Frau mit Tablet in der Hand© FH Kiel
Ein Sam­mel­band gegen Hass und Falsch­mel­dun­gen im Netz.

Kie­ler FH-Stu­die­ren­de ent­wi­ckeln Stra­te­gi­en gegen Fake News und Hate Speech

von Frau­ke Schä­fer

Des­in­for­ma­ti­on und Hass im In­ter­net wer­den als zen­tra­le Be­dro­hung der Mei­nungs­frei­heit und de­mo­kra­ti­scher Grund­wer­te an­ge­se­hen. Dabei schü­ren Fehl­dar­stel­lun­gen vor allem Wut auf Ge­flüch­te­te, Men­schen mit Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund, po­li­ti­sche Ent­schei­dungs­trä­ger*innen und An­ders­den­ken­de. Zudem las­sen di­gi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge of­fen­bar die Hemm­schwel­le zur Ver­brei­tung von Be­lei­di­gun­gen sin­ken. Stu­die­ren­de des Mas­ter­stu­di­en­gangs Me­di­en­kon­zep­ti­on an der Fach­hoch­schu­le (FH) Kiel haben sich ein Se­mes­ter lang in­ten­siv mit die­sen Ent­wick­lun­gen aus­ein­an­der­ge­setzt. Das Ziel war, An­satz­punk­te für Ge­gen­maß­nah­men zu fin­den, die lang­fris­tig ein fried­li­ches und fai­res Mit­ein­an­der in der Me­di­en­ge­sell­schaft er­mög­li­chen sol­len.

Ihre Aus­ar­bei­tun­gen haben die Stu­die­ren­den in einem Sam­mel­band mit dem Titel „Was tun gegen Fake News und Hate Speech?“ zu­sam­men­ge­fasst und ihn on­line auf den Sei­ten des In­sti­tuts für an­ge­wand­te Pu­bli­zis­tik (ifap) der FH Kiel ver­öf­fent­licht. Der Sam­mel­band ana­ly­siert in zwölf Ka­pi­teln die ver­schie­de­nen Ak­teur*innen und ihre Ver­ant­wor­tung bei der Ent­ste­hung und Ver­brei­tung von Fake News und Hate Speech. Au­ßer­dem zei­gen die Stu­die­ren­den Mög­lich­kei­ten auf, Des­in­for­ma­ti­on lang­fris­tig zu be­kämp­fen.

Dr. Chris­ti­an Möl­ler, Do­zent für Me­di­en­öko­no­mie und -ethik, hatte die Lehr­ver­an­stal­tung im ver­gan­ge­nen Win­ter­se­mes­ter erst­ma­lig an­ge­bo­ten. „Ge­sell­schaft­lich, po­li­tisch und recht­lich sind Fake News und Hate Speech der­zeit höchst ak­tu­ell. So­wohl auf na­tio­na­ler als auch auf EU-Ebene wer­den Ge­set­ze und Ko­di­zes ent­wi­ckelt. Die Stu­die­ren­den be­fin­den sich mit ihren Vor­schlä­gen also im Kern einer in­ter­na­tio­na­len De­bat­te.“

Bei Mas­ter­stu­den­tin Me­li­na Kalw­ey hat die in­ten­si­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Thema zu einer Ver­än­de­rung des Me­di­en­ver­hal­tens ge­führt: „Ich kon­su­mie­re Nach­rich­ten immer we­ni­ger on­line. Ge­ne­rell bin ich heute bei­spiels­wei­se we­ni­ger auf Face­book un­ter­wegs. Vom Nach­rich­ten­kon­sum auf Face­book hält mich vor allem das Be­wusst­sein über die zahl­rei­chen Falsch­mel­dun­gen ab, die dort of­fen­kun­dig kur­sie­ren und die Zeit, die ich auf­wen­den müss­te, um ei­gent­lich jede auf­fäl­li­ge In­for­ma­ti­on zu über­prü­fen. Dann grei­fe ich doch lie­ber mal wie­der zur klas­si­schen Zei­tung. Zudem be­fas­se ich mich seit­dem mit der Ver­mitt­lung von Me­di­en­kom­pe­tenz an Schu­len, um bei den Di­gi­tal Na­ti­ves mög­lichst früh ein Be­wusst­sein für Fake News zu schaf­fen."

Der Re­ader steht zum kos­ten­frei­en Down­load zur Ver­fü­gung unter: http://​bit.​ly/​Fak​eNew​sFHK​iel.

Kon­takt:
Dr. Chris­ti­an Möl­ler
chris­ti­an.mo­el­ler(at)fh-kiel.de

 

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