Von 8. bis 10. November hatten die Teilnehmenden des InnovationCamps die Möglichkeit, Konzepte und Geschäftsideen in der starterkitchen zu entwickeln. Allerdings durften es nicht irgendwelche beliebigen Konzepte und Geschäftsideen sein. Die Ideen sollten im Zusammenhang mit der Digitalisierung das Leben in den unterschiedlichsten Bereichen erleichtern – Stichwort „Smart Life“. Dazu lernten die Beteiligten während des Wochenendes Instrumente aus den Bereichen Innovationsmanagement und Entrepreneurship kennen, wie zum Beispiel Design Thinking oder einen Finanzierung- und Investoren-Pitch.
Im InnovationCamp konnten die insgesamt 25 Besucherinnen und Besucher einen Einblick in die StartUp-Szene gewinnen und an einer eigenen Gründungsidee arbeiten oder sie neu entwickeln. Das InnovationCamp stand allen offen, die sich für Ideen, Innovationen und StartUps begeistern. Ein weiterer Pluspunkt: Für Studierende gab es 2,5 Creditpoints nach erfolgreicher Teilnahme. Veranstaltet wurde das InnovationCamps von opencampus, der Landesprogramm Wirtschaft und der Fachhochschule Kiel.
Am Donnerstag führten externe Referentinnen und Referenten durch Impulsvorträge in die Thematik ein. Beispielsweise erzählte Leonie Hock von ihrem Projekt Aquacubes. Ihr Konzept: Im kleinen Maßstab heimische nachhaltige Fischzucht für jede*n überall möglich zu machen. Damit wollen sie nicht nur der Überfischung der Meere Einhalt gebieten, sondern auch verhindern, dass wir Menschen mit Mikroplastik oder Antibiotika verschmutzten Fisch essen. „Wussten Sie, dass einige Fische aus dem Tiefkühlregal bis zu zwei Jahre alt sein können?“, fragte Leonie Hock in die Runde. Die studierte Stadt- und Regionalplanerin realisierte ihre Gründungsidee mithilfe eines EXIST-Gründerstipendiums für innovative technologieorientierte oder wissensbasierte Projekte. Angeregt durch die Vorträge diskutierten die Besucher ihre konkreten Themen und fanden sich in Teams für die nächsten zwei Tage zusammen.
Am Freitagmorgen ging es dann los. Die Gruppen arbeiteten an ihren Themen, indem sie beispielsweise ihre potenzielle Zielgruppe identifizierten und analysierten, Lösungsmöglichkeiten auswählten, ein grobes Geschäftsmodell anfertigten und den zu erwartenden Nutzen des Konzepts ausarbeiteten.
Zwischendurch präsentierten die Teilnehmer*innen immer wieder ihre Arbeitsergebnisse. Die erste Präsentation fand um 11 Uhr in Form eines Pitches statt, der maximal 60 Sekunden dauern durfte. Janine, Simon, Gresa, Cem und Maarit stellten zum Beispiel ihren „Riddle to Go“ vor, einen digitalen Reiseführer, mit dem Touristen Kiel spielerisch entdecken können. „So können wir Touristen-Abzocken vermeiden und die Reisenden an besondere Orte abseits von den gängigen Attraktionen führen“, fasst Simon den Nutzen zusammen.
Die Studentinnen Mareike, Katharina und Jasmin präsentierten ihre Idee „Ocean Flow“. „Mit recyclebarem Neopren soll Wassersport nachhaltiger werden“, so Katharina. „Das Konzept geht so: Aus aufgetragenen Neoprenanzügen stellten wir Yogamatten her. Ein Kreislauf, der der Umwelt guttut.“
Danach ging es weiter an die Arbeit. Unterstützt wurden die Teilnehmer unter anderem von Kursleiter Harm Brandt (opencampus), Professor Jens Langholz, den Professorinnen Doris Weßels und Anja Wiebusch sowie Angela Mannitz aus der Hochschulentwicklung der FH. „Die Ideen der Teilnehmer sind sehr kreativ“, lobte Weßels die Gruppen. Bei einem gemeinsamen Essen und einem Craft Beer in der frisch eröffneten Lille Brauerei ließen die Beteiligten dann den Tag ausklingen.
Samstag war der große Tag. Morgens konnten die Camp-Teilnehmer*innen weiter an ihren Konzepten arbeiten und ihre Präsentation fertigstellen, die sie später vor einer Jury präsentieren sollten. Diese bestand aus: Klaus Lebert, Vizepräsident der Fachhochschule Kiel, Kathrin Reinicke, Projektleiterin Digitale Woche Kiel von der Kieler Wirtschaftsförderung - KiWi GmbH, und Oliver Voigt, Digital-Stratege aus dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung. Am späten Nachmittag präsentierten die Gruppen ihre endgültigen Konzepte.
Die Jurymitglieder kürten ihre vier Gewinner. „Riddle to Go“ und „Ocean Flow“ konnten sich freuen. Neben ihnen auf dem Siegertreppchen standen Til, Leonard und Jan-Peter mit „nyRiva“, einem Konzept für Boote mit Elektroantrieb auf der Kieler Förde, und Hannah, Henrike und Lea, mit „Hallo Nachbar“, einer App für Hausbewohner mit einfach und alltagsgerechter Anwendung zum Informationenaustausch für gegenseitige Unterstützung.
Aenne Boye