Zwei Männer vor Maschinen© L. Gehde

KI-Trans­fer-Hub SH: Hoch­schul-Know-how für Un­ter­neh­men

von Leon Gehde

Künst­li­che In­tel­li­genz (KI) gilt als Mei­len­stein in der tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lung und zieht ak­tu­ell viel Auf­merk­sam­keit auf sich. Der KI-Trans­fer-Hub SH ist ein durch das Land Schles­wig-Hol­stein und die EU fi­nan­zier­tes För­der­pro­gramm, das Wis­sen von Hoch­schu­len in Sa­chen künst­li­che In­tel­li­genz an klei­ne bis mitt­le­re Un­ter­neh­men trans­fe­rie­ren soll. „Grade die haben oft nicht das Per­so­nal oder die fi­nan­zi­el­len Mit­tel, mög­li­che An­wen­dungs­be­rei­che für KI in­ner­halb ihres Be­trie­bes aus­zu­ta­rie­ren“, er­läu­tert Da­ni­el Mans­feldt. Der Ma­schi­nen­bau­in­ge­nieur und FH-Kiel-Alum­nus ist Teil eines drei­köp­fi­gen FH-Teams um Prof. Dr.-Ing. Da­ni­el Böhn­ke, das im Rah­men des KI-Trans­fer-Hubs den Be­reich Pre­dic­ti­ve Main­ten­an­ce ab­deckt. Damit be­zeich­net man die vor­aus­schau­en­de In­stand­hal­tung. Dazu ge­hö­ren zum Bei­spiel Vor­her­sa­gen, wann eine Pro­duk­ti­ons­an­la­ge aus­fal­len wird. Immer häu­fi­ger wird hier­bei KI ein­ge­setzt.

Mans­feldt prä­sen­tiert einen klei­nen Kof­fer, voll­ge­packt mit Tech­nik und er­klärt: „Die­ser Audio-Ano­ma­li­e­de­tek­tor wird im Rah­men des Pro­jek­tes ein­ge­setzt. Er wird neben eine Ma­schi­ne ge­stellt, und eine KI ana­ly­siert die Ton­spur an­hand einer Ver­gleichs­ton­spur nach Auf­fäl­lig­kei­ten. Wer­den wel­che ent­deckt, deu­tet das auf Feh­ler in der Ma­schi­ne hin.“ Die­ser Kof­fer wird an in­ter­es­sier­te Un­ter­neh­men aus­ge­lie­hen. Doch das ist bei wei­tem nicht alles, was das Team aus Mans­feldt, Böhn­ke und dem Werks­stu­den­ten Lasse Pä­plow an Wis­sens­trans­fer bie­tet. „Wir ma­chen Fort­bil­dun­gen, Grund­la­gen­schu­lun­gen, ver­mit­teln Wis­sen zu ma­schi­nel­lem Ler­nen und füh­ren Mach­bar­keits­stu­di­en durch“, so Mans­feldt.

Be­sag­te Mach­bar­keits­stu­di­en führ­ten die FHler zum Bei­spiel für ein Un­ter­neh­men der Pfle­ge­bran­che durch. Die Firma La­ro­med plan­te, ein Lat­ten­rost her­zu­stel­len, das über eine Reihe von Druck­sen­so­ren ver­fügt, die die Be­we­gun­gen der im Bett lie­gen­den Per­son er­fas­sen. Als Re­sul­tat weiß das Pfle­ge­per­so­nal, wel­che bett­lä­ge­ri­gen Pa­ti­ent*innen sich be­reits selbst­stän­dig ge­dreht haben. Damit lässt sich ver­mei­den, dass diese un­nö­ti­ger­wei­se er­neut durch das oft über­las­te­te Per­so­nal ge­dreht wer­den. „Das Un­ter­neh­men brauch­te dazu ein KI-Sys­tem, das die Daten der Sen­so­ren ver­ar­bei­tet und ana­ly­siert“, sagt Mans­feldt und führt fort: „Ge­mein­sam haben wir ein sol­ches Sys­tem er­ar­bei­tet, das am Ende gut funk­tio­niert hat.“

Böhn­ke er­läu­tert zu den Trans­fer­leis­tun­gen sei­nes Teams: „Wir haben hier eine durch­ge­hend di­gi­ta­li­sier­te Pro­duk­ti­ons­an­la­ge am In­sti­tut für Pro­duk­ti­ons­tech­nik und CIMTT der FH Kiel, kön­nen ver­schie­de­ne Ver­su­che fah­ren und eine Menge Wis­sens­trans­fer für Un­ter­neh­men leis­ten.“ Vor­tei­le er­ge­ben sich dar­aus nicht nur für die Un­ter­neh­men, wie Böhn­ke er­klärt: „Kon­tak­te auf­zu­bau­en fruch­tet immer viel­fäl­tig.“ Die Ver­net­zung mit den an­de­ren am KI-Trans­fer-Hub SH be­tei­lig­ten schles­wig-hol­stei­ni­schen Hoch­schu­len laufe her­vor­ra­gend. „Letz­ten Endes pro­fi­tie­ren un­se­re Stu­die­ren­den, denen wir durch die Ver­net­zung mit Un­ter­neh­men, ak­tu­el­le Lehr­in­hal­te, span­nen­de For­schungs­pro­jek­te und Mög­lich­kei­ten für Ab­schluss­ar­bei­ten bie­ten kön­nen“, so Böhn­ke.

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