Collage Kultureinrichtungen© Collage: L. Gehde
Im Uhrzeigersinn: Mediendom, Metallgießerei, Plakat des Computermuseums, Eingang zum Bunker-D

Kunst und Kultur auf dem FH-Campus – auch in den Semesterferien

von Leon Gehde

Auf dem Campus der FH Kiel wird nicht nur gelehrt, gelernt und ausprobiert, es gibt auch eine ganze Reihe von Kultureinrichtungen. Grade in den anstehenden Semesterferien, bietet sich ein Besuch an. Wir stellen euch fünf Einrichtungen vor, bei denen es sich lohnt, vorbei zu schauen.

 

Planetarium©N. Kuhn
Zuschauer*innen im Mediendom der Fachhochschule Kiel.

Mediendom

Die 360-Grad-Kuppel mit ihrem breiten Programm an immersiven Erlebnissen aus bildgewaltigen Projektionen und sattem Sound ist wohl die bekannteste Kultureinrichtung der Fachhochschule Kiel. Ganz gleich ob Astronomie und Wissen, Kultur und Unterhaltung, Kinder- und Seniorenprogramme oder Vorträge zu spannenden Themen des Kosmos - Die Kulturhalbkugel hat für viele Interessensgebiete etwas im Petto.

Beispiele gefällig? Am 7. Juli und am 4. August, jeweils um 20 Uhr, widmet sich die Veranstaltungsreihe „Allein im All?“ einer Spurensuche nach außerirdischem Leben in den Weiten des Universums. Preis pro Person 11 Euro, ermäßigt 9 Euro.

Wer sich lieber irdischen Freuden hingibt, findet vielleicht mit der wöchentlich stattfindenden Veranstaltung „Queen Heaven“ sein oder ihr Glück. In einer Hommage an die vier britischen Ausnahmekünstler von Queen laufen an der Kuppel zu Werken wie „Bohemian Rhapsody“ oder „Don‘t Stop Me Now“, Originalaufnahmen aus deren glorreichen Zeiten – Gänsehaut garantiert. Eintritt 12 Euro, ermäßigt 10 Euro. Das komplette, jedes Quartal wechselnde Programm findet ihr auf der Seite des Mediendoms.

 

Betongebäude©FH Kiel
Das Computermuseum auf dem Campus der FH Kiel.

Computermuseum

Während man heute mit seinem Smartphone einen Hochleistungsrechner in der Hosentasche hat, ist schnell vergessen, wie alles anfing. 800 Kilogramm schwer, klobige Knöpfe und eine fahl-mechanische Optik, die an ein Schaltpult in einer sowjetischen Fabrik erinnert – Der Z11 des deutschen Computerpioniers Konrad Zuse aus dem Jahr 1955 ist einer der ersten serienmäßig produzierten elektronischen Rechenanlagen der Welt mit einer Prozessorgeschwindigkeit von 10 bis 20 Hz. Als eines von ganz wenigen in Deutschland, verfügt das Computermuseum der FH Kiel über ein Originalexemplar. Das ist natürlich bei Weitem nicht alles, was es zu sehen gibt. Insgesamt reicht das gezeigte technische Spektrum von mechanischen Rechenmaschinen vergangener Jahrhunderte über Großrechenanlagen der 1950er bis 1980er Jahre bis hin zu PCs und Notebooks der späten 1990er Jahre – nicht nur für Nerds und Nostalgiker ein Muss.

Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag, 14 – 18 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr)

Eintrittspreis: 6 Euro, ermäßigt 4,50 Euro

An jedem 1. Samstag im Monat um 15.15 Uhr gibt es die Möglichkeit, zum Eintrittspreis an einer Führung durch das Museum teilzunehmen.

 

Gebäude©J. Kläschen
Das Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei.

Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei

Das letzte erhaltene Gebäude der in den 1880er Jahren erbauten Maschinenfabrik der Howaldtswerke strahlt noch immer den wilhelminischen Industriecharme des damals aufblühenden Schifffahrtsstandorts Kiel aus. Bis 1980 blieb die Metallgießerei an der Grenzstraße 1 in Betrieb – kaum zu glauben, schaut man sich die Gussöfen an, die augenscheinlich in weiten Teilen noch aus der Zeit von Dampfmaschinen und Kolonialismus stammen. 2020 übernahm das Kieler Stadt- und Schifffahrtmuseum die Metallgießerei und öffnet sie seither unter dem Namen „Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei“ für Besucher*innen, die einen Geschmack von der harten Werftarbeit auf dem Kieler Ostufer vor über 100 Jahren bekommen möchten. Neben den ausgestellten Öfen, Werkbänken und Werkzeugen gibt es eine Foto-Ausstellung zu sehen, dieses Jahr zum Neubeginn der Werke nach 1945. In Workshops lässt sich das Gießen direkt selbst einmal ausprobieren, auch Gebäude- und Stadtteilführungen werden angeboten. Termine finden sich auf der Webseite.

Öffnungszeiten: Dienstag und Sonntag 10 – 18 Uhr

Eintritt, Workshops und Führungen sind kostenfrei!

 

Galerieraum©A. Diekoetter
Ein Galerieraum im Bunker-D.

CampusKunst-D

Der Bunker-D auf dem Campus der FH Kiel erinnert an das dunkelste Kapitel deutscher und kieler Geschichte. Im Zweiten Weltkrieg erbaut, diente er dem Schutz von Werftarbeitern vor alliierten Luftangriffen. An den Wänden prangen noch heute damalige Parolen, wie: „Deutscher! Denke und schweige!“ Die hier, im Rahmen der CampusKunst-D wechselnd im gesamten Gebäude ausgestellten Kunstwerke aus den Bereichen Kunst im öffentlichen Raum, Bildhauerei und Plastik, Grafik und Malerei, sowie Fotografie und Medienkunst, stehen deshalb unter einem besonderen Eindruck. Viele der Kunstwerke sind von den Künstler*innen speziell für diese Begebenheiten geschaffen worden. Die CampusKunst-D befindet sich dabei jedoch nicht ausschließlich im Bunker-D, sondern auf dem gesamten Campus verteilt. Informationen gibt es hier.

 

Bunkereingang©FH Kiel
Der Eingang des Bunker-D.

Bunker-D

Der Betonkoloss beheimatet nicht nur den Großteil der CampusKunst-D. Er wartet als Kultur- und Kommunikationszentrum auch mit weiteren Kulturangeboten auf. Noch bis zum 11. Juli findet in der Galerie des Bunkers die Sonderausstellung „FASIYA, Ukrainische Kunst im Bunker-D“ mit frei ausgewählten Werken von 20 zeitgenössischen ukrainischen Künstler*innen statt. Die Ausstellung soll den Betrachter*innen die Möglichkeit eröffnen, über den kriegerischen Konflikt hinaus die künstlerische Vielfalt des Landes wahrzunehmen. Das ebenfalls im Bunker befindliche Café lädt anschließend zum gemütlichen Beisammensein und regem Austausch bei Kaffee und Muffins ein. Der Bunker-D ist ein Kunsterlebnis der besonderen Art.

Öffnungszeiten Galerie und Café: Montag bis Freitag 10 – 14 Uhr, Mittwoch 10 – 22 Uhr

Eintritt kostenfrei!

© Fachhochschule Kiel