Gleichstellungsstelle, Diversitätsbeauftragte und AStA der FH Kiel laden anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen zu zwei Veranstaltungen ein. Am 20. November 2023 findet eine Lesung des Buches „Femizide. Frauenmorde in Deutschland“ statt; am 22. November wird im Rahmen des Feministischen Cafés der Film „She Said“ präsentiert.
Als am 18. Oktober 2023 eine junge Frau in Kiel von ihrem Ex-Freund getötet wird, ist dies der 88. Femizid hierzulande in diesem Jahr. Bis zum 7. November 2023 ist die Zahl der Femizide, also der Tötungen von Frauen aufgrund ihres Geschlechts, auf 97 gestiegen. (Quelle: Femzide stoppen!) Jeden Tag registriert die Polizei in Deutschland einen Tötungsversuch an einer Frau. Fast jeden dritten Tag stirbt eine Frau, meist durch die Hand ihres Partners oder Ex-Partners. Dabei bleibt Gewalt von Männern gegen Frauen oft im Verborgenen. Viele Frauen haben Angst, zur Polizei zu gehen, weil sie fürchten, dass ihnen nicht geglaubt wird. Die Dunkelziffer vermisster und verletzter Frauen kennt niemand. „Ob bewusst oder unbewusst, diese Verbrechen stehen in einer patriarchalen Tradition, mit der Männer seit Jahrhunderten Anspruch auf Leib und Leben von Frauen erheben“, konstatieren die Journalistinnen Julia Cruschwitz und Carolin Haentjes in ihrem Buch „Femizide. Frauenmorde in Deutschland“.
Am Montag, 20. November 2023, liest Carolin Haentjes von 11 bis 12:30 Uhr im Bunker-D aus ihrem Buch. Im Rahmen ihrer Recherche sprachen Haentjes und ihre Mitautorin Cruschwitz u.a. mit Wissenschaftler*innen, Jurist*innen, Polizist*innen, Zeug*innen und Angehörigen. Sie zeigen auf, dass Femizide ein gesamtgesellschaftliches Problem sind. Der Besuch der Lesung ist kostenfrei. Details und Sitzplatzreservierung unter: https://lesungfemizide.eventbrite.de
Im Feministischen Café am Mittwoch, 22. November 2023, von 16 bis 18:45 Uhr wird der Film „She Said“ gezeigt. Die Regisseurin Maria Schrader erzählt darin die Geschichte der New York Times Journalistinnen Jodi Kantor und Megan Twohey, die den Missbrauchsskandal rund um Harvey Weinstein aufdeckten. Im Anschluss haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, mit einer Person des Kollektivs „Kiels zweites Gesicht“ ins Gespräch zu kommen. Das Kollektiv befasst sich mit dem Thema Machtmissbrauch am Arbeitsplatz. Der Besuch der Veranstaltung ist kostenfrei. Details und Sitzplatzreservierung unter: https://feministischescafe.eventbrite.de