stu­den­tin. Be­son­ders ge­fällt ihr die Viel­falt der Auf­ga­ben: Von der Re­dak­ti­on über Ton, Licht und Ka­me­ra bis hin zur Mo­dera­ti­on und Re­qui­si­te ist für jede*n etwas Span­nen­des dabei.

Eine Frau sitzt in einem Moderationssessel©S. Pe­ter­sen
Ein un­ge­wohn­tes Bild: Wäh­rend der Sen­dung wer­den An­ni­ka Eh­lers und ihre Kom­mi­li­ton*innen vor der Ka­me­ra in schwarz-weiß zu sehen sein.

Ähn­lich geht es ihrem Kom­mi­li­to­nen Jakob Sieb­mann, der so­wohl Teil des Re­dak­ti­ons­teams als auch Re­gis­seur eines Kurz­films im Stil von Maya Deren ist. In die­ser Funk­ti­on setz­te er sich in­ten­siv mit dem Werk der Fil­me­ma­che­rin aus­ein­an­der: „Der Zu­gang zu Maya Deren ist nicht so leicht, den muss man sich erst ein­mal legen“, er­zählt er. Das Er­geb­nis die­ser in­ten­si­ven Aus­ein­an­der­set­zung und Re­cher­che ist ein Kurz­film, den die Stu­die­ren­den par­al­lel zur Vor­be­rei­tung der Sen­dung ge­dreht haben, und den sie eben­falls im „Kino-Kom­pass“ zei­gen.

Die Be­son­der­heit der Sen­dung: Um sich dem Stil Maya De­rens an­zu­nä­hern, zeich­nen die Stu­die­ren­den die Sen­dung in schwarz-weiß auf. „Was im Mo­ment viel­leicht ir­ri­tiert, ist für uns ein Stil­mit­tel, das Maya Deren und der Sen­dung ge­recht wird“, er­gänzt Armin Mo­fateh.

Wer Lust auf den „Kino-Kom­pass“ be­kom­men hat, kann sich die Sen­dung am 24. Mai um 17 Uhr auf Kiel TV oder im Stream live an­schau­en. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Sen­dung sind auf dem In­sta­gram-Kanal des „Kino-Kom­pass“ zu fin­den.

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