„Mit Klaus Heinze hatte die Fachhochschule Kiel das große Glück, 16 Jahre lang einen ausgewiesenen Finanz- und Personalexperten zur Verfügung zu haben“, betont der ehemalige Präsident der FH Kiel, Prof. Dr. Udo Beer. „Wir verabschieden aber nicht nur einen Kanzler, dessen modernes Verständnis von Verwaltung viel Raum für die Gestaltung des Hochschullebens ließ. Hier hat er sich in besonderem Maße mit all seinen Kulturaktivitäten eingebracht, die bleibende Spuren auf dem Campus hinterlassen haben. Ohne seine Kreativität wären zudem zahlreiche Baumaßnahmen nicht oder nicht so schnell fertig geworden. Der Campus trägt deutlich seine Handschrift.“
Das Zusammenwachsen der Hochschule auf dem Campus in Kiel-Dietrichsdorf fällt in Heinzes Amtszeit. So war er mit dafür verantwortlich, dass aus dem ehemaligen Werftgelände langsam, aber sicher eine Heimat für all die Fachbereiche entwickelte, die zuvor im gesamten Stadtgebiet Kiels und darüber hinaus verstreut waren.
Heinze löste am 15. Januar 2006 Dietmar Wabbel als Kanzler ab, der seinen Posten nach 22 Jahren ebenfalls aus Altersgründen abgab. Heinze ist studierter Diplom-Verwaltungswirt (FH) und arbeitete zunächst in verschiedenen Funktionen an der Christian-Albrechts-Universität (CAU), der Medizinischen Universität Lübeck sowie in der Hochschulabteilung des Wissenschaftsministeriums Schleswig-Holstein. An der FH Kiel leitete er von 1991 bis 2001 die Personalabteilung und war ständiger Vertreter des Kanzlers. Anschließend war er als Verwaltungschef von 2001 bis 2006 an der Gründung der Muthesius Kunsthochschule beteiligt.
Im Anschluss an seine Zeit an der Muthesius Kunsthochschule engagierte sich Heinze stark im Bereich der Kunst und Kultur an der FH Kiel. So organisierte er 2006 erstmals eine Kunstausstellung im „Bunker-D“, der bis heute 120 weitere Kunstschauen verschiedenster Künstler*innen und Stilrichtungen folgten. Mit der Campuskunst-Sammlung und den vielen Werken im öffentlichen Raum, hat er dem aus einem ehemaligen Industriestandort entwickelten Campus der FH ein besonderes Alleinstellungsmerkmal gegeben. Als Projektleiter verantwortete Heinze die Herrichtung des Kultur- und Kommunikationszentrums Bunker-D und des Computermuseums Kiel. Beide Einrichtungen gehören mit dem Mediendom und der Sternwarte zur Kulturinsel Dietrichsdorf.
Als die schwierigste Herausforderung seiner Amtszeit empfindet Heinze den Kraftakt aller Hochschulmitglieder, um dem raschen Wachstums der Studierenden erfolgreich zu begegnen. Die Anzahl der Studierenden hat sich von rund 5.200 im Jahr 2006 auf aktuell rund 7.500 erhöht. „Es war mir eine Freude, die FH Kiel Hochschule durch diesen schwierigen Wachstumsprozess zu begleiten. Nun sind wir auf unserem Campus angekommen und haben die baulichen und personellen Voraussetzungen geschaffen, um die Zukunftsaufgaben zu meistern“, ist sich Heinze sicher.
Damit hinterlässt der Kanzler eine „gut bestellte Hochschule“, auf die seine Nachfolgerin Dr. Anja Franke-Schwenk aufbauen und die sie weiter gestalten kann, wie Heinze im Interview mit dem FH-Magazin „viel.“ sagte (Ausgabe 01/2022). Künftig wird Heinze auf dem Motorrad unterwegs sein, ein Buch vor der Nase oder Gartenerde an den Fingern haben.