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Ein Auftraggeber, eine Präsentation und zwölf Minuten Zeit, zehn Bonuspunkte zu verdienen: Die Abschlusspräsentation des Moduls „Marktkommunikation“ verlangte den Studierenden höchste Konzentration ab.
„Man wächst mit seinen Aufgaben“, ist das Fazit von Niklas Falk zu dem Projekt „Entwicklung einer Imagekampagne für die DB Regio SH“. Zusammen mit seinen Teamkolleg*innen Finja Bleidissel, Swantje Petrat, Finja Thiede und Jana Portukat hat er ein Semester lang daran gearbeitet und zusätzlich zu anderen Modulen wöchentlich mehrere Stunden dafür aufgewendet. Zehn andere Teams mit zum Teil anderen Themen haben ebenfalls Ideen für den Auftraggeber DB Regio SH entwickelt, sechs Gruppen haben ein Kommunikationskonzept für die Landesbibliothek Schleswig-Holstein erstellt und präsentiert.
Ausgangspunkt war in beiden Fällen eine Anfrage zur Zusammenarbeit mit der Fachhhochschule Kiel. Anlass für die DB Regio SH waren dabei die Probleme auf der Strecke Hamburg-Westerland, bekannt als „Marschbahn“, und der damit verbundene Imageverlust. Im Studiengang Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation bietet Professorin Dr. Petra Dickel Studierenden jedes Jahr die Möglichkeit, mit realen Auftraggebern zusammenzuarbeiten und den Kund*innen ihre Konzepte zu präsentieren. „Es geht hier um eine konkrete berufliche Fragestellung, die die Gruppen bearbeiten sollen. Für die Unternehmen bietet das den Vorteil, Denkanstöße von außen zu erhalten, die Studierenden erhalten dafür eine tolle Praxismöglichkeit“, erläutert Prof. Dickel die Vorteile für beide Seiten. Ausgangspunkt ist ein Impulsreferat von Unternehmensvertreter*innen, in dem die Firma und die Zielsetzung vorgestellt werden. „Darüber hinaus gibt es wenig Vorgaben“, sagt Prof. Dickel. „Wir haben unsere Problemstellung offensiv geschildert und den Studierenden viele Daten zur Verfügung gestellt. Das erfordert natürlich viel Vertrauen unsererseits“, berichtet Matthias Funk, Junior Referent Marketing bei DB Regio SH.
Basis der Analyse zur Imagekampagne war eine selbst durchgeführte Befragung von Pendler*innen in den Zügen der DB Regio. Dafür hatten sich die Gruppen teilweise zusammengetan, anschließend haben die Teams je ein Kommunikationskonzept samt Mediaplanung und Mehrkanalstrategie entwickelt. „Es war spannend, mit einem echten Kunden zu arbeiten. Ich denke, dass das Projekt sehr realitätsnah war“, zieht Finja Thiede ein Fazit. Begeistert ist auch Sarah Wöhler, bei DB Regio SH verantwortlich für die Kundenkommunikation. „Ich bin erstaunt über die große Stichprobe bei der Befragung. Mich beeindruckt auch, mit welcher Leidenschaft die Studierenden ihre Ergebnisse vorgetragen haben“, schildert sie ihre ersten Eindrücke. „Ich habe noch nicht alle Gruppen gehört, aber die Idee eines Podcastes, die nehme ich schon einmal mit.“