Seit 2007 ist die FH Kiel auf der weltgrößten Messe und Kongress für Leistungselektronik in Nürnberg mit ihren Forschungsleistungen vertreten, auch in diesem Jahr. FH-Präsident Prof. Björn Christensen und Johannes Hartwig aus dem Wirtschaftsministerium statteten dem einzigen Hochschulstand auf der Messe mit mehr als 500 Ausstellenden einen Besuch ab und informierten sich über das Industriepotential der Leistungselektronik für die Energiewende und Dekarboniserung und die Wirkung auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.
Mehr als 11.000 Fachbesucher aus aller Welt trafen sich bei den internationalen Ausstellern dieser anspruchsvollen Effizienztechniken. Die Leistungselektronik ist die zentrale Technologie für die wichtigsten regenerativen Energieformen, denn von der Erzeugung bis zum Einsatz sind leistungselektronische Komponenten erforderlich, um Strom, Spannung und Frequenz so zu modifizieren, dass minimale Verlustleistungen entstehen. Es sind dabei Effizienzen von weit über 95 Prozent erforderlich und nun auch erreichbar.
Die Forschungsergebnisse des Professoren-Teams Aylin Bicakci, Ronald Eisele und Ulf Schümann sind in enger Abstimmung mit bedeutenden Industriepartnern in den vergangenen Jahren entstanden. So hatten Ministerialdirigent. Hartwig und Prof. Christensen Gelegenheit, sich in persönlichen Gesprächen mit Vertretern von Semikron Danfoss, Heraeus, Siemens und Volkswagen aus erster Hand erläutern zu lassen, welch große Beiträge die FH Kiel auf den Gebieten der E-Mobilität und Effizienzsteigerung für das elektrische Energie-Handling geleistet hat.
Die Rekordbeteiligungen von Ausstellern und Besucher*innen auf der Messe in Bayern demonstriert eindrucksvoll die laufende Transformation von fossil-mechanischen Antrieben zur rein elektrischen Arbeitsleistung für Mobilität auf Straße und Schiene und für die Power-to-X Technologien. „Die Industrie ist in einem nie dagewesenen Wandel zur sauberen elektrischen Welt begriffen, der sich auf fast alle Arbeits- und Lebensbereiche auswirkt. Der besondere Stellenwert der Leistungselektronik als Enabler-Technologie und die ausgewiesene, weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus bekannte Expertise der FH Kiel in diesem Themenfeld ist mir hier erneut sehr deutlich geworden“, erklärte Hartwig, Leiter der Abteilung Technologie, Tourismus und Marketing im Wirtschaftsministerium. Prof. Christensen ergänzte: „Wir als Fachhochschule sehen unsere Verantwortung in der Verbindung von praxisorientierter Forschung und Lehre insbesondere auch für die produzierende Industrie in diesem Bereich, gerade auch um die Bedarfe an dringend benötigten Fachkräften zu sichern.“
Beide waren sich einig, dass der wissenschaftliche Stand der FH Kiel Forschung dem hohem Tempo der Transformation folgen und sie sogar voran bringen kann. Dazu müssten aber weitere räumliche und technische Rahmenbedingungen an der FH Kiel geschaffen werden, um der steigenden Nachfrage der Industrie angemessen zu begegnen. An vertrauensvollen Partnerschaften mit den Technologie-Führern der Industrie mangelt es dem Team dank kontinuierlicher, erfolgreicher Arbeit nicht.
Wichtig erschien am Ende des Besuches von Christensen und Hartwig auch, dass verstärkt Studienanfänger*innen für das Green Engineering von Mechatronik und Elektrotechnik geworben werden müssten, eventuell unter Beteiligung der Partner-Firmen der FH Kiel.