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Lesen macht das Leben bunter

von Julia Königs

Wer lesen kann, dem liegt die Welt zu Füßen – nein, kein schlauer Spruch aus einem Abreißkalender, sondern Fakt. In Deutschland gibt es fast 7,5 Millionen Menschen, die Probleme mit dem Lesen haben oder gar nicht lesen können. Für sie ist es jeden Tag herausfordernd, in unserer schnelllebigen Welt zurechtzukommen. Über das Lesen eignen wir uns Wissen an, wir vermitteln anderen unsere Kenntnisse, tauschen uns aus, machen aus dem Lesen Rituale beim Zubettgehen. Lesen ist ein Geschenk, das man als solches wahrnehmen und hüten sollte.

Um Lesen als Routine zu integrieren, allgemein mehr zu lesen oder neue Lese-Inspiration zu bekommen, haben wir einige Tipps und Tricks zusammengestellt. 

Tipp 1: Lesen auf neuen Pfaden

Von historischen Schmökern oder Krimis ist man häufig schnell eingeschüchtert – zu viele Seiten, das Thema zu umfangreich und irgendwie passt die eigene Lebenssituation gerade auch nicht so richtig zum Deutsch-Französischen Krieg. Was für den einen ein schöner Ausflug in eine andere Welt sein kann, ist für den anderen mühevolle Lesearbeit. Statt die Bücher ganz zu verbannen, versucht es doch mal so: Lest Bücher, die keine Romane sind. Sucht euch spannende Sachliteratur, lest Ratgeber zu Themen, die euch interessieren oder euch aktuell betreffen. Auch Literatur für das Studium kann spannender sein als gedacht.  

Tipp 2: Lese-Liste verschafft Überblick

Wenn ihr dagegen das Problem habt, dass ihr euch zwischen all den Büchern, die euch interessieren, nicht entscheiden könnt, legt euch eine Liste an. Notiert alle Bücher, die ihr gerne lesen wollt. Erweitert diese Liste immer dann, wenn ein neues Buch hinzukommt. Über das ganze Jahr verteilt könnt ihr euch dann an dieser Liste entlanghangeln und euch mal hier und mal da bedienen.

Tipp 3: Bücherwelten in der Bücherei

Neue Bücher sind nicht günstig. Besonders Hardcover sind für studentisches Budget oft zu teuer. Dabei gibt es eine einfache Lösung: In den Kieler Stadtteilbüchereien findet ihr alles, was das Leseherz begehrt. Auch Hörspiele und E-Books könnt ihr hier leihen. So spart ihr nicht nur Geld, sondern stoßt beim Stöbern auch auf noch unbekannte Themen.

Tipp 4: Hören statt lesen

Wenn es bei euch einfach nicht klappen will mit dem langen Konzentrieren und dem Umblättern, hört eure Bücher doch als Hörbücher. Entweder ihr leiht euch Audiobücher in eurer Stadtteilbücherei oder von Freunden, kauft sie bei eurem Buchhändler des Vertrauens oder nutzt das Angebot eines Streamingdienstes für Hörbücher.

Tipp 5: Inspiration (Online)-Communities

Ihr seid echte Lesefans und liebt es, neue Bücher zu entdecken, euch mit anderen Bücherfreunden auszutauschen, an Leseclubs teilzunehmen, Rezensionen zu lesen oder gemeinsam mit anderen ein Buch über einen bestimmten Zeitraum zu entdecken?

Tausende Videos in allen Sprachen der Welt veröffentlichen die sogenannten BookTuber täglich auf YouTube und stellen ihre liebsten Neuzugänge im Bücherregal vor. Bei www.goodreads.com oder bei www.lovelybooks.de trefft ihr auf Gleichgesinnte, könnt Rezensionen lesen oder an Lese-Challenges teilnehmen. Rezensionen zu aktuellen Erscheinungen aus der Buchwelt lest ihr auch bei der Journalisten-Werkstatt der FH Kiel auf www.dielinie11.de. Buchclubs in eurer Umgebung findet ihr online oder über Aushänge in Büchereien oder im Buchladen. Oder wie wäre es mit einem FH-Leseclub?

Tipp 6: Lesen geht überall

Morgens, mittags, abends, nachts, im Bus, im Zug, im Bett, auf dem Sofa, im Wartezimmer beim Arzt, beim Friseur, auf der Fähre, bei langweiligen Terminen, beim Kochen, beim Putzen, vielleicht nicht unbedingt in der Dusche, außer ihr habt einen wasserfesten E-Reader: Lesen geht immer und prinzipiell überall. Nehmt euer Buch überall dorthin mit, wo ihr theoretisch lesen könntet. Aber bitte nicht unter dem Tisch in der Vorlesung ;-)

Tipp 7: Tausche digital gegen analog

Es ist erwiesen, dass Menschen besser ein- und durchschlafen, die vor der Nacht noch in einem richtigen Buch lesen, anstatt sich mit ihrem Handy zu befassen. Probiert es doch einmal aus und tauscht den leuchtenden Smartphone-Bildschirm und das endlose Social-Media-Scrollen mit ein paar Seiten eures neuesten Buches.

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