„Entrevista“ stammt aus dem Portugiesischen und bedeutet „Dialog“, „Gespräch“ oder auch „Interview“. Entrevista hat die deutsch-brasilianische Malerin und Bildhauerin Karin Weissenbacher ihre Ausstellung im Bunker-D der Fachhochschule (FH) Kiel überschrieben, sie ist eine Einladung zum Dialog und Zwiegespräch mit den ausgestellten Werken. Die Schau wird am kommenden Donnerstag, 5. September 2019, um 18 Uhr, eröffnet.
Über 40 Exponate hat Weissenbacher aus ihrem Atelier in Barmstedt nach Kiel mitgebracht, die den großen Spannungsbogen zwischen der Bildhauerei und Malerei in ihrem Oeuvre und die fließenden Übergänge beider Disziplinen zeigen. Darunter Bilder in Öl-Lasur auf unterschiedlichen Hölzern und 1:10-Modelle von größeren Werken und Installationen im öffentlichen Raum, die die Künstlerin in den vergangenen drei Jahren im Kreis Pinneberg aus Granit und Stahl realisiert hat. Zentrales Medium ihrer bildhauerischen Werke ist das Material Ton, mit dem sie in freier Modelliertechnik ihre figürlichen Arbeiten formt.
Im Bunker-D wird z.B. die Figurengruppe „die Reisenden“ gezeigt. Schemenhaft angedeutete Körper, die sich durch Haltung und Körperspannung definieren und keine Individualitätszüge tragen, stehen einander in kleinen Gruppen im Dialog gegenüber. So ergeben sich scheinbar zufällige Konstellationen. „Etwa wie bei Menschen auf dem Bahnsteig, Reisende, die auf ihren Zug warten – so wie sich manchmal Situationen, Dialoge und Spannungen im wirklichen Leben präsentieren können. Ich stelle mir vor, dass wir ja in unserem Leben ebenfalls auf einer Art von Reise sind“, betont Weissenbacher. „Manche Begegnungen und Ereignisse, die stattfinden, erinnern mich an ebendiese ‚reisebedingten Zufälligkeiten‘, die sich dann rückblickend als prägend entpuppen können.“
Hintergründe zur Künstlerin
- 1965 in Curitiba/Brasilien geboren, Kindheit und Jugend in Deutschland – unterbrochen von längeren Aufenthalten in Brasilien.
- laufend Arbeits- und Materialstudien (Keramische Plastik, Zeichnung, Malerei) im In- und Ausland
- 1985 – 1998 Malerei und Bildhauerei, Arbeitsschwerpunkt: Keramische Plastik, Bronze, Naturstein, Malerei, Installation
- seit 1995 Atelier im Gerichtsschreiberhaus Schlossinsel Rantzau, 25355 Barmstedt
- Einzelausstellungen und Teilnahme an Gemeinschaftsausstellungen
- Kunstobjekte in privaten Sammlungen sowie im öffentlichem Raum
- Kuratorin für Kunstprojekte im Innen und Außenbereich und die Stadt Barmstedt: ‚Kunst und Kultur der Länderwochen der Stadt Barmstedt’, Skulpturenpark Pfingsten’ (Bildhauerei- Freiluftausstellung), Schwerpunkt Internationale Kunstausstellungen auf der Schlossinsel Rantzau
- seit 2014 Jurymitglied für bildende Kunst für 'Drosteipreis - Kulturpreis des Kreises Pinneberg'
Weitere Informationen können Sie der Internetseite der Künstlerin entnehmen: