FH-Studentin Tanja Nündel macht ein Auslandssemester in Kristiansand und ist von der skandinavischen Festtagsstimmung begeistert.
In den noch höheren Norden wollte Tanja Nündel schon immer: „Ich fand Norwegen landschaftlich und kulturell immer großartig und fühle mich hier tatsächlich pudelwohl!“ Im dritten Semester Ihres Masters in Information Engineering erfüllt sich die Studentin der FH Kiel einen Traum und macht ein Auslandssemester an der Universitet i Agder im südnorwegischen Kristiansand. Von der Vorweihnachtszeit bei den nördlichen Nachbarsnachbarn zeigt sich Nündel begeistert: „Die sind total weihnachtsverrückt. Sie verwenden den Begriff ‚koselig‘, was in etwa ‚gemütlich‘ heißt, um ein lauschiges Weihnachtsgefühl zu beschreiben.“
Was wir auch in Deutschland kennen, sei laut Nündel in Norwegen noch etwas extremer: „Schon Anfang November gibt es die zahlreichen Weihnachtsprodukte im Supermarkt. Alle decken sich sofort damit ein.“ Die Manie beschränke sich dabei nicht nur auf Süßigkeiten. „Sie kaufen Zutaten für ein ‚Ribbe‘ genanntes Gericht aus Schweinebauch oder ‚Pinnekjøtt‘ – Lammrippen. Dazu gibt es unzählige Beilagen“, sagt Nündel und fährt fort: „Vor allem gibt es sehr viel Fleisch.“ Auch was Getränke anbelangt, fällt der FH-Studentin ein spezielles Phänomen auf: „Zusätzlich haben sie eine Reihe an speziellen Weihnachtsgetränken, wie Weihnachtsbiere oder ‚Julebrus‘ – eine sehr leckere Brause, die nach einer Mischung aus Energydrink und Root Beer schmeckt.“
Auch kleinere Weihnachtsmärkte gäbe es in Kristiansand. Dort sei Nündel jedoch aus Zeitmangel nicht gewesen. „Die Klausurenphase liegt hier genau in der Vorweihnachtszeit“, erläutert die Studentin. Von Bekannten habe Sie jedoch gehört, dass die Märkte eher kleiner seien: „Alkohol ist hier sehr teuer. Die gesellige Glühweinkultur, wie auf deutschen Weihnachtsmärkten, kommt wahrscheinlich weniger auf.“ Dann traf die aus Ostdeutschland stammende Studentin noch auf eine unerwartete kulturelle Parallele mit ihrer Heimat: „Wie bei uns ist hier der Film ‚Drei Haselnüsse für Aschenbrödel‘ der Weihnachtsfilm Nummer eins. Da kommen bei mir 100 Prozent Christmas Vibes auf.“
Die Weihnachtsfeiertage verbringt Nündel jedoch nicht im hohen Norden: „Am 21. Dezember geht es für mich zurück nach Hause.“ Doch ein Stück norwegische Weihnachten, werde sie mitnehmen: „Für meine Familie mache ich ‚Julegrøt‘ – eine Art Pudding, in dem eine Mandel versteckt ist. Wer sie in seiner Schüssel findet, bekommt ein extra Geschenk.“
Hobbymäßig ist Nündel ebenfalls gut in Norwegen aufgehoben, wo sie vor authentischer Kulisse Wikinger-Reenactments vollführt. Wer mehr davon oder von anderen im Auslandssemester befindlichen Studierenden der FH Kiel sehen möchte, schaut auf dem Instagramkanal outgoings_fh_kiel vorbei.