Ein älterer Mann in rotem Hemd und schwarzer Hose steht vor einer Wand, an der viele zusammengehörende kleine, bunte Bilder hängen.© Pri­vat

Künst­ler im Ge­spräch: Mi­cha­el Mat­tern über „Schutz – Raum – Kunst“

von viel.-Re­dak­ti­on

Ein In­ter­view von Safia Yasin

Herr Mat­tern, was er­war­tet die Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher Ihrer Aus­stel­lung im Bun­ker-D?

Wer meine Ar­bei­ten noch nicht kennt, wird als Kunst-In­ter­es­sier­te/r ganz neue Bil­der­wel­ten fin­den, die eine Wei­ter­ent­wick­lung des Kon­struk­ti­vis­mus dar­stel­len. Nichts ist „das sieht so aus wie …!“

Was muss man sich un­be­dingt ge­nau­er an­schau­en bei der Aus­stel­lung?

Ich bin der Mei­nung, dass man als Künst­ler Aus­stel­lungs-Be­su­chern keine Emp­feh­lun­gen geben kann, sich die­ses oder jenes be­son­ders in­ten­siv an­zu­schau­en. Jede Be­trach­te­rin und jeder Be­trach­ter geht in einer Aus­stel­lung der ent­spre­chen­den Vor­bil­dung und dem in­di­vi­du­el­lem In­ter­es­se nach … ich bitte die Be­su­cher/innen je­doch um Of­fen­heit ge­gen­über völ­lig neuer Sicht­wei­sen.

Um wel­che The­men geht es bei Ihrer Kunst?

1989 be­en­de­te die Tech­nik mein Be­rufs­bild – da ich seit Kind­heit mich in­ten­siv krea­tiv be­schäf­tig­te, setz­te ich mich in die­ser Si­tua­ti­on auch krea­tiv mit der Tech­nik aus­ein­an­der. Meine Re­cher­chen er­ga­ben, dass vor jeder tech­ni­schen Pro­duk­ti­on immer eine Tech­ni­sche Zeich­nung steht. Das heißt: der Ur­sprung un­se­rer Jetzt-Zeit sind Kon­struk­ti­ons-An­lei­tun­gen … diese nehme ich als Basis für meine Bil­der, um un­se­re Zeit zu re­flek­tie­ren.

Im Ein­la­dungs-Motiv nahm ich den Grund­riss des Bun­kers ent­spre­chend mei­ner Ar­beits­wei­se als Basis und füll­te die Räume kon­trär zur ur­sprüng­li­chen Ver­wen­dung mit KUNST (hier mit Re­cy­cling-For­men, die sich auf mein ei­ge­nes Werk be­zie­hen)

Für wen ist Ihre Aus­stel­lung be­son­ders in­ter­es­sant an­zu­schau­en?

WEL­CHE Frage … na­tür­lich für ALLE KUNST-IN­TER­ES­SIER­TEN !!!

Was reizt Sie daran im Bun­ker aus­zu­stel­len und was macht für Sie das Be­son­de­re an die­sem au­ßer­ge­wöhn­li­chen Ort aus?

Ich lern­te Klaus Hein­ze bei einem Ate­lier­be­such hier in It­ze­hoe ken­nen. Seine ab­so­lu­te Be­geis­te­rung für die Kunst weck­te mein In­ter­es­se: was macht die­ser Mensch ei­gent­lich!?

Beim Be­such im Bun­ker-D ent­stand dann meine Be­reit­schaft, dort auch aus­zu­stel­len., Ur­sprüng­lich woll­te ich mit neuen Ar­bei­ten auf die Ge­schich­te des Bun­kers ein­ge­hen – ich muss­te je­doch fest­stel­len, dass sich meine Emo­tio­nen (auch mit Guer­ni­ca im Kopf) nicht durch tech­ni­sche Form- und Funk­ti­ons-Lo­gi­ken dar­stel­len las­sen … so wer­den the­ma­ti­sche + äl­te­re Ar­bei­ten in einem neuen Kon­text ge­zeigt.

Die Ver­nis­sa­ge zur Aus­stel­lung „SCHUTZ – RAUM – KUNST“ fin­det am 17. Mai 2018 um 18 Uhr im Bun­ker-D statt.

© Fach­hoch­schu­le Kiel