LÜBECK. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Datenbasierte Optimierungsnetzwerke für die intelligente Nutzung elektrisch betriebener Busse“ (DOING eBUS) forscht für eine erfolgreiche Umstellung der Verkehrsbetriebe in Schleswig-Holstein auf elektrische Antriebe. Der Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht überreichte dafür einen Förderbescheid in der Höhe von 676.331 Euro. „Dieses Forschungsprojekt ist ein wichtiger Meilenstein für die nächste Phase der Elektromobilität“, sagte Albrecht heute auf dem Gelände der Universität in Lübeck.
Die ersten Verkehrsbetriebe in Schleswig-Holstein beginnen damit, ihre Busflotten sukzessive auf einen elektrischen Antrieb umzustellen. Eine solche Umstellung ist nicht nur aus Sicht der CO2-und Stickoxidemissionen zu begrüßen, sondern eignet sich hervorragend, um die Grünstrom-Quote bei der Stromnutzung im Sinne der Energiewende zu erhöhen. Minister Albrecht sieht in diesem Projekt noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: „Das Projekt bietet technisch die Chance in das Elektrozeitalter für Linienbusse zu starten. Das Projekt stellt somit einen beispielgebenden Beitrag zu den digitalen Möglichkeiten für die klima- und umweltpolitischen Ziele in Deutschland dar. Schleswig-Holstein will damit Vorreiter in Deutschland sein“, so Energiewendeminister Jan Albrecht
Zum Abschluss des Forschungprojektes soll aus den unterschiedlichen Angebots- und Nachfrageprofilen ein optimiertes Gesamtsystem zur Verfügung stehen. Der Stadtverkehr Lübeck betreibt bereits zwei elektrisch angetriebene Fahrzeuge im Linienverkehr. „Wir wollen unsere Fahrzeugflotte bis 2030 auf 70 Prozent Elektrofahrzeuge umstellen“, sagt Andreas Ortz, Geschäftsführer der Stadtverkehr Lübeck GmbH. „Aus dem Projekt erwarten wir daher konkrete Ergebnisse in Form von Handlungsempfehlungen für die Bereiche Ein- und Rückspeise-Management, Flotten-Management, Lademanagement und Auslegung der Infrastruktur“, so Ortz weiter.
„Durch die Projektförderung können wir uns intensiv mit den Möglichkeiten daten- und modellgetriebener Optimierungsansätze auseinandersetzen, um die Ergebnisse anschließend auf konkrete Fragestellungen von Energieversorgern und Nahverkehrsunternehmen zu übertragen. Damit leisten Fachhochschule und Universität einen aktiven Beitrag zum Wissenstransfer, um die Energiewende in Schleswig-Holstein voranzutreiben“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Klaus Lebert von der Fachhochschule Kiel, der gemeinsam mit Prof. Dr. Martin Leucker von der Universität zu Lübeck das Forschungsprojekt verantwortet.
„Ich freue mich über die Förderung aus dem Landesprogramm Wirtschaft für unsere Kooperation mit dem Stadtverkehr Lübeck und den weiteren Partnern“, sagt Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach, Präsidentin der Universität zu Lübeck, anlässlich der Überreichung des Förderbescheids. „Das Projekt DOING eBUS steht beispielhaft für die Expertise unserer Sektion Informatik/Technik zu Digitalisierung, Ressourcenbewusstsein und einer intelligenten Mobilität in Schleswig-Holstein.“
Die Projektabwicklung übernimmt die Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH.
Hintergrund:
Das Landesprogramm Wirtschaft bündelt im Zeitraum 2014 – 2020 Fördermittel der Europäischen Union - Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW) sowie Landesmittel für die wirtschafts- und regionalpolitische Förderung in Schleswig-Holstein.
Mehr Informationen im Internet: EU-SH.schleswig-holstein.de