Sexuelle Gewalt – vor allem gegen Frauen – ist ein weit verbreitetes Mittel zur Erreichung von Kriegszielen und zur Sicherung politischer Machtstrukturen. Diese Verknüpfung von Krieg und sexueller Gewalt steht im Mittelpunkt einer Tagung des Instituts für Frauenforschung und Gender-Studien der Fachhochschule Kiel am 29. April 2009.
Zu Gast werden u. a. zwei bundesweit renommierte Wissenschaftlerinnen sein: Die Essener Ethnologin Dr. Rita Schäfer und die Hamburger Historikerin Dr. des. Regina Mühlhäuser
Rita Schäfer beschreibt die Beteiligung junger Frauen an antikolonialen Befreiungskriegen am Beispiel Simbabwes. Mädchen und junge Frauen, die sich den Guerillagruppen angeschlossen hatten, wurden mit sexualisierter Gewalt u. a. durch ihre Kommandanten konfrontiert.
Regina Mühlhäuser greift in ihrem Beitrag das Tabuthema Männer als Opfer sexueller Gewalt auf. Außerdem beschäftigt sich die Hamburger Historikerin mit dem Umgang der Internationalen Strafgerichtsbarkeit mit sexuellen Gewaltverbrechen in Kriegskontexten.
Lesungen aus dem Werk der simbabwischen Schriftstellerin Yvonne Vera - einer Zeitzeugin der gewaltsamen Befreiungs- und Machtkämpfe in Simbabwe - ergänzen die Vorträge. Anschließend wird diskutiert, wie und wodurch Gewalt erhaltende Genderkulturen und Geschlechterverhältnisse verändert werden können.
Die Tagung „Krieg und Geschlecht: Wie die Gesellschaft Frauen und Männer missbraucht“ am 29. April beginnt um 17.30und endet um 20.45 Uhr.
Veranstaltungsort: Fachhochschule Kiel, Großes Hörsaalgebäude, Sokratesplatz 6, 24149 Kiel
Programm und Anmeldung unter
http://www.frauenforschung.fh-kiel.de/
Kontakt:
Institut für Frauenforschung und Gender-Studien (IFFG)
Julia Willrodt
Tel.: 0431 - 210 1781